Humboldt, Alexander von: Neueste Beschlüsse der mexikoschen Regierung über einen Handelsweg in der Landenge von Goazacoalco und Tehuantepec. In: Hertha, Bd. 9 (1827), S. 5-28.Handelsweg in der Landenge von Goazacoalco und Tehuantepec. serer Küstenländer wird sich an beiden Meeren ein, für den größ-ten Theil der Nation und für die angränzenden Staaten vortheil- hafter Ausweg eröffnen. Um bestimmte Data zu erhalten, welche dazu dienen könn- Der wichtigste Gegenstand unserer Untersuchungen war der *) Golfo di Mejico.
Handelsweg in der Landenge von Goazacoalco und Tehuantepec. ſerer Küſtenländer wird ſich an beiden Meeren ein, für den größ-ten Theil der Nation und für die angränzenden Staaten vortheil- hafter Ausweg eröffnen. Um beſtimmte Data zu erhalten, welche dazu dienen könn- Der wichtigſte Gegenſtand unſerer Unterſuchungen war der *) Golfo di Mejico.
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Handelsweg in der Landenge von Goazacoalco und Tehuantepec.
ſerer Küſtenländer wird ſich an beiden Meeren ein, für den größ-
ten Theil der Nation und für die angränzenden Staaten vortheil-
hafter Ausweg eröffnen.
Um beſtimmte Data zu erhalten, welche dazu dienen könn-
ten, eine Grundlage für die Arbeiten feſt zu ſetzen, welche der
Beſchaffenheit der Landenge am angemeſſenſten ſind, beſchloß Se.
Excellenz, der Herr Präſident der Föderation, Don Guadalupe
Victoria, eine Kommiſſion zu ernennen, an deren Spitze er mich
zu ſtellen geruhte. Genannte Kommiſſion hat gegenwärtig die
Ehre, Sr. Excellenz nachſtehenden Bericht, welcher das Ergebniß
ihrer Nachforſchungen enthält, abzuſtatten. Dieſer Bericht wird
nothwendiger Weiſe die Spuren der Hinderniſſe an ſich tragen,
mit welchen die Kommiſſion in ihren Arbeiten zu kämpfen gehabt
hat. Mangel an Kenntniſſen, von meiner Seite, die Schwierig-
keit, fähige Mitarbeiter zu finden, die Unzulänglichkeit der vor-
handenen Jnſtrumente, endlich der wenig günſtige Zeitpunkt, wo
die Unterſuchung unternommen wurde, da die Regenzeit bereits
begonnen hatte: Alles dies hat Hinderniſſe erzeugt, welche die
ganze Nachſicht der Regierung für die Unvollkommenheiten einer
Arbeit in Anſpruch nehmen, die vielleicht den Wünſchen derſelben
über einen ſo wichtigen und viel umfaſſenden Plan nicht ganz
entſprechen wird; obgleich, meiner Anſicht nach, die weſentlich-
ſten Fragen über die Verbindung beider gegenüberſtehenden Meere,
durch die Landenge, die ſie von einander trennt, beantwortet wor-
den ſind.
Der wichtigſte Gegenſtand unſerer Unterſuchungen war der
Fluß Goazacoalco, welcher ſich unter dem 18° 6′ 49″ nördlicher
Breite und dem 4° 44′ öſtlicher Länge von Mexiko in den mexi-ko'ſchen Meerbuſen *) ergießt. Obgleich die dammartige Un-
tiefe (barra) an ſeinem Ausfluſſe nur 14 Fuß tiefes Waſſer
hat, ſo kann er doch hier tiefer ausgegraben werden, und bald
trifft man hinreichenden Grund (fondo) für jede Art von Fahr-
zeugen an, und zwar bis auf einige Meilen von der Mündung
(boca de Goazacoalco) landeinwärts. Ebbe und Flut ſind un-
beträchtlich am Eingang; aber der Kanal, welcher von ſeinem
*) Golfo di Mejico.
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