Humboldt, Alexander von: Reise in die Aequinoktial-Gegenden des neuen Kontinents. Bd. 2. Übers. v. Hermann Hauff. Stuttgart, 1859.des Rio Tocuyo, in den Thälern von Caucagua, Capaya, Erst seit der Mitte des 17. Jahrhunderts munterten die Die Ernten, deren jährlich zwei stattfinden, im Juni und Ich glaube beweisen zu können (und diese Schätzungen 11,5 Mill. kg Kakao zu 120 Fr. den Ztr. 27600000 Fr. 16 Mill. kg Thee zu 4 Fr. das Pfund 128000000 " 70 Mill. kg Kaffee zu 114 Fr. den Ztr. 159600000 " 225 Mill. kg Zucker zu 54 Fr. den Ztr. 243000000 " 558200000 Fr des Rio Tocuyo, in den Thälern von Caucagua, Capaya, Erſt ſeit der Mitte des 17. Jahrhunderts munterten die Die Ernten, deren jährlich zwei ſtattfinden, im Juni und Ich glaube beweiſen zu können (und dieſe Schätzungen 11,5 Mill. kg Kakao zu 120 Fr. den Ztr. 27600000 Fr. 16 Mill. kg Thee zu 4 Fr. das Pfund 128000000 „ 70 Mill. kg Kaffee zu 114 Fr. den Ztr. 159600000 „ 225 Mill. kg Zucker zu 54 Fr. den Ztr. 243000000 „ 558200000 Fr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0261" n="253"/> des Rio Tocuyo, in den Thälern von Caucagua, Capaya,<lb/> Curiepe und Guapo; ferner in den Thälern von Cupira,<lb/> zwiſchen Kap Codera und Kap Unare, bei Aroa, Barqueſimeto,<lb/> Guigue und Uritucu. Der Kakao, der an den Ufern des<lb/> Uritucu am Rande der Llanos, im Gerichtsbezirk San Se-<lb/> baſtiano de los Reyos wächſt, gilt für den beſten; dann kom-<lb/> men die von Guigue, Caucagua, Capaya und Cupira. Auf<lb/> dem Handelsplatze Cadiz hat der Kakao von Caracas den erſten<lb/> Rang gleich nach dem von Soconusco. Er ſteht meiſt um<lb/> 30 bis 40 Prozent höher im Preiſe als der Kakao von Guayaquil.</p><lb/> <p>Erſt ſeit der Mitte des 17. Jahrhunderts munterten die<lb/> Holländer, im ruhigen Beſitz der Inſel Cura<hi rendition="#aq">ç</hi>ao, durch den<lb/> Schleichhandel den Landbau an den benachbarten Küſten auf,<lb/> und erſt ſeitdem wurde der Kakao für die Provinz Caracas<lb/> ein Ausfuhrartikel. Was in dieſer Gegend vorging, ehe im<lb/> Jahre 1728 die Geſellſchaft der Biscayer aus Guipuzcoa ſich<lb/> daſelbſt niederließ, wiſſen wir nicht. Wir beſitzen lediglich<lb/> keine genauen ſtatiſtiſchen Angaben und wiſſen nur, daß zu<lb/> Anfang des 18. Jahrhunderts aus Caracas kaum 30000 Fane-<lb/> gas jährlich ausgeführt wurden. Im Jahre 1797 war die<lb/> Ausfuhr, nach den Zollregiſtern von Guayra, den Schleich-<lb/> handel nicht gerechnet, 70832 Fanegas. Wegen des Schmug-<lb/> gels nach Trinidad und den anderen Antillen darf man kecklich<lb/> ein Vierteil oder Fünfteil weiter rechnen. Ich glaube an-<lb/> nehmen zu können, daß von 1800 bis 1806, alſo im letzten<lb/> Zeitpunkte, wo in den ſpaniſchen Kolonieen noch innere Ruhe<lb/> herrſchte, der jährliche Ertrag der Kakaopflanzungen in der<lb/> ganzen Capitania general von Caracas ſich wenigſtens auf<lb/> 193000 Fanegas belief.</p><lb/> <p>Die Ernten, deren jährlich zwei ſtattfinden, im Juni und<lb/> im Dezember, fallen ſehr verſchieden aus, doch nicht in dem<lb/> Maße wie die Oliven- und Weinernten in Europa. Von<lb/> jenen 193000 Fanegas fließen 145000 teils über die Häfen<lb/> der Halbinſel, teils durch den Schleichhandel nach Europa ab.</p><lb/> <p>Ich glaube beweiſen zu können (und dieſe Schätzungen<lb/> beruhen auf zahlreichen einzelnen Angaben), daß Europa beim<lb/> gegenwärtigen Stande ſeiner Civiliſation verzehrt:</p><lb/> <list> <item>11,5 Mill. <hi rendition="#aq">kg</hi> Kakao zu 120 Fr. den Ztr. 27600000 Fr.</item><lb/> <item>16 Mill. <hi rendition="#aq">kg</hi> Thee zu 4 Fr. das Pfund 128000000 „</item><lb/> <item>70 Mill. <hi rendition="#aq">kg</hi> Kaffee zu 114 Fr. den Ztr. 159600000 „</item><lb/> <item>225 Mill. <hi rendition="#aq">kg</hi> Zucker zu 54 Fr. den Ztr. <hi rendition="#u">243000000 „</hi></item><lb/> <item> <hi rendition="#et">558200000 Fr</hi> </item> </list><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [253/0261]
des Rio Tocuyo, in den Thälern von Caucagua, Capaya,
Curiepe und Guapo; ferner in den Thälern von Cupira,
zwiſchen Kap Codera und Kap Unare, bei Aroa, Barqueſimeto,
Guigue und Uritucu. Der Kakao, der an den Ufern des
Uritucu am Rande der Llanos, im Gerichtsbezirk San Se-
baſtiano de los Reyos wächſt, gilt für den beſten; dann kom-
men die von Guigue, Caucagua, Capaya und Cupira. Auf
dem Handelsplatze Cadiz hat der Kakao von Caracas den erſten
Rang gleich nach dem von Soconusco. Er ſteht meiſt um
30 bis 40 Prozent höher im Preiſe als der Kakao von Guayaquil.
Erſt ſeit der Mitte des 17. Jahrhunderts munterten die
Holländer, im ruhigen Beſitz der Inſel Curaçao, durch den
Schleichhandel den Landbau an den benachbarten Küſten auf,
und erſt ſeitdem wurde der Kakao für die Provinz Caracas
ein Ausfuhrartikel. Was in dieſer Gegend vorging, ehe im
Jahre 1728 die Geſellſchaft der Biscayer aus Guipuzcoa ſich
daſelbſt niederließ, wiſſen wir nicht. Wir beſitzen lediglich
keine genauen ſtatiſtiſchen Angaben und wiſſen nur, daß zu
Anfang des 18. Jahrhunderts aus Caracas kaum 30000 Fane-
gas jährlich ausgeführt wurden. Im Jahre 1797 war die
Ausfuhr, nach den Zollregiſtern von Guayra, den Schleich-
handel nicht gerechnet, 70832 Fanegas. Wegen des Schmug-
gels nach Trinidad und den anderen Antillen darf man kecklich
ein Vierteil oder Fünfteil weiter rechnen. Ich glaube an-
nehmen zu können, daß von 1800 bis 1806, alſo im letzten
Zeitpunkte, wo in den ſpaniſchen Kolonieen noch innere Ruhe
herrſchte, der jährliche Ertrag der Kakaopflanzungen in der
ganzen Capitania general von Caracas ſich wenigſtens auf
193000 Fanegas belief.
Die Ernten, deren jährlich zwei ſtattfinden, im Juni und
im Dezember, fallen ſehr verſchieden aus, doch nicht in dem
Maße wie die Oliven- und Weinernten in Europa. Von
jenen 193000 Fanegas fließen 145000 teils über die Häfen
der Halbinſel, teils durch den Schleichhandel nach Europa ab.
Ich glaube beweiſen zu können (und dieſe Schätzungen
beruhen auf zahlreichen einzelnen Angaben), daß Europa beim
gegenwärtigen Stande ſeiner Civiliſation verzehrt:
11,5 Mill. kg Kakao zu 120 Fr. den Ztr. 27600000 Fr.
16 Mill. kg Thee zu 4 Fr. das Pfund 128000000 „
70 Mill. kg Kaffee zu 114 Fr. den Ztr. 159600000 „
225 Mill. kg Zucker zu 54 Fr. den Ztr. 243000000 „
558200000 Fr
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