Züchtigkeit, in aller Frömmigkeit und Demuth aufwächst, welche ihr Herz vor aller Begierlichkeit und Genußsucht bewahrt, welche, ferne von Eitelkeit und Gefallsucht nicht unter die Ausgelassenen sich mengt, und nicht in der Ge- sellschaft der Männer und Jünglinge zu treffen ist. Ist sie etwa für ein Kloster bestimmt? Und wenn auch, wäre es ein Unglück? Manche mögen allerdings wirklich diesen Beruf haben; aber gar Viele sind von Gott für gottes- fürchtige Männer bestimmt. "Sie wird dem Gottesfürch- tigen zu Theil."
Wer sind diese Gottesfürchtigen?
Jünglinge, welche immer die Sünde fürchten. Sind sie für den Ehestand berufen, so gibt ihnen Gott eine Jungfrau, von welcher der heilige Geist sagt: "Wie die aufgehende Sonne an Gottes hohem Himmel, so ist die Schönheit des guten Weibes zur Zierde des Hauses!" Welche Schönheit? Wohl redet der hl. Geist auch von der leiblichen Schönheit in den besten Jahren, die der glänzenden Lampe auf dem hl. Leuchter gleicht; allein die besten Jahre gehen vorbei und mit ihnen welkt diese Schön- heit! - aber wie die aufgehende Sonne strahlt immer mehr die Schönheit der Zucht und Scham, der Sanftmuth und Geduld, strahlt immer herrlicher die wahre Frömmigkeit und Opferliebe über das ganze Haus mit den sich mehren- den Kindern. Gnade über Gnade ein heiliges und scham- haftes Weib. Sie wird dem Gottesfürchtigen zu Theil!
Was bleibt dir also übrig, christliche Jugend, wenn du von Gott für die Ehe berufen sein und darin einst dem Glück finden willst?
Christlicher Jüngling! Suche dem hl. Joseph immer ähnlicher zu werden, dann wird Gott selbst dir eine Braut besorgen, welche in deinem Hause Gnade über Gnade sein wird.
Christliche Jungfrau! Strebe der Jungfrau schön
Züchtigkeit, in aller Frömmigkeit und Demuth aufwächst, welche ihr Herz vor aller Begierlichkeit und Genußsucht bewahrt, welche, ferne von Eitelkeit und Gefallsucht nicht unter die Ausgelassenen sich mengt, und nicht in der Ge- sellschaft der Männer und Jünglinge zu treffen ist. Ist sie etwa für ein Kloster bestimmt? Und wenn auch, wäre es ein Unglück? Manche mögen allerdings wirklich diesen Beruf haben; aber gar Viele sind von Gott für gottes- fürchtige Männer bestimmt. „Sie wird dem Gottesfürch- tigen zu Theil.“
Wer sind diese Gottesfürchtigen?
Jünglinge, welche immer die Sünde fürchten. Sind sie für den Ehestand berufen, so gibt ihnen Gott eine Jungfrau, von welcher der heilige Geist sagt: „Wie die aufgehende Sonne an Gottes hohem Himmel, so ist die Schönheit des guten Weibes zur Zierde des Hauses!“ Welche Schönheit? Wohl redet der hl. Geist auch von der leiblichen Schönheit in den besten Jahren, die der glänzenden Lampe auf dem hl. Leuchter gleicht; allein die besten Jahre gehen vorbei und mit ihnen welkt diese Schön- heit! – aber wie die aufgehende Sonne strahlt immer mehr die Schönheit der Zucht und Scham, der Sanftmuth und Geduld, strahlt immer herrlicher die wahre Frömmigkeit und Opferliebe über das ganze Haus mit den sich mehren- den Kindern. Gnade über Gnade ein heiliges und scham- haftes Weib. Sie wird dem Gottesfürchtigen zu Theil!
Was bleibt dir also übrig, christliche Jugend, wenn du von Gott für die Ehe berufen sein und darin einst dem Glück finden willst?
Christlicher Jüngling! Suche dem hl. Joseph immer ähnlicher zu werden, dann wird Gott selbst dir eine Braut besorgen, welche in deinem Hause Gnade über Gnade sein wird.
Christliche Jungfrau! Strebe der Jungfrau schön
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bewahrt, welche, ferne von Eitelkeit und Gefallsucht nicht
unter die Ausgelassenen sich mengt, und nicht in der Ge-
sellschaft der Männer und Jünglinge zu treffen ist. Ist
sie etwa für ein Kloster bestimmt? Und wenn auch, wäre
es ein Unglück? Manche mögen allerdings wirklich diesen
Beruf haben; aber gar Viele sind von Gott für gottes-
fürchtige Männer bestimmt. „Sie wird dem Gottesfürch-
tigen zu Theil.“
Wer sind diese Gottesfürchtigen?
Jünglinge, welche immer die Sünde fürchten. Sind
sie für den Ehestand berufen, so gibt ihnen Gott eine
Jungfrau, von welcher der heilige Geist sagt: „Wie die
aufgehende Sonne an Gottes hohem Himmel, so ist die
Schönheit des guten Weibes zur Zierde des Hauses!“
Welche Schönheit? Wohl redet der hl. Geist auch von
der leiblichen Schönheit in den besten Jahren, die der
glänzenden Lampe auf dem hl. Leuchter gleicht; allein die
besten Jahre gehen vorbei und mit ihnen welkt diese Schön-
heit! – aber wie die aufgehende Sonne strahlt immer mehr
die Schönheit der Zucht und Scham, der Sanftmuth und
Geduld, strahlt immer herrlicher die wahre Frömmigkeit
und Opferliebe über das ganze Haus mit den sich mehren-
den Kindern. Gnade über Gnade ein heiliges und scham-
haftes Weib. Sie wird dem Gottesfürchtigen zu Theil!
Was bleibt dir also übrig, christliche Jugend, wenn
du von Gott für die Ehe berufen sein und darin einst
dem Glück finden willst?
Christlicher Jüngling! Suche dem hl. Joseph immer
ähnlicher zu werden, dann wird Gott selbst dir eine
Braut besorgen, welche in deinem Hause Gnade über
Gnade sein wird.
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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/64>, abgerufen am 27.11.2024.
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