Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

Bild:
<< vorherige Seite

- daher so viel Unglück der Sünde und der Schande.
Daher so viele Kinder, deren Vater nicht im Taufbuche
steht, daher so viel gezwungene Ehen, wo die Liebe längst
erloschen - daher so viele Häuser voll Ach und Weh.
Wer Ohren hat zu hören, der höre.

Die gegebenen Winke betreffen das, was Beide zu
thun haben, um eine glückliche Wahl zu treffen. Nun
auch noch einige Punkte, auf welche der Jüngling und
die Jungfrau besondere zu achten haben. Was ich aber
den Jungfrauen zuerst sage, das sollen auch die Jüng-
linge beherzigen und umgekehrt, das sollen aber auch die
Eltern im Herzen bewahren und zur gelegenen Zeit
darnach handeln.

Also, christliche Jungfrauen, fanget nie eine Bekannt-
schaft an mit Wirthshaussitzern, mit Trunkenbolden, mit
Arbeitern, die am Montag noch nicht recht bei sich sind.
Mit einem solchen, mahnt der hl. Paulus (l. Cor. 7),
sollet ihr keine Gemeinschaft haben, nicht einmal mit ihm
essen. Und ihr wollet jahrelang mit Solchen Bekannt-
schaft haben und welche? Und dann mit einander
heirathen! Wer keine Ohren hat zu hören, der hat
doch Augen zu sehen, wie es einer Frau an der Seite
eines Trunkenboldes ergeht! Desgleichen hütet euch vor
Müssiggängern; denn eine faule Hand wirkt Armuth;
vor Prozeßkrämern; denn manche Zunge hat wackere
Frauen dessen beraubt, was sie erarbeitet hatten (Prov. 26,
Sir. 20). Fliehet Alle, welche mit der schönsten Tugend
eueres Geschlechtes es nicht genau nehmen. Wenn ihr
aber so handeln wollet, so müsset ihr selbst in aller
Sittsamkeit wandeln und niemals mit den Welttöchtern
glauben, ihr müsset um jeden Preis in den Ehestand
treten - wollet ihr die gefährlichste Krisis eueres
Lebens glücklich bestehen, müsset ihr Alle etwas voll der
hl. Agatha haben, deren Fest wir heute feiern.

– daher so viel Unglück der Sünde und der Schande.
Daher so viele Kinder, deren Vater nicht im Taufbuche
steht, daher so viel gezwungene Ehen, wo die Liebe längst
erloschen – daher so viele Häuser voll Ach und Weh.
Wer Ohren hat zu hören, der höre.

Die gegebenen Winke betreffen das, was Beide zu
thun haben, um eine glückliche Wahl zu treffen. Nun
auch noch einige Punkte, auf welche der Jüngling und
die Jungfrau besondere zu achten haben. Was ich aber
den Jungfrauen zuerst sage, das sollen auch die Jüng-
linge beherzigen und umgekehrt, das sollen aber auch die
Eltern im Herzen bewahren und zur gelegenen Zeit
darnach handeln.

Also, christliche Jungfrauen, fanget nie eine Bekannt-
schaft an mit Wirthshaussitzern, mit Trunkenbolden, mit
Arbeitern, die am Montag noch nicht recht bei sich sind.
Mit einem solchen, mahnt der hl. Paulus (l. Cor. 7),
sollet ihr keine Gemeinschaft haben, nicht einmal mit ihm
essen. Und ihr wollet jahrelang mit Solchen Bekannt-
schaft haben und welche? Und dann mit einander
heirathen! Wer keine Ohren hat zu hören, der hat
doch Augen zu sehen, wie es einer Frau an der Seite
eines Trunkenboldes ergeht! Desgleichen hütet euch vor
Müssiggängern; denn eine faule Hand wirkt Armuth;
vor Prozeßkrämern; denn manche Zunge hat wackere
Frauen dessen beraubt, was sie erarbeitet hatten (Prov. 26,
Sir. 20). Fliehet Alle, welche mit der schönsten Tugend
eueres Geschlechtes es nicht genau nehmen. Wenn ihr
aber so handeln wollet, so müsset ihr selbst in aller
Sittsamkeit wandeln und niemals mit den Welttöchtern
glauben, ihr müsset um jeden Preis in den Ehestand
treten – wollet ihr die gefährlichste Krisis eueres
Lebens glücklich bestehen, müsset ihr Alle etwas voll der
hl. Agatha haben, deren Fest wir heute feiern.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="36">
        <p><pb facs="#f0360" xml:id="H891_001_1896_pb0348_0001" n="348"/>
&#x2013; daher so viel Unglück der Sünde und der Schande.<lb/>
Daher so viele Kinder, deren Vater nicht im Taufbuche<lb/>
steht, daher so viel gezwungene Ehen, wo die Liebe längst<lb/>
erloschen &#x2013; daher so viele Häuser voll Ach und Weh.<lb/>
Wer Ohren hat zu hören, der höre.</p>
        <p>Die gegebenen Winke betreffen das, was Beide zu<lb/>
thun haben, um eine glückliche Wahl zu treffen. Nun<lb/>
auch noch einige Punkte, auf welche der Jüngling und<lb/>
die Jungfrau besondere zu achten haben. Was ich aber<lb/>
den Jungfrauen zuerst sage, das sollen auch die Jüng-<lb/>
linge beherzigen und umgekehrt, das sollen aber auch die<lb/>
Eltern im Herzen bewahren und zur gelegenen Zeit<lb/>
darnach handeln.</p>
        <p>Also, christliche Jungfrauen, fanget nie eine Bekannt-<lb/>
schaft an mit Wirthshaussitzern, mit Trunkenbolden, mit<lb/>
Arbeitern, die am Montag noch nicht recht bei sich sind.<lb/>
Mit einem solchen, mahnt der hl. Paulus (l. Cor. 7),<lb/>
sollet ihr keine Gemeinschaft haben, nicht einmal mit ihm<lb/>
essen. Und ihr wollet jahrelang mit Solchen Bekannt-<lb/>
schaft haben und welche? Und dann mit einander<lb/>
heirathen! Wer keine Ohren hat zu hören, der hat<lb/>
doch Augen zu sehen, wie es einer Frau an der Seite<lb/>
eines Trunkenboldes ergeht! Desgleichen hütet euch vor<lb/>
Müssiggängern; denn eine faule Hand wirkt Armuth;<lb/>
vor Prozeßkrämern; denn manche Zunge hat wackere<lb/>
Frauen dessen beraubt, was sie erarbeitet hatten (Prov. 26,<lb/>
Sir. 20). Fliehet Alle, welche mit der schönsten Tugend<lb/>
eueres Geschlechtes es nicht genau nehmen. Wenn ihr<lb/>
aber so handeln wollet, so müsset ihr selbst in aller<lb/>
Sittsamkeit wandeln und niemals mit den Welttöchtern<lb/>
glauben, ihr müsset um jeden Preis in den Ehestand<lb/>
treten &#x2013; wollet ihr die gefährlichste Krisis eueres<lb/>
Lebens glücklich bestehen, müsset ihr Alle etwas voll der<lb/>
hl. Agatha haben, deren Fest wir heute feiern.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[348/0360] – daher so viel Unglück der Sünde und der Schande. Daher so viele Kinder, deren Vater nicht im Taufbuche steht, daher so viel gezwungene Ehen, wo die Liebe längst erloschen – daher so viele Häuser voll Ach und Weh. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Die gegebenen Winke betreffen das, was Beide zu thun haben, um eine glückliche Wahl zu treffen. Nun auch noch einige Punkte, auf welche der Jüngling und die Jungfrau besondere zu achten haben. Was ich aber den Jungfrauen zuerst sage, das sollen auch die Jüng- linge beherzigen und umgekehrt, das sollen aber auch die Eltern im Herzen bewahren und zur gelegenen Zeit darnach handeln. Also, christliche Jungfrauen, fanget nie eine Bekannt- schaft an mit Wirthshaussitzern, mit Trunkenbolden, mit Arbeitern, die am Montag noch nicht recht bei sich sind. Mit einem solchen, mahnt der hl. Paulus (l. Cor. 7), sollet ihr keine Gemeinschaft haben, nicht einmal mit ihm essen. Und ihr wollet jahrelang mit Solchen Bekannt- schaft haben und welche? Und dann mit einander heirathen! Wer keine Ohren hat zu hören, der hat doch Augen zu sehen, wie es einer Frau an der Seite eines Trunkenboldes ergeht! Desgleichen hütet euch vor Müssiggängern; denn eine faule Hand wirkt Armuth; vor Prozeßkrämern; denn manche Zunge hat wackere Frauen dessen beraubt, was sie erarbeitet hatten (Prov. 26, Sir. 20). Fliehet Alle, welche mit der schönsten Tugend eueres Geschlechtes es nicht genau nehmen. Wenn ihr aber so handeln wollet, so müsset ihr selbst in aller Sittsamkeit wandeln und niemals mit den Welttöchtern glauben, ihr müsset um jeden Preis in den Ehestand treten – wollet ihr die gefährlichste Krisis eueres Lebens glücklich bestehen, müsset ihr Alle etwas voll der hl. Agatha haben, deren Fest wir heute feiern.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/360
Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/360>, abgerufen am 03.06.2024.