selig, wenn ihr darnach lebet und so in der Reinigkeit des Leibes und der Seele zur seligsten Anschauung Gottes gelanget.
XXIX. Tischgebet.
Als einmal 4000 Männer mit Weibern und Kindern beim göttlichen Heilande drei Tage ausharrten, um sich belehren und Stumme, Blinde, Lahme und Kranke aller Art heilen zu lassen, und am dritten Tage die Nahrungs- mittel ausgingen, da hatte Christus Erbarmen mit dem Volke, speiste und sättigte dasselbe mit sieben Broden und einigen Fischlein so wunderbar, daß die übrig gebliebenen Stücklein noch sieben Körbe anfüllten. (Math. XIV. 20.)
Aber wie wirkte er dies Wunder? Er schaute gen Himmel, woher jede gute Gabe kommt - und dankte deshalb dem Vater; dann segnete er Brod und Fisch, d. h. er betete, daß die wenigen Brode so an Ausdehnung und Kraft gewinnen, um damit die Volksmenge voll- kommen zu sättigen. Aber ist er denn als Sohn Gottes nicht allmächtig wie der Vater? Warum denn noch danken und beten, anstatt in aller Selbstherrlichkeit zu handeln? Als Menschensohn wollte er uns ein Beispiel geben, was wir beim Genusse der Nahrung zu thun haben. Was denn? Zum Himmel emporblicken, Gott danken für die Gaben, ihn um den göttlichen Segen anflehen. Das ist Sache des Tischgebetes, das in einer christlichen Familie nicht fehlen darf. Da die Familienglieder am Morgen fast nie, am Abend vielleicht selten, wohl aber beim Essen regelmäßig alle bei einander sind, so ist das Tischgebet wohl das einzige, welches Tag für Tag von allen gemein-
selig, wenn ihr darnach lebet und so in der Reinigkeit des Leibes und der Seele zur seligsten Anschauung Gottes gelanget.
XXIX. Tischgebet.
Als einmal 4000 Männer mit Weibern und Kindern beim göttlichen Heilande drei Tage ausharrten, um sich belehren und Stumme, Blinde, Lahme und Kranke aller Art heilen zu lassen, und am dritten Tage die Nahrungs- mittel ausgingen, da hatte Christus Erbarmen mit dem Volke, speiste und sättigte dasselbe mit sieben Broden und einigen Fischlein so wunderbar, daß die übrig gebliebenen Stücklein noch sieben Körbe anfüllten. (Math. XIV. 20.)
Aber wie wirkte er dies Wunder? Er schaute gen Himmel, woher jede gute Gabe kommt – und dankte deshalb dem Vater; dann segnete er Brod und Fisch, d. h. er betete, daß die wenigen Brode so an Ausdehnung und Kraft gewinnen, um damit die Volksmenge voll- kommen zu sättigen. Aber ist er denn als Sohn Gottes nicht allmächtig wie der Vater? Warum denn noch danken und beten, anstatt in aller Selbstherrlichkeit zu handeln? Als Menschensohn wollte er uns ein Beispiel geben, was wir beim Genusse der Nahrung zu thun haben. Was denn? Zum Himmel emporblicken, Gott danken für die Gaben, ihn um den göttlichen Segen anflehen. Das ist Sache des Tischgebetes, das in einer christlichen Familie nicht fehlen darf. Da die Familienglieder am Morgen fast nie, am Abend vielleicht selten, wohl aber beim Essen regelmäßig alle bei einander sind, so ist das Tischgebet wohl das einzige, welches Tag für Tag von allen gemein-
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selig, wenn ihr darnach lebet und so in der Reinigkeit
des Leibes und der Seele zur seligsten Anschauung Gottes
gelanget.
XXIX.
Tischgebet.
Als einmal 4000 Männer mit Weibern und Kindern
beim göttlichen Heilande drei Tage ausharrten, um sich
belehren und Stumme, Blinde, Lahme und Kranke aller
Art heilen zu lassen, und am dritten Tage die Nahrungs-
mittel ausgingen, da hatte Christus Erbarmen mit dem
Volke, speiste und sättigte dasselbe mit sieben Broden und
einigen Fischlein so wunderbar, daß die übrig gebliebenen
Stücklein noch sieben Körbe anfüllten. (Math. XIV. 20.)
Aber wie wirkte er dies Wunder? Er schaute gen
Himmel, woher jede gute Gabe kommt – und dankte
deshalb dem Vater; dann segnete er Brod und Fisch,
d. h. er betete, daß die wenigen Brode so an Ausdehnung
und Kraft gewinnen, um damit die Volksmenge voll-
kommen zu sättigen. Aber ist er denn als Sohn Gottes
nicht allmächtig wie der Vater? Warum denn noch
danken und beten, anstatt in aller Selbstherrlichkeit zu
handeln? Als Menschensohn wollte er uns ein Beispiel
geben, was wir beim Genusse der Nahrung zu thun haben.
Was denn? Zum Himmel emporblicken, Gott danken für
die Gaben, ihn um den göttlichen Segen anflehen. Das
ist Sache des Tischgebetes, das in einer christlichen Familie
nicht fehlen darf. Da die Familienglieder am Morgen
fast nie, am Abend vielleicht selten, wohl aber beim Essen
regelmäßig alle bei einander sind, so ist das Tischgebet
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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/288>, abgerufen am 22.11.2024.
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