gießen, so beginnt auch Satan in seinem Reiche sofort den Kampf, um die Ehe zu entwürdigen, die Familie zu verderben. Denn er weiß, daß nirgends größeres Unheil gestiftet werden kann als hier, wo Natur und Gnade sich so innig durchdringen und wo die ersten Anfänge des menschlichen Daseins liegen. Daher suchte er von den Tagen der Apostel an alle nur möglichen Irrthümer und Gräuel wider die Heiligkeit der Ehe zu verbreiten. (Rive 201) Was aber bis anhin mehr lose, mehr zerstreut, mehr ört- lich war, das ist heute von einer kühnen, christusfeindlichen Partei zum System erhoben, und wird von allen Dächern verkündet, in allen Tonarten gesungen, vielerorts in den namenlosen Gräueln der Prostitution geübt.
So wird dann kommen der Tag, wo in irgend einer Weltstadt, in irgend einem Lande, unter dem Hohngelächter Satans die letzten Spuren der Ehe verschwinden, wo das Weib von der betagten Frau bis zum zarten Mädchen herab heulen und wehklagen wird, wo unter der Herrschaft des Schreckens und unter dem Schrecken der Unzucht flieht, was noch fliehen kann, kommen wird der Tag, wo dies reine Menschenthum für einige Zeit in Blut und Raub und Schändung hausen wird wie die Brüderlichkeit vor bald einem Jahrhundert in Frankreich. Denn im Abfalle von Gott, im Hasse gegen Christus wird der Christ kein Barbar wie der Heide - sondern grausamer, wilder als Tiger und Hyäne.
So lange aber Satan die Greuel der Irrthümer noch nicht mit der Macht des Sittenverderbens, noch nicht mit den Thränen und dem Blute des schwachen Geschlechts vollkommen verbinden kann, da bietet er alles auf, daß die noch gläubigen Brautleute im Zustande der Todsünde das hl. Sakrament entweihen und so ihr Haus auf Gottes Fluch aufbauen.
Wem nun gelten diese ernsten und tiefen Wahrheiten,
gießen, so beginnt auch Satan in seinem Reiche sofort den Kampf, um die Ehe zu entwürdigen, die Familie zu verderben. Denn er weiß, daß nirgends größeres Unheil gestiftet werden kann als hier, wo Natur und Gnade sich so innig durchdringen und wo die ersten Anfänge des menschlichen Daseins liegen. Daher suchte er von den Tagen der Apostel an alle nur möglichen Irrthümer und Gräuel wider die Heiligkeit der Ehe zu verbreiten. (Rive 201) Was aber bis anhin mehr lose, mehr zerstreut, mehr ört- lich war, das ist heute von einer kühnen, christusfeindlichen Partei zum System erhoben, und wird von allen Dächern verkündet, in allen Tonarten gesungen, vielerorts in den namenlosen Gräueln der Prostitution geübt.
So wird dann kommen der Tag, wo in irgend einer Weltstadt, in irgend einem Lande, unter dem Hohngelächter Satans die letzten Spuren der Ehe verschwinden, wo das Weib von der betagten Frau bis zum zarten Mädchen herab heulen und wehklagen wird, wo unter der Herrschaft des Schreckens und unter dem Schrecken der Unzucht flieht, was noch fliehen kann, kommen wird der Tag, wo dies reine Menschenthum für einige Zeit in Blut und Raub und Schändung hausen wird wie die Brüderlichkeit vor bald einem Jahrhundert in Frankreich. Denn im Abfalle von Gott, im Hasse gegen Christus wird der Christ kein Barbar wie der Heide – sondern grausamer, wilder als Tiger und Hyäne.
So lange aber Satan die Greuel der Irrthümer noch nicht mit der Macht des Sittenverderbens, noch nicht mit den Thränen und dem Blute des schwachen Geschlechts vollkommen verbinden kann, da bietet er alles auf, daß die noch gläubigen Brautleute im Zustande der Todsünde das hl. Sakrament entweihen und so ihr Haus auf Gottes Fluch aufbauen.
Wem nun gelten diese ernsten und tiefen Wahrheiten,
<TEI><text><body><divn="13"><p><pbfacs="#f0134"xml:id="H891_001_1896_pb0122_0001"n="122"/>
gießen, so beginnt auch Satan in seinem Reiche sofort den<lb/>
Kampf, um die Ehe zu entwürdigen, die Familie zu<lb/>
verderben. Denn er weiß, daß nirgends größeres Unheil<lb/>
gestiftet werden kann als hier, wo Natur und Gnade sich<lb/>
so innig durchdringen und wo die ersten Anfänge des<lb/>
menschlichen Daseins liegen. Daher suchte er von den<lb/>
Tagen der Apostel an alle nur möglichen Irrthümer und<lb/>
Gräuel wider die Heiligkeit der Ehe zu verbreiten. (Rive 201)<lb/>
Was aber bis anhin mehr lose, mehr zerstreut, mehr ört-<lb/>
lich war, das ist heute von einer kühnen, christusfeindlichen<lb/>
Partei zum System erhoben, und wird von allen Dächern<lb/>
verkündet, in allen Tonarten gesungen, vielerorts in den<lb/>
namenlosen Gräueln der Prostitution geübt.</p><p>So wird dann kommen der Tag, wo in irgend einer<lb/>
Weltstadt, in irgend einem Lande, unter dem Hohngelächter<lb/>
Satans die letzten Spuren der Ehe verschwinden, wo das<lb/>
Weib von der betagten Frau bis zum zarten Mädchen<lb/>
herab heulen und wehklagen wird, wo unter der Herrschaft<lb/>
des Schreckens und unter dem Schrecken der Unzucht flieht,<lb/>
was noch fliehen kann, kommen wird der Tag, wo dies<lb/>
reine Menschenthum für einige Zeit in Blut und Raub<lb/>
und Schändung hausen wird wie die Brüderlichkeit vor<lb/>
bald einem Jahrhundert in Frankreich. Denn im Abfalle<lb/>
von Gott, im Hasse gegen Christus wird der Christ kein<lb/>
Barbar wie der Heide – sondern grausamer, wilder als<lb/>
Tiger und Hyäne.</p><p>So lange aber Satan die Greuel der Irrthümer noch<lb/>
nicht mit der Macht des Sittenverderbens, noch nicht mit<lb/>
den Thränen und dem Blute des schwachen Geschlechts<lb/>
vollkommen verbinden kann, da bietet er alles auf, daß die<lb/>
noch gläubigen Brautleute im Zustande der Todsünde das<lb/>
hl. Sakrament entweihen und so ihr Haus auf Gottes<lb/>
Fluch aufbauen.</p><p>Wem nun gelten diese ernsten und tiefen Wahrheiten,<lb/></p></div></body></text></TEI>
[122/0134]
gießen, so beginnt auch Satan in seinem Reiche sofort den
Kampf, um die Ehe zu entwürdigen, die Familie zu
verderben. Denn er weiß, daß nirgends größeres Unheil
gestiftet werden kann als hier, wo Natur und Gnade sich
so innig durchdringen und wo die ersten Anfänge des
menschlichen Daseins liegen. Daher suchte er von den
Tagen der Apostel an alle nur möglichen Irrthümer und
Gräuel wider die Heiligkeit der Ehe zu verbreiten. (Rive 201)
Was aber bis anhin mehr lose, mehr zerstreut, mehr ört-
lich war, das ist heute von einer kühnen, christusfeindlichen
Partei zum System erhoben, und wird von allen Dächern
verkündet, in allen Tonarten gesungen, vielerorts in den
namenlosen Gräueln der Prostitution geübt.
So wird dann kommen der Tag, wo in irgend einer
Weltstadt, in irgend einem Lande, unter dem Hohngelächter
Satans die letzten Spuren der Ehe verschwinden, wo das
Weib von der betagten Frau bis zum zarten Mädchen
herab heulen und wehklagen wird, wo unter der Herrschaft
des Schreckens und unter dem Schrecken der Unzucht flieht,
was noch fliehen kann, kommen wird der Tag, wo dies
reine Menschenthum für einige Zeit in Blut und Raub
und Schändung hausen wird wie die Brüderlichkeit vor
bald einem Jahrhundert in Frankreich. Denn im Abfalle
von Gott, im Hasse gegen Christus wird der Christ kein
Barbar wie der Heide – sondern grausamer, wilder als
Tiger und Hyäne.
So lange aber Satan die Greuel der Irrthümer noch
nicht mit der Macht des Sittenverderbens, noch nicht mit
den Thränen und dem Blute des schwachen Geschlechts
vollkommen verbinden kann, da bietet er alles auf, daß die
noch gläubigen Brautleute im Zustande der Todsünde das
hl. Sakrament entweihen und so ihr Haus auf Gottes
Fluch aufbauen.
Wem nun gelten diese ernsten und tiefen Wahrheiten,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/134>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.