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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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Nahrungs- und Erhaltungsmittel der
Lebenskraft sind. Gröbere Nahrungs-
mittel (den Antheil von Sauerstoff und
Feuermaterie abgerechnet, den sie ent-
halten) scheinen mehr zur Erhaltung
der Organe und zur Ersetzung der Con-
sumtion zu dienen. Sonst liesse sichs
nicht erklären, wie Geschöpfe so lange
ohne eigentliche Nahrung ihr Leben er-
halten konnten. Man sehe das Hühn-
chen im Ey an. Ohne den geringsten
Zugang von aussen lebt es, entwickelt
sich, und wird ein vollkommnes Thier.
Eine Hyazinten oder andere Zwiebel,
kann ohne die geringste Nahrung, als
den Dunst von Wasser, sich entwickeln,
ihren Stengel und die schönsten Blätter
und Blumen treiben. Selbst bey voll-
kommnern Thieren sehen wir Erschei-
nungen, die ausserdem unerklärbar wä-
ren. Der Engländer Fordyce z. E. schloss
Goldfische in Gefässe, mit Brunnenwasser
gefüllt, ein, lies ihnen anfangs alle 24
Stunden, nachher aber nur alle 3 Tage
frisches Wasser geben, und so lebten sie

Nahrungs- und Erhaltungsmittel der
Lebenskraft ſind. Gröbere Nahrungs-
mittel (den Antheil von Sauerſtoff und
Feuermaterie abgerechnet, den ſie ent-
halten) ſcheinen mehr zur Erhaltung
der Organe und zur Erſetzung der Con-
ſumtion zu dienen. Sonſt lieſse ſichs
nicht erklären, wie Geſchöpfe ſo lange
ohne eigentliche Nahrung ihr Leben er-
halten konnten. Man ſehe das Hühn-
chen im Ey an. Ohne den geringſten
Zugang von auſſen lebt es, entwickelt
ſich, und wird ein vollkommnes Thier.
Eine Hyazinten oder andere Zwiebel,
kann ohne die geringſte Nahrung, als
den Dunſt von Waſſer, ſich entwickeln,
ihren Stengel und die ſchönſten Blätter
und Blumen treiben. Selbſt bey voll-
kommnern Thieren ſehen wir Erſchei-
nungen, die auſſerdem unerklärbar wä-
ren. Der Engländer Fordyce z. E. ſchloſs
Goldfiſche in Gefäſse, mit Brunnenwaſſer
gefüllt, ein, lies ihnen anfangs alle 24
Stunden, nachher aber nur alle 3 Tage
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[66/0094] Nahrungs- und Erhaltungsmittel der Lebenskraft ſind. Gröbere Nahrungs- mittel (den Antheil von Sauerſtoff und Feuermaterie abgerechnet, den ſie ent- halten) ſcheinen mehr zur Erhaltung der Organe und zur Erſetzung der Con- ſumtion zu dienen. Sonſt lieſse ſichs nicht erklären, wie Geſchöpfe ſo lange ohne eigentliche Nahrung ihr Leben er- halten konnten. Man ſehe das Hühn- chen im Ey an. Ohne den geringſten Zugang von auſſen lebt es, entwickelt ſich, und wird ein vollkommnes Thier. Eine Hyazinten oder andere Zwiebel, kann ohne die geringſte Nahrung, als den Dunſt von Waſſer, ſich entwickeln, ihren Stengel und die ſchönſten Blätter und Blumen treiben. Selbſt bey voll- kommnern Thieren ſehen wir Erſchei- nungen, die auſſerdem unerklärbar wä- ren. Der Engländer Fordyce z. E. ſchloſs Goldfiſche in Gefäſse, mit Brunnenwaſſer gefüllt, ein, lies ihnen anfangs alle 24 Stunden, nachher aber nur alle 3 Tage friſches Waſſer geben, und ſo lebten ſie

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/94>, abgerufen am 23.11.2024.