Wir wissen, wie äusserst nachtheilig für die Länge des Lebens jenes Metier ist, welches dem Menschen zum Beruf macht, täglich einige Stunden in einem sich nicht ähnlichen, angenommnen Zu- stand zu existiren -- das Metier der Schauspieler.
Wie muss es nun wohl denen Menschen gehen, die dieses Metier beständig treiben, die beständig die oder jene angenommne Rolle auf dem grossen Theater der Welt spielen, die nie das sind, was sie scheinen? Genug, die Menschen, welche nicht wahr sind, immer in der Verstellung, im Zwang,
XIV.
Wahrheit des Karacters.
Wir wiſſen, wie äuſſerſt nachtheilig für die Länge des Lebens jenes Metier iſt, welches dem Menſchen zum Beruf macht, täglich einige Stunden in einem ſich nicht ähnlichen, angenommnen Zu- ſtand zu exiſtiren — das Metier der Schauſpieler.
Wie muſs es nun wohl denen Menſchen gehen, die dieſes Metier beſtändig treiben, die beſtändig die oder jene angenommne Rolle auf dem groſsen Theater der Welt ſpielen, die nie das ſind, was ſie ſcheinen? Genug, die Menſchen, welche nicht wahr ſind, immer in der Verſtellung, im Zwang,
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XIV.
Wahrheit des Karacters.
Wir wiſſen, wie äuſſerſt nachtheilig
für die Länge des Lebens jenes Metier
iſt, welches dem Menſchen zum Beruf
macht, täglich einige Stunden in einem
ſich nicht ähnlichen, angenommnen Zu-
ſtand zu exiſtiren — das Metier der
Schauſpieler.
Wie muſs es nun wohl denen
Menſchen gehen, die dieſes Metier
beſtändig treiben, die beſtändig die
oder jene angenommne Rolle auf dem
groſsen Theater der Welt ſpielen, die
nie das ſind, was ſie ſcheinen? Genug,
die Menſchen, welche nicht wahr ſind,
immer in der Verſtellung, im Zwang,
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/651>, abgerufen am 22.11.2024.
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