Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.der Fleischnahrung (durch die Bearbei- Der kindliche Körper lebt nehmlich H h
der Fleiſchnahrung (durch die Bearbei- Der kindliche Körper lebt nehmlich H h
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der Fleiſchnahrung (durch die Bearbei-
tung eines lebenden thieriſchen Körpers
uns ſchon verähnlicht zu ſeyn und leich-
ter den Karacter unſrer Natur aufzuneh-
men), ſie iſt mit einem Worte ganz auf
die Beſchaffenheit des kindlichen Kör-
pers berechnet.
Der kindliche Körper lebt nehmlich
weit ſchneller, als der erwachſene
Menſch, und wechſelt die Beſtandtheile
öftrer, überdieſs braucht er die Nah-
rung nicht blos zur Erhaltung ſondern
auch zum beſtändigen Wachsthum, wel-
ches im ganzen Leben nicht ſo ſchnell
geſchieht, als in dem erſten Jahre, er be-
darf folglich viel und concentrirte Nah-
rung; aber er hat ſchwache Verdauungs-
kräfte und vermag noch nicht feſte oder
ſeiner Natur nach heterogene (z. E. ve-
getabiliſche) Nahrung zu verarbeiten
und in ſeine Natur zu verwandeln; ſei-
ne Nahrung muſs daher flüſſig und ſchon
animaliſirt, d. h. durch ein anderes le-
bendes thieriſches Geſchöpf ihm vorge-
arbeitet und ſeiner Natur genähert ſeyn;
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Zitationshilfe: | Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/509>, abgerufen am 16.07.2024. |