sind, z. E. das Pestgift, das Aussatzgift). Aber eben so gegründet ist auch die Fol- ge, dass durch eine neue Konkurrenz ungewöhnlicher Umstände und Verderb- nisse im thierischen Körper, auch noch ganz neue Gifte der Art hervorgebracht werden können, von denen die Welt bisher nichts wusste.
Es gehört aber zur Wirkung aller dieser Giftarten nicht blos (wie bey an- dern) die Mittheilung oder Ansteckung von aussen, sondern auch eine gewisse Disposition oder Empfänglichkeit des Körpers, sie aufzunehmen. Daher das merkwürdige Phänomen, dass manche Menschen sehr leicht, manche sehr schwehr, manche gar nicht vergiftet werden können, ja dass manche dieser Gifte nur einmal auf uns wirken kön- nen, weil durch eine Vergiftung die ganze fernere Empfänglichkeit dafür auf immer aufgehoben wird, wie wir solches bey dem Blattern- und Masern- gift wahrnehmen.
ſind, z. E. das Peſtgift, das Ausſatzgift). Aber eben ſo gegründet iſt auch die Fol- ge, daſs durch eine neue Konkurrenz ungewöhnlicher Umſtände und Verderb- niſſe im thieriſchen Körper, auch noch ganz neue Gifte der Art hervorgebracht werden können, von denen die Welt bisher nichts wuſste.
Es gehört aber zur Wirkung aller dieſer Giftarten nicht blos (wie bey an- dern) die Mittheilung oder Anſteckung von auſſen, ſondern auch eine gewiſſe Diſpoſition oder Empfänglichkeit des Körpers, ſie aufzunehmen. Daher das merkwürdige Phänomen, daſs manche Menſchen ſehr leicht, manche ſehr ſchwehr, manche gar nicht vergiftet werden können, ja daſs manche dieſer Gifte nur einmal auf uns wirken kön- nen, weil durch eine Vergiftung die ganze fernere Empfänglichkeit dafür auf immer aufgehoben wird, wie wir ſolches bey dem Blattern- und Maſern- gift wahrnehmen.
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ſind, z. E. das Peſtgift, das Ausſatzgift).
Aber eben ſo gegründet iſt auch die Fol-
ge, daſs durch eine neue Konkurrenz
ungewöhnlicher Umſtände und Verderb-
niſſe im thieriſchen Körper, auch noch
ganz neue Gifte der Art hervorgebracht
werden können, von denen die Welt
bisher nichts wuſste.
Es gehört aber zur Wirkung aller
dieſer Giftarten nicht blos (wie bey an-
dern) die Mittheilung oder Anſteckung
von auſſen, ſondern auch eine gewiſſe
Diſpoſition oder Empfänglichkeit des
Körpers, ſie aufzunehmen. Daher das
merkwürdige Phänomen, daſs manche
Menſchen ſehr leicht, manche ſehr
ſchwehr, manche gar nicht vergiftet
werden können, ja daſs manche dieſer
Gifte nur einmal auf uns wirken kön-
nen, weil durch eine Vergiftung die
ganze fernere Empfänglichkeit dafür
auf immer aufgehoben wird, wie wir
ſolches bey dem Blattern- und Maſern-
gift wahrnehmen.
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/459>, abgerufen am 23.11.2024.
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