und die Producte als blosse Exeretionen anzusehen, sondern ich bin überzeugt, dass diese Organe eins unsrer grössten Erhaltungs- und Regenerationsmittel sind, und meine Gründe sind folgende:
1. Die Organe der Zeugung haben die Kraft, die feinsten und geistigsten Bestandtheile aus den Nahrungsmitteln abzusondern, zugleich aber sind sie so organisirt, dass diese veredelten und vervollkommneten Säfte wieder zurück- gehen und ins Blut aufgenommen wer- den können. -- Sie gehören also, eben so wie das Gehirn, unter die wichtigsten Organe zur Vervollkommung und Ver- edlung unsrer organischen Materie und Kraft und also unsres Selbst. Die rohen Nahrungstheile würden uns wenig hel- fen, wenn wir nicht Organe hätten, die das feinste davon herausziehen, verar- beiten und uns in dieser Gestalt wieder geben und zueignen könnten. Nicht die Menge der Nahrung, sondern die
Menge
und die Producte als bloſse Exeretionen anzuſehen, ſondern ich bin überzeugt, daſs dieſe Organe eins unſrer gröſsten Erhaltungs- und Regenerationsmittel ſind, und meine Gründe ſind folgende:
1. Die Organe der Zeugung haben die Kraft, die feinſten und geiſtigſten Beſtandtheile aus den Nahrungsmitteln abzuſondern, zugleich aber ſind ſie ſo organiſirt, daſs dieſe veredelten und vervollkommneten Säfte wieder zurück- gehen und ins Blut aufgenommen wer- den können. — Sie gehören alſo, eben ſo wie das Gehirn, unter die wichtigſten Organe zur Vervollkommung und Ver- edlung unſrer organiſchen Materie und Kraft und alſo unſres Selbſt. Die rohen Nahrungstheile würden uns wenig hel- fen, wenn wir nicht Organe hätten, die das feinſte davon herausziehen, verar- beiten und uns in dieſer Geſtalt wieder geben und zueignen könnten. Nicht die Menge der Nahrung, ſondern die
Menge
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und die Producte als bloſse Exeretionen
anzuſehen, ſondern ich bin überzeugt,
daſs dieſe Organe eins unſrer gröſsten
Erhaltungs- und Regenerationsmittel
ſind, und meine Gründe ſind folgende:
1. Die Organe der Zeugung haben
die Kraft, die feinſten und geiſtigſten
Beſtandtheile aus den Nahrungsmitteln
abzuſondern, zugleich aber ſind ſie ſo
organiſirt, daſs dieſe veredelten und
vervollkommneten Säfte wieder zurück-
gehen und ins Blut aufgenommen wer-
den können. — Sie gehören alſo, eben
ſo wie das Gehirn, unter die wichtigſten
Organe zur Vervollkommung und Ver-
edlung unſrer organiſchen Materie und
Kraft und alſo unſres Selbſt. Die rohen
Nahrungstheile würden uns wenig hel-
fen, wenn wir nicht Organe hätten, die
das feinſte davon herausziehen, verar-
beiten und uns in dieſer Geſtalt wieder
geben und zueignen könnten. Nicht
die Menge der Nahrung, ſondern die
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/300>, abgerufen am 27.11.2024.
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