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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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dass er bald darauf 1635 in London starb.
Er war 152 Jahr und 9 Monate alt wor-
den, und hatte 9 Könige von England
erlebt. -- Das allermerkwürdigste war
nun diess, dass man bey der Section,
welche Harvey verrichtete, alle seine
Eingeweyde in dem gesundesten Zustan-
de antraf; nicht der geringste Fehler war
zu entdecken. Sogar die Rippen waren
noch nicht einmal verknochert, was
man sonst bey allen alten Leuten findet.
In seinem Körper lag also noch nicht die
mindeste Ursache des Todes, und er war
blos an schnell erzeugter Ueberfüllung
gestorben, weil man ihm zu viel zu gute
gethan hatte.

Ein Beweis, dass in manchen Fa-
milien eine solche altinachende Anlage,
ein besonders gutes Stamen vitae seyn
könne, giebt eben dieser Parre. Erst
vor wenig Jahren starb seine Uren-
kelin zu Corke in einem Alter von 103
Jahren.


daſs er bald darauf 1635 in London ſtarb.
Er war 152 Jahr und 9 Monate alt wor-
den, und hatte 9 Könige von England
erlebt. — Das allermerkwürdigſte war
nun dieſs, daſs man bey der Section,
welche Harvey verrichtete, alle ſeine
Eingeweyde in dem geſundeſten Zuſtan-
de antraf; nicht der geringſte Fehler war
zu entdecken. Sogar die Rippen waren
noch nicht einmal verknochert, was
man ſonſt bey allen alten Leuten findet.
In ſeinem Körper lag alſo noch nicht die
mindeſte Urſache des Todes, und er war
blos an ſchnell erzeugter Ueberfüllung
geſtorben, weil man ihm zu viel zu gute
gethan hatte.

Ein Beweis, daſs in manchen Fa-
milien eine ſolche altinachende Anlage,
ein beſonders gutes Stamen vitae ſeyn
könne, giebt eben dieſer Parre. Erſt
vor wenig Jahren ſtarb ſeine Uren-
kelin zu Corke in einem Alter von 103
Jahren.


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[167/0195] daſs er bald darauf 1635 in London ſtarb. Er war 152 Jahr und 9 Monate alt wor- den, und hatte 9 Könige von England erlebt. — Das allermerkwürdigſte war nun dieſs, daſs man bey der Section, welche Harvey verrichtete, alle ſeine Eingeweyde in dem geſundeſten Zuſtan- de antraf; nicht der geringſte Fehler war zu entdecken. Sogar die Rippen waren noch nicht einmal verknochert, was man ſonſt bey allen alten Leuten findet. In ſeinem Körper lag alſo noch nicht die mindeſte Urſache des Todes, und er war blos an ſchnell erzeugter Ueberfüllung geſtorben, weil man ihm zu viel zu gute gethan hatte. Ein Beweis, daſs in manchen Fa- milien eine ſolche altinachende Anlage, ein beſonders gutes Stamen vitae ſeyn könne, giebt eben dieſer Parre. Erſt vor wenig Jahren ſtarb ſeine Uren- kelin zu Corke in einem Alter von 103 Jahren.

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/195>, abgerufen am 23.11.2024.