Eben so selten ist das hohe Alter in den Königs- und Fürstenhäusern der neuern Zeit. Nur die Könige von Frank- reich, aus dem Bourbonschen Hause, machen eine Ausnahme, wo gleich drey auf einander folgende ein Alter von 70 Jahren erreichten.
Auch dürfen wir hier, als eines der wichtigsten neuern Beyspiele, des grossen Königs, Friedrich II. nicht vergessen. Er war in allem gross, selbst in seinem Phy- sischen. -- Er erreichte nicht nur ein, unter den Königen schon sehr seltnes, Alter von 76 Jahren, sondern, was noch mehr sagen will, er erreichte es nach dem Mühe-Sorgen- und Strapazenvoll- sten Leben, das vielleicht je ein Mensch durchlebte, von dem er 20 Jahr im wirk- lichen Kriege zubrachte, und dabey alle Strapazen eines gemeinen Soldaten er- trug, nur mit dem Unterschied, dass er zugleich als Feldherr für alle dachte, und die Nacht, wenn jener Ruhe fand, noch
Eben ſo ſelten iſt das hohe Alter in den Königs- und Fürſtenhäuſern der neuern Zeit. Nur die Könige von Frank- reich, aus dem Bourbonſchen Hauſe, machen eine Ausnahme, wo gleich drey auf einander folgende ein Alter von 70 Jahren erreichten.
Auch dürfen wir hier, als eines der wichtigſten neuern Beyſpiele, des groſsen Königs, Friedrich II. nicht vergeſſen. Er war in allem groſs, ſelbſt in ſeinem Phy- ſiſchen. — Er erreichte nicht nur ein, unter den Königen ſchon ſehr ſeltnes, Alter von 76 Jahren, ſondern, was noch mehr ſagen will, er erreichte es nach dem Mühe-Sorgen- und Strapazenvoll- ſten Leben, das vielleicht je ein Menſch durchlebte, von dem er 20 Jahr im wirk- lichen Kriege zubrachte, und dabey alle Strapazen eines gemeinen Soldaten er- trug, nur mit dem Unterſchied, daſs er zugleich als Feldherr für alle dachte, und die Nacht, wenn jener Ruhe fand, noch
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Eben ſo ſelten iſt das hohe Alter in
den Königs- und Fürſtenhäuſern der
neuern Zeit. Nur die Könige von Frank-
reich, aus dem Bourbonſchen Hauſe,
machen eine Ausnahme, wo gleich drey
auf einander folgende ein Alter von 70
Jahren erreichten.
Auch dürfen wir hier, als eines der
wichtigſten neuern Beyſpiele, des groſsen
Königs, Friedrich II. nicht vergeſſen. Er
war in allem groſs, ſelbſt in ſeinem Phy-
ſiſchen. — Er erreichte nicht nur ein,
unter den Königen ſchon ſehr ſeltnes,
Alter von 76 Jahren, ſondern, was noch
mehr ſagen will, er erreichte es nach
dem Mühe-Sorgen- und Strapazenvoll-
ſten Leben, das vielleicht je ein Menſch
durchlebte, von dem er 20 Jahr im wirk-
lichen Kriege zubrachte, und dabey alle
Strapazen eines gemeinen Soldaten er-
trug, nur mit dem Unterſchied, daſs er
zugleich als Feldherr für alle dachte, und
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/186>, abgerufen am 24.11.2024.
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