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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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ker im Orient existiren, welche das Jahr
zu 3 Monat rechnen; ferner, dass es
ganz unerklärbar seyn würde, warum
das Lebensalter der Menschen gleich
nach der Sündfluth um die Hälfte ver-
kürzt wurde. Eben so unbegreiflich
müsste es seyn, warum die Patriarchen
immer erst im 60sten, 70sten ja 100ten
Jahre heyrathen, welches sich aber so-
gleich hebt, wenn wir diess Alter nach
diesem Maasstabe berechnen, denn da
wird das 20ste oder 30ste Jahr daraus,
also eben der Zeitpunct, in dem wir
auch jezt noch heyrathen. -- Ueber-
haupt bekommt nun alles, nach dieser
Berichtigung, eine andere Gestalt. Die
1600 Jahre vor der Sündfluth werden zu
414 Jahr, und das 900jährige Alter des
Methusalems (das höchste, was angege-
ben wird) sinkt auf 200 Jahr herab, ein
Alter, das gar nicht unter die Unmög-
lichkeiten gehört, und dem noch in
neuern Zeiten Menschen nahe gekom-
men sind.


Auch

ker im Orient exiſtiren, welche das Jahr
zu 3 Monat rechnen; ferner, daſs es
ganz unerklärbar ſeyn würde, warum
das Lebensalter der Menſchen gleich
nach der Sündfluth um die Hälfte ver-
kürzt wurde. Eben ſo unbegreiflich
müſste es ſeyn, warum die Patriarchen
immer erſt im 60ſten, 70ſten ja 100ten
Jahre heyrathen, welches ſich aber ſo-
gleich hebt, wenn wir dieſs Alter nach
dieſem Maasſtabe berechnen, denn da
wird das 20ſte oder 30ſte Jahr daraus,
alſo eben der Zeitpunct, in dem wir
auch jezt noch heyrathen. — Ueber-
haupt bekommt nun alles, nach dieſer
Berichtigung, eine andere Geſtalt. Die
1600 Jahre vor der Sündfluth werden zu
414 Jahr, und das 900jährige Alter des
Methuſalems (das höchſte, was angege-
ben wird) ſinkt auf 200 Jahr herab, ein
Alter, das gar nicht unter die Unmög-
lichkeiten gehört, und dem noch in
neuern Zeiten Menſchen nahe gekom-
men ſind.


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[144/0172] ker im Orient exiſtiren, welche das Jahr zu 3 Monat rechnen; ferner, daſs es ganz unerklärbar ſeyn würde, warum das Lebensalter der Menſchen gleich nach der Sündfluth um die Hälfte ver- kürzt wurde. Eben ſo unbegreiflich müſste es ſeyn, warum die Patriarchen immer erſt im 60ſten, 70ſten ja 100ten Jahre heyrathen, welches ſich aber ſo- gleich hebt, wenn wir dieſs Alter nach dieſem Maasſtabe berechnen, denn da wird das 20ſte oder 30ſte Jahr daraus, alſo eben der Zeitpunct, in dem wir auch jezt noch heyrathen. — Ueber- haupt bekommt nun alles, nach dieſer Berichtigung, eine andere Geſtalt. Die 1600 Jahre vor der Sündfluth werden zu 414 Jahr, und das 900jährige Alter des Methuſalems (das höchſte, was angege- ben wird) ſinkt auf 200 Jahr herab, ein Alter, das gar nicht unter die Unmög- lichkeiten gehört, und dem noch in neuern Zeiten Menſchen nahe gekom- men ſind. Auch

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/172>, abgerufen am 24.11.2024.