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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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Magen, Mund und Ausgang besteht,
haben ein äusserst zähes und unzer-
störbares Leben.
2) Alle kaltblütigen Thiere haben im
Durchschnitt ein längeres und zähe-
res Leben, als die warmblütigen,
oder, welches eben das ist, die
nicht athemholenden haben hierinn
einen Vorzug für den athemholen-
den Thieren. Und warum? Das
Athemholen ist die Quelle der in-
nern Wärme, und Wärme beschleu-
nigt Consumtion. Das Geschäft
der Respiration ist also überhaupt
eine zwar beträchtliche Vermeh-
rung der Vollkommenheit eines Ge-
schöpfs, aber auch seiner Consum-
tion. Ein athmendes Geschöpf hat
gleichsam doppelte Circulation, die
allgemeine und die kleinere, durch
die Lunge, ferner doppelte Ober-
fläche, die mit der Luft in be-
ständige Berührung kommen, die
Magen, Mund und Ausgang beſteht,
haben ein äuſſerſt zähes und unzer-
ſtörbares Leben.
2) Alle kaltblütigen Thiere haben im
Durchſchnitt ein längeres und zähe-
res Leben, als die warmblütigen,
oder, welches eben das iſt, die
nicht athemholenden haben hierinn
einen Vorzug für den athemholen-
den Thieren. Und warum? Das
Athemholen iſt die Quelle der in-
nern Wärme, und Wärme beſchleu-
nigt Conſumtion. Das Geſchäft
der Reſpiration iſt alſo überhaupt
eine zwar beträchtliche Vermeh-
rung der Vollkommenheit eines Ge-
ſchöpfs, aber auch ſeiner Conſum-
tion. Ein athmendes Geſchöpf hat
gleichſam doppelte Circulation, die
allgemeine und die kleinere, durch
die Lunge, ferner doppelte Ober-
fläche, die mit der Luft in be-
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[134/0162] Magen, Mund und Ausgang beſteht, haben ein äuſſerſt zähes und unzer- ſtörbares Leben. 2) Alle kaltblütigen Thiere haben im Durchſchnitt ein längeres und zähe- res Leben, als die warmblütigen, oder, welches eben das iſt, die nicht athemholenden haben hierinn einen Vorzug für den athemholen- den Thieren. Und warum? Das Athemholen iſt die Quelle der in- nern Wärme, und Wärme beſchleu- nigt Conſumtion. Das Geſchäft der Reſpiration iſt alſo überhaupt eine zwar beträchtliche Vermeh- rung der Vollkommenheit eines Ge- ſchöpfs, aber auch ſeiner Conſum- tion. Ein athmendes Geſchöpf hat gleichſam doppelte Circulation, die allgemeine und die kleinere, durch die Lunge, ferner doppelte Ober- fläche, die mit der Luft in be- ſtändige Berührung kommen, die

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/162>, abgerufen am 23.11.2024.