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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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1) Auf die Zeit der ersten Entwick-
lung im Ey, entweder in oder ausser
dem Körper.
2) Auf den Zeitpunct der Mannbar-
keit, den man als das höchste Ziel
der physischen Ausbildung und als
den Beweiss ansehen kann, dass
das Geschöpf nun den höchsten
Grad der Vollendung erreicht
hat, dessen es im Physischen fähig
war.

Die Regel muss also so bestimmt
werden: Je kürzere Zeit ein Geschöpf
zur Ausbildung im Mutterleibe oder Ey
braucht, desto schneller vergeht es. Der
Elefant, der bis zum 3ten Jahre trägt,
lebt auch am längsten, Hirsche, Stiere,
Hunde u. s. w., deren Tragezeit nur von
3 bis 6 Monate ist, erreichen ein weit
kürzeres Ziel. -- Quod cito fit, cito
perit
.


1) Auf die Zeit der erſten Entwick-
lung im Ey, entweder in oder auſſer
dem Körper.
2) Auf den Zeitpunct der Mannbar-
keit, den man als das höchſte Ziel
der phyſiſchen Ausbildung und als
den Beweiſs anſehen kann, daſs
das Geſchöpf nun den höchſten
Grad der Vollendung erreicht
hat, deſſen es im Phyſiſchen fähig
war.

Die Regel muſs alſo ſo beſtimmt
werden: Je kürzere Zeit ein Geſchöpf
zur Ausbildung im Mutterleibe oder Ey
braucht, deſto ſchneller vergeht es. Der
Elefant, der bis zum 3ten Jahre trägt,
lebt auch am längſten, Hirſche, Stiere,
Hunde u. ſ. w., deren Tragezeit nur von
3 bis 6 Monate iſt, erreichen ein weit
kürzeres Ziel. — Quod cito fit, cito
perit
.


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[130/0158] 1) Auf die Zeit der erſten Entwick- lung im Ey, entweder in oder auſſer dem Körper. 2) Auf den Zeitpunct der Mannbar- keit, den man als das höchſte Ziel der phyſiſchen Ausbildung und als den Beweiſs anſehen kann, daſs das Geſchöpf nun den höchſten Grad der Vollendung erreicht hat, deſſen es im Phyſiſchen fähig war. Die Regel muſs alſo ſo beſtimmt werden: Je kürzere Zeit ein Geſchöpf zur Ausbildung im Mutterleibe oder Ey braucht, deſto ſchneller vergeht es. Der Elefant, der bis zum 3ten Jahre trägt, lebt auch am längſten, Hirſche, Stiere, Hunde u. ſ. w., deren Tragezeit nur von 3 bis 6 Monate iſt, erreichen ein weit kürzeres Ziel. — Quod cito fit, cito perit.

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/158>, abgerufen am 23.11.2024.