schwehrer seyn, ein sehr ausgezeichnet hohes Alter zu erreichen, aber auch ein zu kurzes Leben wird selten seyn. Und das ists auch, was wir in der Er- fahrung finden. -- Ein mittleres Alter, von 5 -- 40 Jahren, ist das gewöhn- lichste.
Je schneller ein Thier entsteht, je schneller es zur Vollkommenheit reift, desto schneller vergeht auch sein Leben. Diess scheint eines der allgemeinsten Naturgesetze zu seyn, das sich durch alle Klassen hindurch bestätigt. -- Nur muss man die Entwicklung nicht blos von dem Wachsthum verstehen, und darnach berechnen. Denn es giebt Thiere, die, so lange sie leben, zu wachsen scheinen, und bey denen das Wachsthum einen Theil der Ernährung ausmacht, sondern es kommt vorzüglich auf folgende zwey Puncte an:
I
ſchwehrer ſeyn, ein ſehr ausgezeichnet hohes Alter zu erreichen, aber auch ein zu kurzes Leben wird ſelten ſeyn. Und das iſts auch, was wir in der Er- fahrung finden. — Ein mittleres Alter, von 5 — 40 Jahren, iſt das gewöhn- lichſte.
Je ſchneller ein Thier entſteht, je ſchneller es zur Vollkommenheit reift, deſto ſchneller vergeht auch ſein Leben. Dieſs ſcheint eines der allgemeinſten Naturgeſetze zu ſeyn, das ſich durch alle Klaſſen hindurch beſtätigt. — Nur muſs man die Entwicklung nicht blos von dem Wachsthum verſtehen, und darnach berechnen. Denn es giebt Thiere, die, ſo lange ſie leben, zu wachſen ſcheinen, und bey denen das Wachsthum einen Theil der Ernährung ausmacht, ſondern es kommt vorzüglich auf folgende zwey Puncte an:
I
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0157"n="129"/>ſchwehrer ſeyn, ein ſehr ausgezeichnet<lb/>
hohes Alter zu erreichen, aber auch<lb/>
ein zu kurzes Leben wird ſelten ſeyn.<lb/>
Und das iſts auch, was wir in der Er-<lb/>
fahrung finden. — Ein mittleres Alter,<lb/>
von 5 — 40 Jahren, iſt das gewöhn-<lb/>
lichſte.</p><lb/><p>Je ſchneller ein Thier entſteht, je<lb/>ſchneller es zur Vollkommenheit reift,<lb/>
deſto ſchneller vergeht auch ſein Leben.<lb/>
Dieſs ſcheint eines der allgemeinſten<lb/>
Naturgeſetze zu ſeyn, das ſich durch<lb/>
alle Klaſſen hindurch beſtätigt. — Nur<lb/>
muſs man die Entwicklung nicht blos<lb/>
von dem Wachsthum verſtehen, und<lb/>
darnach berechnen. Denn es giebt<lb/>
Thiere, die, ſo lange ſie leben, zu<lb/>
wachſen ſcheinen, und bey denen<lb/>
das Wachsthum einen Theil der<lb/>
Ernährung ausmacht, ſondern es<lb/>
kommt vorzüglich auf folgende zwey<lb/>
Puncte an:</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">I</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[129/0157]
ſchwehrer ſeyn, ein ſehr ausgezeichnet
hohes Alter zu erreichen, aber auch
ein zu kurzes Leben wird ſelten ſeyn.
Und das iſts auch, was wir in der Er-
fahrung finden. — Ein mittleres Alter,
von 5 — 40 Jahren, iſt das gewöhn-
lichſte.
Je ſchneller ein Thier entſteht, je
ſchneller es zur Vollkommenheit reift,
deſto ſchneller vergeht auch ſein Leben.
Dieſs ſcheint eines der allgemeinſten
Naturgeſetze zu ſeyn, das ſich durch
alle Klaſſen hindurch beſtätigt. — Nur
muſs man die Entwicklung nicht blos
von dem Wachsthum verſtehen, und
darnach berechnen. Denn es giebt
Thiere, die, ſo lange ſie leben, zu
wachſen ſcheinen, und bey denen
das Wachsthum einen Theil der
Ernährung ausmacht, ſondern es
kommt vorzüglich auf folgende zwey
Puncte an:
I
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/157>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.