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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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Haut und Zähne, den grössten Anspruch
darauf hat. Man rechnet, dass er 200
Jahr alt werden kann.

Das Alter des Löwen ist nicht genau
zu bestimmen, doch scheint er es ziem-
lich hoch zu bringen, weil man zuwei-
len welche ohne Zahn gefunden hat.

Nun folgt der Bär, der grosse Schlä-
fer und nicht weniger phlegmatisch im
Wachen, und dennoch von keiner lan-
gen Lebensdauer. -- Ein schlimmer
Trost für diejenigen, die im Nichtsthun
das Arcanum zum langen Leben gefun-
den zu haben glauben.

Das Kameel hingegen, ein mageres,
trocknes, thätiges, äusserst dauerhaftes
Thier, wird alt. Gewöhnlich erreicht
es 50, oft auch 100 Jahre.

Das Pferd bringt es doch nicht hö-
her, als etwa 40 Jahre; ein zwar grosses
und kraftvolles Thier, das aber wenig

Haut und Zähne, den gröſsten Anſpruch
darauf hat. Man rechnet, daſs er 200
Jahr alt werden kann.

Das Alter des Löwen iſt nicht genau
zu beſtimmen, doch ſcheint er es ziem-
lich hoch zu bringen, weil man zuwei-
len welche ohne Zahn gefunden hat.

Nun folgt der Bär, der groſse Schlä-
fer und nicht weniger phlegmatiſch im
Wachen, und dennoch von keiner lan-
gen Lebensdauer. — Ein ſchlimmer
Troſt für diejenigen, die im Nichtsthun
das Arcanum zum langen Leben gefun-
den zu haben glauben.

Das Kameel hingegen, ein mageres,
trocknes, thätiges, äuſſerſt dauerhaftes
Thier, wird alt. Gewöhnlich erreicht
es 50, oft auch 100 Jahre.

Das Pferd bringt es doch nicht hö-
her, als etwa 40 Jahre; ein zwar groſses
und kraftvolles Thier, das aber wenig

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[126/0154] Haut und Zähne, den gröſsten Anſpruch darauf hat. Man rechnet, daſs er 200 Jahr alt werden kann. Das Alter des Löwen iſt nicht genau zu beſtimmen, doch ſcheint er es ziem- lich hoch zu bringen, weil man zuwei- len welche ohne Zahn gefunden hat. Nun folgt der Bär, der groſse Schlä- fer und nicht weniger phlegmatiſch im Wachen, und dennoch von keiner lan- gen Lebensdauer. — Ein ſchlimmer Troſt für diejenigen, die im Nichtsthun das Arcanum zum langen Leben gefun- den zu haben glauben. Das Kameel hingegen, ein mageres, trocknes, thätiges, äuſſerſt dauerhaftes Thier, wird alt. Gewöhnlich erreicht es 50, oft auch 100 Jahre. Das Pferd bringt es doch nicht hö- her, als etwa 40 Jahre; ein zwar groſses und kraftvolles Thier, das aber wenig

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/154>, abgerufen am 22.11.2024.