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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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stärker und schneller seine innre Con-
sumtion ist, desto schneller vergeht es,
desto kürzer ist seine Dauer. -- Fer-
ner, je mehr Fähigkeit in sich oder
ausser sich ein Gewächs hat, sich zu re-
generiren, desto länger ist seine Dauer.

Zuerst das Gesetz der Consumtion!

Im Ganzen hat die Pflanzenwelt ein
äusserst schwaches intensives Leben. Er-
nährung, Wachsthum, Zeugung, sind
die einzigen Geschäfte, die ihr intensi-
ves Leben ausmachen. Keine willkühr-
liche Ortsveränderung, keine regel-
mässige Circulation, keine Muskel- noch
Nervenbewegung. -- Ohnstreitig ist
der höchste Grad ihrer innern Consum-
tion, das höchste Ziel ihres intensiven
Lebens, das Geschäft der Generation.
Aber wie schnell ist sie auch von Auflö-
sung und Zernichtung begleitet! --
Die Natur scheint hier gleichsam den
grössten Aufwand ihrer schöpferischen
Kräfte zu machen, und das Non plus

ſtärker und ſchneller ſeine innre Con-
ſumtion iſt, deſto ſchneller vergeht es,
deſto kürzer iſt ſeine Dauer. — Fer-
ner, je mehr Fähigkeit in ſich oder
auſſer ſich ein Gewächs hat, ſich zu re-
generiren, deſto länger iſt ſeine Dauer.

Zuerſt das Geſetz der Conſumtion!

Im Ganzen hat die Pflanzenwelt ein
äuſſerſt ſchwaches intenſives Leben. Er-
nährung, Wachsthum, Zeugung, ſind
die einzigen Geſchäfte, die ihr intenſi-
ves Leben ausmachen. Keine willkühr-
liche Ortsveränderung, keine regel-
mäſsige Circulation, keine Muskel- noch
Nervenbewegung. — Ohnſtreitig iſt
der höchſte Grad ihrer innern Conſum-
tion, das höchſte Ziel ihres intenſiven
Lebens, das Geſchäft der Generation.
Aber wie ſchnell iſt ſie auch von Auflö-
ſung und Zernichtung begleitet! —
Die Natur ſcheint hier gleichſam den
gröſsten Aufwand ihrer ſchöpferiſchen
Kräfte zu machen, und das Non plus

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[98/0126] ſtärker und ſchneller ſeine innre Con- ſumtion iſt, deſto ſchneller vergeht es, deſto kürzer iſt ſeine Dauer. — Fer- ner, je mehr Fähigkeit in ſich oder auſſer ſich ein Gewächs hat, ſich zu re- generiren, deſto länger iſt ſeine Dauer. Zuerſt das Geſetz der Conſumtion! Im Ganzen hat die Pflanzenwelt ein äuſſerſt ſchwaches intenſives Leben. Er- nährung, Wachsthum, Zeugung, ſind die einzigen Geſchäfte, die ihr intenſi- ves Leben ausmachen. Keine willkühr- liche Ortsveränderung, keine regel- mäſsige Circulation, keine Muskel- noch Nervenbewegung. — Ohnſtreitig iſt der höchſte Grad ihrer innern Conſum- tion, das höchſte Ziel ihres intenſiven Lebens, das Geſchäft der Generation. Aber wie ſchnell iſt ſie auch von Auflö- ſung und Zernichtung begleitet! — Die Natur ſcheint hier gleichſam den gröſsten Aufwand ihrer ſchöpferiſchen Kräfte zu machen, und das Non plus

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/126>, abgerufen am 22.11.2024.