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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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[Spaltenumbruch]
Ban
so unmittelbare Lehn unter ihm
besitzen, verbunden werden, sich zu
rüsten, und im Felde zu erscheinen.
Einige erklären es also, daß durch
den Ban die ordentlichen Dienste,
welche ieder Lehnsmann nach der
Eigenschafft der Lehngüter zu
thun schuldig, durch den Arriere-
Ban
aber die ausserordentlichen
Dienste, welche die Lehns-Leute
dem König thun, zu verstehen
seyen.
Banaber, Flecken in der Provintz
Leinster, welcher Sitz und Stim-
me im Parlament in Jrland hat.
Banbury, kleine Stadt am Fluß Cher-
vel,
in der Graffschafft Oxford.
Dieser Ort hat Sitz und Stimme
im Parlament von Engelland.
Banc, The Kings Bench, oder die Kö-
nigs-Banck ist nechst dem Parla-
ment das höchste Gericht in En-
gelland, allwo über diejenigen
Sachen, so die Krone betreffen,
und über die grösten Verbrechen,
so das Leben oder den Verlust ei-
nes Gliedes angehen, geurtheilet
wird. Sie bestehet aus einem
Praesidenten und drey Beysitzern.
Ein anderes Gericht ist die Banck,
welche The Common-Pleas oder
The Court of Common Pleas ge-
nennet wird, allwo man die gerin-
gen Verbrechen und gemeinen
Rechts-Händel pfleget abzuthun.
Sie bestehet gleichfalls in einem
Praesidenten und drey Beysitzern.
Banca, Jnsul, an der Oestlichen Seite
der Jnsul Sumatra gelegen.
Banck, ein zum sitzen zugerichtetes
Bret auff einer Galere, und befin-
den sich auff ieder Banck vier biß
fünff Ruder-Knechte, welche ein
einiges Ruder ziehen. Jede Ga-
lere hat zwey und dreyßig Bän-
cke, und durch diese Anzahl wird
sie von andern Ruder-Schiffen
unterschieden.
[Spaltenumbruch]
Ban
Banck, ist ein Hügel im Meer, wel-
cher entweder aus dem Wasser
hervor raget, oder unter demselben
verborgen ist, und seynd einige
derselben so gefährlich, daß die
Schiffe darauff scheitern. Man
findet Sand-Bäncke und auch
Bäncke von Stein.
Banco ist ein unter einem Fürsten
oder in einer Republic durch O-
brigkeitliche Macht bestelleter
Ort, allwo man Geld gegen Inter-
esse
geliehen bekommen, und auch
Geld gegen Interesse daselbst aus-
leihen kan.
Banda, Lontor, Jnsul auff dem Asiati-
schen Meer unter die Molucki-
schen gehörig. Einige umliegen-
de Jnsuln werden von ihr die Jn-
suln von Banda genennet, auff wel-
chen die Muscaten-Nüsse häuffig
wachsen. Hieselbst haben die
Holländer zwey Festungen.
Bander-Abassi, Bander-Komrom,
grosse und berühmte Handels-
Stadt in Persien, am Golfo di Bal-
sera,
allwo die Engelländer und
Holländer ihre Comtoirs oder
Schreib-Stuben haben, und wo
die meisten aus Jndien kommende
Schiffe anländen.
Banditen seynd in Jtalien diejeni-
gen, welche einer Missethat wegen
verwiesen, oder sonsten flüchtig
seynd, und sich auff die Strassen-
Räuberey legen. Contra-Ban-
diten aber seynd diejenigen, wel-
che von der Obrigkeit eines Lan-
des bestellet werden, jene zu ver-
folgen.
Bando, Königreich in dem Reich des
Moguls.
Bandolieri, oder Miclets, eine gewisse
Art Räuber im Pyrenäischen
Gebürge.
Bandonbridge, Flecken in der Pro-
vintz Mounster, in der Graffschafft
Kor-
[Spaltenumbruch]
Ban
ſo unmittelbare Lehn unter ihm
beſitzen, verbunden werden, ſich zu
ruͤſten, und im Felde zu erſcheinen.
Einige erklaͤren es alſo, daß durch
den Ban die ordentlichen Dienſte,
welche ieder Lehnsmann nach der
Eigenſchafft der Lehnguͤter zu
thun ſchuldig, durch den Arriere-
Ban
aber die auſſerordentlichen
Dienſte, welche die Lehns-Leute
dem Koͤnig thun, zu verſtehen
ſeyen.
Banaber, Flecken in der Provintz
Leinſter, welcher Sitz und Stim-
me im Parlament in Jrland hat.
Banbury, kleine Stadt am Fluß Cher-
vel,
in der Graffſchafft Oxford.
Dieſer Ort hat Sitz und Stimme
im Parlament von Engelland.
Banc, The Kings Bench, oder die Koͤ-
nigs-Banck iſt nechſt dem Parla-
ment das hoͤchſte Gericht in En-
gelland, allwo uͤber diejenigen
Sachen, ſo die Krone betreffen,
und uͤber die groͤſten Verbrechen,
ſo das Leben oder den Verluſt ei-
nes Gliedes angehen, geurtheilet
wird. Sie beſtehet aus einem
Præſidenten und drey Beyſitzern.
Ein anderes Gericht iſt die Banck,
welche The Common-Pleas oder
The Court of Common Pleas ge-
nennet wird, allwo man die gerin-
gen Verbrechen und gemeinen
Rechts-Haͤndel pfleget abzuthun.
Sie beſtehet gleichfalls in einem
Præſidenten und drey Beyſitzern.
Banca, Jnſul, an der Oeſtlichen Seite
der Jnſul Sumatra gelegen.
Banck, ein zum ſitzen zugerichtetes
Bret auff einer Galere, und befin-
den ſich auff ieder Banck vier biß
fuͤnff Ruder-Knechte, welche ein
einiges Ruder ziehen. Jede Ga-
lere hat zwey und dreyßig Baͤn-
cke, und durch dieſe Anzahl wird
ſie von andern Ruder-Schiffen
unterſchieden.
[Spaltenumbruch]
Ban
Banck, iſt ein Huͤgel im Meer, wel-
cher entweder aus dem Waſſer
hervor raget, oder unter demſelben
verborgen iſt, und ſeynd einige
derſelben ſo gefaͤhrlich, daß die
Schiffe darauff ſcheitern. Man
findet Sand-Baͤncke und auch
Baͤncke von Stein.
Banco iſt ein unter einem Fuͤrſten
oder in einer Republic durch O-
brigkeitliche Macht beſtelleter
Ort, allwo man Geld gegen Inter-
eſſe
geliehen bekommen, und auch
Geld gegen Intereſſe daſelbſt aus-
leihen kan.
Banda, Lontor, Jnſul auff dem Aſiati-
ſchen Meer unter die Molucki-
ſchen gehoͤrig. Einige umliegen-
de Jnſuln werden von ihr die Jn-
ſuln von Banda genennet, auff wel-
chen die Muſcaten-Nuͤſſe haͤuffig
wachſen. Hieſelbſt haben die
Hollaͤnder zwey Feſtungen.
Bander-Abasſi, Bander-Komrom,
groſſe und beruͤhmte Handels-
Stadt in Perſien, am Golfo di Bal-
ſera,
allwo die Engellaͤnder und
Hollaͤnder ihre Comtoirs oder
Schreib-Stuben haben, und wo
die meiſten aus Jndien kommende
Schiffe anlaͤnden.
Banditen ſeynd in Jtalien diejeni-
gen, welche einer Miſſethat wegen
verwieſen, oder ſonſten fluͤchtig
ſeynd, und ſich auff die Straſſen-
Raͤuberey legen. Contra-Ban-
diten aber ſeynd diejenigen, wel-
che von der Obrigkeit eines Lan-
des beſtellet werden, jene zu ver-
folgen.
Bando, Koͤnigreich in dem Reich des
Moguls.
Bandolieri, oder Miclets, eine gewiſſe
Art Raͤuber im Pyrenaͤiſchen
Gebuͤrge.
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vintz Mounſter, in der Graffſchafft
Kor-
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[0064] Ban Ban ſo unmittelbare Lehn unter ihm beſitzen, verbunden werden, ſich zu ruͤſten, und im Felde zu erſcheinen. Einige erklaͤren es alſo, daß durch den Ban die ordentlichen Dienſte, welche ieder Lehnsmann nach der Eigenſchafft der Lehnguͤter zu thun ſchuldig, durch den Arriere- Ban aber die auſſerordentlichen Dienſte, welche die Lehns-Leute dem Koͤnig thun, zu verſtehen ſeyen. Banaber, Flecken in der Provintz Leinſter, welcher Sitz und Stim- me im Parlament in Jrland hat. Banbury, kleine Stadt am Fluß Cher- vel, in der Graffſchafft Oxford. Dieſer Ort hat Sitz und Stimme im Parlament von Engelland. Banc, The Kings Bench, oder die Koͤ- nigs-Banck iſt nechſt dem Parla- ment das hoͤchſte Gericht in En- gelland, allwo uͤber diejenigen Sachen, ſo die Krone betreffen, und uͤber die groͤſten Verbrechen, ſo das Leben oder den Verluſt ei- nes Gliedes angehen, geurtheilet wird. Sie beſtehet aus einem Præſidenten und drey Beyſitzern. Ein anderes Gericht iſt die Banck, welche The Common-Pleas oder The Court of Common Pleas ge- nennet wird, allwo man die gerin- gen Verbrechen und gemeinen Rechts-Haͤndel pfleget abzuthun. Sie beſtehet gleichfalls in einem Præſidenten und drey Beyſitzern. Banca, Jnſul, an der Oeſtlichen Seite der Jnſul Sumatra gelegen. Banck, ein zum ſitzen zugerichtetes Bret auff einer Galere, und befin- den ſich auff ieder Banck vier biß fuͤnff Ruder-Knechte, welche ein einiges Ruder ziehen. Jede Ga- lere hat zwey und dreyßig Baͤn- cke, und durch dieſe Anzahl wird ſie von andern Ruder-Schiffen unterſchieden. Banck, iſt ein Huͤgel im Meer, wel- cher entweder aus dem Waſſer hervor raget, oder unter demſelben verborgen iſt, und ſeynd einige derſelben ſo gefaͤhrlich, daß die Schiffe darauff ſcheitern. Man findet Sand-Baͤncke und auch Baͤncke von Stein. Banco iſt ein unter einem Fuͤrſten oder in einer Republic durch O- brigkeitliche Macht beſtelleter Ort, allwo man Geld gegen Inter- eſſe geliehen bekommen, und auch Geld gegen Intereſſe daſelbſt aus- leihen kan. Banda, Lontor, Jnſul auff dem Aſiati- ſchen Meer unter die Molucki- ſchen gehoͤrig. Einige umliegen- de Jnſuln werden von ihr die Jn- ſuln von Banda genennet, auff wel- chen die Muſcaten-Nuͤſſe haͤuffig wachſen. Hieſelbſt haben die Hollaͤnder zwey Feſtungen. Bander-Abasſi, Bander-Komrom, groſſe und beruͤhmte Handels- Stadt in Perſien, am Golfo di Bal- ſera, allwo die Engellaͤnder und Hollaͤnder ihre Comtoirs oder Schreib-Stuben haben, und wo die meiſten aus Jndien kommende Schiffe anlaͤnden. Banditen ſeynd in Jtalien diejeni- gen, welche einer Miſſethat wegen verwieſen, oder ſonſten fluͤchtig ſeynd, und ſich auff die Straſſen- Raͤuberey legen. Contra-Ban- diten aber ſeynd diejenigen, wel- che von der Obrigkeit eines Lan- des beſtellet werden, jene zu ver- folgen. Bando, Koͤnigreich in dem Reich des Moguls. Bandolieri, oder Miclets, eine gewiſſe Art Raͤuber im Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge. Bandonbridge, Flecken in der Pro- vintz Mounſter, in der Graffſchafft Kor-

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/64>, abgerufen am 22.11.2024.