Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Soc Sof
gen eben dieselben Leiber, welche
sie in diesem Leben gehabt, wieder
bekommen werden. Sie haben
sich in Holland begeben, nachdem
sie aus Polen vertrieben worden.
Soconusco, Provintz in der Audien-
tia Guatimala,
am Mar del Sur,
zwischen den Provintzen Guatima-
la, Vera Pax, Chiapa
und Guaxaca.
Sie ist nicht gar fruchtbar.
Soczowa, kleine Türckische Stadt
in der Moldau, am Fluß Sereth.
Sodoma war eine Stadt in Judaea,
und eine von denjenigen, über
welche GOtt Feuer und Schwe-
fel regnen ließ. Anietzo ist da-
selbst das todte Meer.
Sößling, eine kleine silberne Schei-
de-Müntze, welche im Holsteini-
schen 6. leichte Pfennige gilt.
Soest, Susatum, große Stadt und
eine Hansee-Stadt in der Marck,
am Fluß Aße. Sie gehöret dem
König in Preußen.
Soest, Soestdyck, ein schönes Lust-
Schloß den Erben Wilhelm des
III. Königs in Engelland gehörig,
in der Provintz Utrecht.
Sofa ist ein erhabener Ort von Holtz,
welchen die Türcken mit schönen
Tapeten und großen kostbaren
Küßen belegen, und sich darauff
setzen. Dieses Gerüste ist unge-
fehr einen Fuß hoch von der Er-
den erhöhet, und befindet sich am
Ende eines Zimmers oder Saa-
les. Es ist derjenige Ehren-Ort,
wo man vornehme Personen zu
empfangen pfleget. Der Groß-
Vezir ist genöthiget worden, die
Sofa den Französischen Gesandten
zu verstatten, indem sie nicht eher
zu ihm zur Audience haben kom-
men wollen, biß er ihnen zugege-
ben, sich auf die Sofa zu setzen.
Wo die Sofa ist, da seynd rund
herum Fenster, also daß man,
wenn man darauff sitzet oder lie-
[Spaltenumbruch]
Sof Sok
get, alles sehen kan, was auf der
Gasse vorgehet.
Sofala, Zofala, Königreich und Stadt
im Lande der Caffres, um den Fluß
Zambeze, und seynd Gold-Berg-
wercke in diesem Lande. Die
Stadt Sofala am Fluß Zambeze
ist einigermasen befestiget, und hat
eine Citadelle, welche den Portu-
giesen gehöret; wie ihnen denn
auch der König tributbar ist, und
holen sie aus diesem Königreich
viele Sclaven, Gold, Helffenbein
und Ambra.
Softas seynd gleichsam die Canonici
unter den Türcken, welche gute
Einkünffte haben, wovor sie am
Ende jedes Namas oder täglichen
Gebetes bey den Gräbern der
Groß-Sultane ihre Andacht vor
die Verstorbenen verrichten.
Soignies, Sonegiae, kleine Stadt im
Hennegau, am Fluß Sorneque,
der Kron Spanien gehörig.
Nicht weit darvon ist der kleine
Wald Soignies, welchen man
nicht mit dem Sogne vermengen
muß, indem dieses ein in Bra-
bant bey Brüßel und Hall gele-
gener grosser Wald ist.
Soissons, Svessiones, ziemlich große
Handels-Stadt am Fluß Aisne
in der Isle de France, nebst einem
Presidial und Bischoffthum, dessen
Bischoff der vornehmste Suffra-
ganeus
des Ertz-Bischoffs von
Rheims ist, und in dessen Abwesen-
heit die Königl. Salbung verrich-
tet. Sie ist die Haupt-Stadt der
Landschafft Soissonnois.
Sokal, Stadt in der Woywodschafft
Belsko.
Sokolov, Stadt in der Woywod-
schafft Sendomir.
Soklios, kleine Stadt an der Draw,
in Nieder-Ungarn, nebst einem
festen Schloß auf einem steilen
Fel-
[Spaltenumbruch]
Soc Sof
gen eben dieſelben Leiber, welche
ſie in dieſem Leben gehabt, wieder
bekommen werden. Sie haben
ſich in Holland begeben, nachdem
ſie aus Polen vertrieben worden.
Soconusco, Provintz in der Audien-
tia Guatimala,
am Mar del Sur,
zwiſchen den Provintzen Guatima-
la, Vera Pax, Chiapa
und Guaxaca.
Sie iſt nicht gar fruchtbar.
Soczowa, kleine Tuͤrckiſche Stadt
in der Moldau, am Fluß Sereth.
Sodoma war eine Stadt in Judæa,
und eine von denjenigen, uͤber
welche GOtt Feuer und Schwe-
fel regnen ließ. Anietzo iſt da-
ſelbſt das todte Meer.
Soͤßling, eine kleine ſilberne Schei-
de-Muͤntze, welche im Holſteini-
ſchen 6. leichte Pfennige gilt.
Soeſt, Suſatum, große Stadt und
eine Hanſee-Stadt in der Marck,
am Fluß Aße. Sie gehoͤret dem
Koͤnig in Preußen.
Soeſt, Soeſtdyck, ein ſchoͤnes Luſt-
Schloß den Erben Wilhelm des
III. Koͤnigs in Engelland gehoͤrig,
in der Provintz Utrecht.
Sofa iſt ein erhabener Ort von Holtz,
welchen die Tuͤrcken mit ſchoͤnen
Tapeten und großen koſtbaren
Kuͤßen belegen, und ſich darauff
ſetzen. Dieſes Geruͤſte iſt unge-
fehr einen Fuß hoch von der Er-
den erhoͤhet, und befindet ſich am
Ende eines Zimmers oder Saa-
les. Es iſt derjenige Ehren-Ort,
wo man vornehme Perſonen zu
empfangen pfleget. Der Groß-
Vezir iſt genoͤthiget worden, die
Sofa den Franzoͤſiſchen Geſandten
zu verſtatten, indem ſie nicht eher
zu ihm zur Audience haben kom-
men wollen, biß er ihnen zugege-
ben, ſich auf die Sofa zu ſetzen.
Wo die Sofa iſt, da ſeynd rund
herum Fenſter, alſo daß man,
wenn man darauff ſitzet oder lie-
[Spaltenumbruch]
Sof Sok
get, alles ſehen kan, was auf der
Gaſſe vorgehet.
Sofala, Zofala, Koͤnigreich und Stadt
im Lande der Caffres, um den Fluß
Zambeze, und ſeynd Gold-Berg-
wercke in dieſem Lande. Die
Stadt Sofala am Fluß Zambeze
iſt einigermaſen befeſtiget, und hat
eine Citadelle, welche den Portu-
gieſen gehoͤret; wie ihnen denn
auch der Koͤnig tributbar iſt, und
holen ſie aus dieſem Koͤnigreich
viele Sclaven, Gold, Helffenbein
und Ambra.
Softas ſeynd gleichſam die Canonici
unter den Tuͤrcken, welche gute
Einkuͤnffte haben, wovor ſie am
Ende jedes Namas oder taͤglichen
Gebetes bey den Graͤbern der
Groß-Sultane ihre Andacht vor
die Verſtorbenen verrichten.
Soignies, Sonegiæ, kleine Stadt im
Hennegau, am Fluß Sorneque,
der Kron Spanien gehoͤrig.
Nicht weit darvon iſt der kleine
Wald Soignies, welchen man
nicht mit dem Sogne vermengen
muß, indem dieſes ein in Bra-
bant bey Bruͤßel und Hall gele-
gener groſſer Wald iſt.
Soisſons, Svesſiones, ziemlich große
Handels-Stadt am Fluß Aisne
in der Isle de France, nebſt einem
Preſidial und Biſchoffthum, deſſen
Biſchoff der vornehmſte Suffra-
ganeus
des Ertz-Biſchoffs von
Rheims iſt, und in deſſen Abweſen-
heit die Koͤnigl. Salbung verrich-
tet. Sie iſt die Haupt-Stadt der
Landſchafft Soisſonnois.
Sokal, Stadt in der Woywodſchafft
Belsko.
Sokolov, Stadt in der Woywod-
ſchafft Sendomir.
Soklios, kleine Stadt an der Draw,
in Nieder-Ungarn, nebſt einem
feſten Schloß auf einem ſteilen
Fel-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <item><pb facs="#f0559"/><cb n="1085"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Soc Sof</hi></fw><lb/>
gen eben die&#x017F;elben Leiber, welche<lb/>
&#x017F;ie in die&#x017F;em Leben gehabt, wieder<lb/>
bekommen werden. Sie haben<lb/>
&#x017F;ich in Holland begeben, nachdem<lb/>
&#x017F;ie aus Polen vertrieben worden.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Soconusco,</hi> Provintz in der <hi rendition="#aq">Audien-<lb/>
tia Guatimala,</hi> am <hi rendition="#aq">Mar del Sur,</hi><lb/>
zwi&#x017F;chen den Provintzen <hi rendition="#aq">Guatima-<lb/>
la, Vera Pax, Chiapa</hi> und <hi rendition="#aq">Guaxaca.</hi><lb/>
Sie i&#x017F;t nicht gar fruchtbar.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">Soczowa,</hi> kleine Tu&#x0364;rcki&#x017F;che Stadt<lb/>
in der Moldau, am Fluß Sereth.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Sodoma</hi> war eine Stadt in <hi rendition="#aq">Judæa,</hi><lb/>
und eine von denjenigen, u&#x0364;ber<lb/>
welche GOtt Feuer und Schwe-<lb/>
fel regnen ließ. Anietzo i&#x017F;t da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t das todte Meer.</item><lb/>
            <item>S<hi rendition="#fr">o&#x0364;ßling,</hi> eine kleine &#x017F;ilberne Schei-<lb/>
de-Mu&#x0364;ntze, welche im Hol&#x017F;teini-<lb/>
&#x017F;chen 6. leichte Pfennige gilt.</item><lb/>
            <item>S<hi rendition="#fr">oe&#x017F;t,</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Su&#x017F;atum,</hi></hi> große Stadt und<lb/>
eine Han&#x017F;ee-Stadt in der Marck,<lb/>
am Fluß Aße. Sie geho&#x0364;ret dem<lb/>
Ko&#x0364;nig in Preußen.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Soe&#x017F;t, Soe&#x017F;tdyck,</hi> ein &#x017F;cho&#x0364;nes Lu&#x017F;t-<lb/>
Schloß den Erben Wilhelm des<lb/><hi rendition="#aq">III.</hi> Ko&#x0364;nigs in Engelland geho&#x0364;rig,<lb/>
in der Provintz <hi rendition="#aq">Utrecht.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Sofa</hi> i&#x017F;t ein erhabener Ort von Holtz,<lb/>
welchen die Tu&#x0364;rcken mit &#x017F;cho&#x0364;nen<lb/>
Tapeten und großen ko&#x017F;tbaren<lb/>
Ku&#x0364;ßen belegen, und &#x017F;ich darauff<lb/>
&#x017F;etzen. Die&#x017F;es Geru&#x0364;&#x017F;te i&#x017F;t unge-<lb/>
fehr einen Fuß hoch von der Er-<lb/>
den erho&#x0364;het, und befindet &#x017F;ich am<lb/>
Ende eines Zimmers oder Saa-<lb/>
les. Es i&#x017F;t derjenige Ehren-Ort,<lb/>
wo man vornehme Per&#x017F;onen zu<lb/>
empfangen pfleget. Der Groß-<lb/>
Vezir i&#x017F;t geno&#x0364;thiget worden, die<lb/><hi rendition="#aq">Sofa</hi> den Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen Ge&#x017F;andten<lb/>
zu ver&#x017F;tatten, indem &#x017F;ie nicht eher<lb/>
zu ihm zur <hi rendition="#aq">Audience</hi> haben kom-<lb/>
men wollen, biß er ihnen zugege-<lb/>
ben, &#x017F;ich auf die <hi rendition="#aq">Sofa</hi> zu &#x017F;etzen.<lb/>
Wo die <hi rendition="#aq">Sofa</hi> i&#x017F;t, da &#x017F;eynd rund<lb/>
herum Fen&#x017F;ter, al&#x017F;o daß man,<lb/>
wenn man darauff &#x017F;itzet oder lie-<lb/><cb n="1086"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Sof Sok</hi></fw><lb/>
get, alles &#x017F;ehen kan, was auf der<lb/>
Ga&#x017F;&#x017F;e vorgehet.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Sofala, Zofala,</hi> Ko&#x0364;nigreich und Stadt<lb/>
im Lande der <hi rendition="#aq">Caffres,</hi> um den Fluß<lb/><hi rendition="#aq">Zambeze,</hi> und &#x017F;eynd Gold-Berg-<lb/>
wercke in die&#x017F;em Lande. Die<lb/>
Stadt <hi rendition="#aq">Sofala</hi> am Fluß <hi rendition="#aq">Zambeze</hi><lb/>
i&#x017F;t einigerma&#x017F;en befe&#x017F;tiget, und hat<lb/>
eine <hi rendition="#aq">Citadelle,</hi> welche den Portu-<lb/>
gie&#x017F;en geho&#x0364;ret; wie ihnen denn<lb/>
auch der Ko&#x0364;nig tributbar i&#x017F;t, und<lb/>
holen &#x017F;ie aus die&#x017F;em Ko&#x0364;nigreich<lb/>
viele Sclaven, Gold, Helffenbein<lb/>
und Ambra.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Softas</hi> &#x017F;eynd gleich&#x017F;am die <hi rendition="#aq">Canonici</hi><lb/>
unter den Tu&#x0364;rcken, welche gute<lb/>
Einku&#x0364;nffte haben, wovor &#x017F;ie am<lb/>
Ende jedes <hi rendition="#aq">Namas</hi> oder ta&#x0364;glichen<lb/>
Gebetes bey den Gra&#x0364;bern der<lb/>
Groß-Sultane ihre Andacht vor<lb/>
die Ver&#x017F;torbenen verrichten.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Soignies, <hi rendition="#i">Sonegiæ,</hi></hi> kleine Stadt im<lb/>
Hennegau, am Fluß <hi rendition="#aq">Sorneque,</hi><lb/>
der Kron Spanien geho&#x0364;rig.<lb/>
Nicht weit darvon i&#x017F;t der kleine<lb/>
Wald <hi rendition="#aq">Soignies,</hi> welchen man<lb/>
nicht mit dem <hi rendition="#aq">Sogne</hi> vermengen<lb/>
muß, indem die&#x017F;es ein in Bra-<lb/>
bant bey Bru&#x0364;ßel und Hall gele-<lb/>
gener gro&#x017F;&#x017F;er Wald i&#x017F;t.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Sois&#x017F;ons, <hi rendition="#i">Sves&#x017F;iones,</hi></hi> ziemlich große<lb/>
Handels-Stadt am Fluß <hi rendition="#aq">Aisne</hi><lb/>
in der <hi rendition="#aq">Isle de France,</hi> neb&#x017F;t einem<lb/><hi rendition="#aq">Pre&#x017F;idial</hi> und Bi&#x017F;choffthum, de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Bi&#x017F;choff der vornehm&#x017F;te <hi rendition="#aq">Suffra-<lb/>
ganeus</hi> des Ertz-Bi&#x017F;choffs von<lb/><hi rendition="#aq">Rheims</hi> i&#x017F;t, und in de&#x017F;&#x017F;en Abwe&#x017F;en-<lb/>
heit die Ko&#x0364;nigl. Salbung verrich-<lb/>
tet. Sie i&#x017F;t die Haupt-Stadt der<lb/>
Land&#x017F;chafft <hi rendition="#aq">Sois&#x017F;onnois.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">Sokal,</hi> Stadt in der Woywod&#x017F;chafft<lb/>
Belsko.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">Sokolov,</hi> Stadt in der Woywod-<lb/>
&#x017F;chafft <hi rendition="#aq">Sendomir.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">Soklios,</hi> kleine Stadt an der Draw,<lb/>
in Nieder-Ungarn, neb&#x017F;t einem<lb/>
fe&#x017F;ten Schloß auf einem &#x017F;teilen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Fel-</fw><lb/></item>
          </list>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0559] Soc Sof Sof Sok gen eben dieſelben Leiber, welche ſie in dieſem Leben gehabt, wieder bekommen werden. Sie haben ſich in Holland begeben, nachdem ſie aus Polen vertrieben worden. Soconusco, Provintz in der Audien- tia Guatimala, am Mar del Sur, zwiſchen den Provintzen Guatima- la, Vera Pax, Chiapa und Guaxaca. Sie iſt nicht gar fruchtbar. Soczowa, kleine Tuͤrckiſche Stadt in der Moldau, am Fluß Sereth. Sodoma war eine Stadt in Judæa, und eine von denjenigen, uͤber welche GOtt Feuer und Schwe- fel regnen ließ. Anietzo iſt da- ſelbſt das todte Meer. Soͤßling, eine kleine ſilberne Schei- de-Muͤntze, welche im Holſteini- ſchen 6. leichte Pfennige gilt. Soeſt, Suſatum, große Stadt und eine Hanſee-Stadt in der Marck, am Fluß Aße. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Preußen. Soeſt, Soeſtdyck, ein ſchoͤnes Luſt- Schloß den Erben Wilhelm des III. Koͤnigs in Engelland gehoͤrig, in der Provintz Utrecht. Sofa iſt ein erhabener Ort von Holtz, welchen die Tuͤrcken mit ſchoͤnen Tapeten und großen koſtbaren Kuͤßen belegen, und ſich darauff ſetzen. Dieſes Geruͤſte iſt unge- fehr einen Fuß hoch von der Er- den erhoͤhet, und befindet ſich am Ende eines Zimmers oder Saa- les. Es iſt derjenige Ehren-Ort, wo man vornehme Perſonen zu empfangen pfleget. Der Groß- Vezir iſt genoͤthiget worden, die Sofa den Franzoͤſiſchen Geſandten zu verſtatten, indem ſie nicht eher zu ihm zur Audience haben kom- men wollen, biß er ihnen zugege- ben, ſich auf die Sofa zu ſetzen. Wo die Sofa iſt, da ſeynd rund herum Fenſter, alſo daß man, wenn man darauff ſitzet oder lie- get, alles ſehen kan, was auf der Gaſſe vorgehet. Sofala, Zofala, Koͤnigreich und Stadt im Lande der Caffres, um den Fluß Zambeze, und ſeynd Gold-Berg- wercke in dieſem Lande. Die Stadt Sofala am Fluß Zambeze iſt einigermaſen befeſtiget, und hat eine Citadelle, welche den Portu- gieſen gehoͤret; wie ihnen denn auch der Koͤnig tributbar iſt, und holen ſie aus dieſem Koͤnigreich viele Sclaven, Gold, Helffenbein und Ambra. Softas ſeynd gleichſam die Canonici unter den Tuͤrcken, welche gute Einkuͤnffte haben, wovor ſie am Ende jedes Namas oder taͤglichen Gebetes bey den Graͤbern der Groß-Sultane ihre Andacht vor die Verſtorbenen verrichten. Soignies, Sonegiæ, kleine Stadt im Hennegau, am Fluß Sorneque, der Kron Spanien gehoͤrig. Nicht weit darvon iſt der kleine Wald Soignies, welchen man nicht mit dem Sogne vermengen muß, indem dieſes ein in Bra- bant bey Bruͤßel und Hall gele- gener groſſer Wald iſt. Soisſons, Svesſiones, ziemlich große Handels-Stadt am Fluß Aisne in der Isle de France, nebſt einem Preſidial und Biſchoffthum, deſſen Biſchoff der vornehmſte Suffra- ganeus des Ertz-Biſchoffs von Rheims iſt, und in deſſen Abweſen- heit die Koͤnigl. Salbung verrich- tet. Sie iſt die Haupt-Stadt der Landſchafft Soisſonnois. Sokal, Stadt in der Woywodſchafft Belsko. Sokolov, Stadt in der Woywod- ſchafft Sendomir. Soklios, kleine Stadt an der Draw, in Nieder-Ungarn, nebſt einem feſten Schloß auf einem ſteilen Fel-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/559
Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/559>, abgerufen am 17.05.2024.