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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Can Cans
Canne, kleiner Fluß in der Land-
schafft Bari, welcher sich in den
Fluß Ofanto ergeust.
Cano, eines der vornehmsten Kö-
nigreiche in Nigritien.
Canon, Stücke Geschützes, von Ei-
sen oder andern Metall, welches
ungefehr zehen und ein halb Fuß
an der Länge, 6. Daumen und 4.
Linien aber am Calibre oder
Mund-Loch hat. Sie seynd ent-
weder Batterie-Feld-oder Regi-
ments-Stücke. Die gewöhnli-
chen Batterie-Stücke heutiges
Tages schiesen 8. 12. biß 24.
Pfund; die Feld-Stücke aber 3.
4. biß 6. Pfund. Die Ladung
des Pulvers muß ungefehr halb
so schwer seyn, als die Kugel,
und müssen bey jedem Stücke 2.
Constabel nebst 3. andern Hülffs-
Personen seyn. Wenn man ein
Stücke auff die Batterie gebracht
hat, kan man alle Stunden 10.
biß 12. auch wohl unterweilen 15.
biß 16. Schöße thun. Nachdem
30. Schöße daraus geschehen
seynd, kühlet man es mit 2. Maas
Wein-Eßig und 4. Maas Was-
ser ab, welches man dem Mund-
Loch hinein geust, wenn das
Zünd-Loch zuvor wohl verstopffet
worden ist.
Canonicus, einer, welcher eine Prae-
bende
in einer Cathedral-oder
Collegial-Kirche hat, um darin-
nen den Gottesdienst zuverrich-
ten.
Canonicus regularis, ein Canonicus,
welcher sich zu gewissen Ordens-
Reguln bekennet.
Canonisiren, eine verstorbene Per-
son in die Zahl der Heiligen setzen,
welches durch den Pabst mit son-
derbaren Solennitäten geschie-
het.
Canstadt, kleine Stadt am Necker,
[Spaltenumbruch]
Cant
eine kleine Meile von Stutgard
im Hertzogthum Wirtemberg.
Cantazaro, Cantacium, Bischoffli-
che Stadt in Calabria oltra, und
die Residentz des Gouverneurs
von dieser Provintz.
Cantecroy, Graffschafft in Brabant
im Qvartier von Antwerpen.
Cantera, Fluß im Val di Demona,
welcher sich unterhalb Taormina
ins Sicilianische Meer ergeust.
Canterbury, Cantelberg, Cantor-
bery, Cantuaria,
Haupt-Stadt
der Provintz Kent, am Fluß Stour.
Sie ist zwar nicht von den grö-
sten, jedoch eine der besten Städte
in Engelland, und hat einen
Ertz-Bischoff, welcher Primas in
Engelland, und der erste Pair des
Königreichs ist.
Cantire, Cantyr, Halb-Jnsul in
Süd-Schottland, welche mit
unter der Graffschafft Argyle be-
griffen wird, und an derselben
ist eine Meer-Enge, welche von
Cantire ihren Nahmen hat.
Cantoniren bedeutet dieses, wenn
die Krieges-Völcker aus dem Fel-
de gehen, und zwar die Winter-
Qvartiere noch nicht beziehen,
jedennoch aber nahe beysammen
in einigen Oertern liegen, also
daß sie sich bald wiederum ver-
samlen können.
Cantons, Pagi, Tractus, Oerter, also
werden die 13. Oerter, daraus
die Schweitzerische Republic be-
stehet, insgemein und ein jeder
insonderheit genennet. Sie be-
stehen aus 8. Städten, nemlich
Zürch, Bern, Lucern, Zug,
Basel, Freiburg, Solothurn
und Schaffhausen, und aus 5.
Landschafften, welche seynd U-
ry, Schwitz, Unterwalden,
Glaris,
und Appenzell. Jhre
Bundsgenossen oder die zuge-
wandte Oerter
seynd der Abt
und
[Spaltenumbruch]
Can Cans
Canne, kleiner Fluß in der Land-
ſchafft Bari, welcher ſich in den
Fluß Ofanto ergeuſt.
Cano, eines der vornehmſten Koͤ-
nigreiche in Nigritien.
Canon, Stuͤcke Geſchuͤtzes, von Ei-
ſen oder andern Metall, welches
ungefehr zehen und ein halb Fuß
an der Laͤnge, 6. Daumen und 4.
Linien aber am Calibre oder
Mund-Loch hat. Sie ſeynd ent-
weder Batterie-Feld-oder Regi-
ments-Stuͤcke. Die gewoͤhnli-
chen Batterie-Stuͤcke heutiges
Tages ſchieſen 8. 12. biß 24.
Pfund; die Feld-Stuͤcke aber 3.
4. biß 6. Pfund. Die Ladung
des Pulvers muß ungefehr halb
ſo ſchwer ſeyn, als die Kugel,
und muͤſſen bey jedem Stuͤcke 2.
Conſtabel nebſt 3. andern Huͤlffs-
Perſonen ſeyn. Wenn man ein
Stuͤcke auff die Batterie gebracht
hat, kan man alle Stunden 10.
biß 12. auch wohl unterweilen 15.
biß 16. Schoͤße thun. Nachdem
30. Schoͤße daraus geſchehen
ſeynd, kuͤhlet man es mit 2. Maas
Wein-Eßig und 4. Maas Waſ-
ſer ab, welches man dem Mund-
Loch hinein geuſt, wenn das
Zuͤnd-Loch zuvor wohl verſtopffet
worden iſt.
Canonicus, einer, welcher eine Præ-
bende
in einer Cathedral-oder
Collegial-Kirche hat, um darin-
nen den Gottesdienſt zuverrich-
ten.
Canonicus regularis, ein Canonicus,
welcher ſich zu gewiſſen Ordens-
Reguln bekennet.
Canoniſiren, eine verſtorbene Per-
ſon in die Zahl der Heiligen ſetzen,
welches durch den Pabſt mit ſon-
derbaren Solennitaͤten geſchie-
het.
Canſtadt, kleine Stadt am Necker,
[Spaltenumbruch]
Cant
eine kleine Meile von Stutgard
im Hertzogthum Wirtemberg.
Cantazaro, Cantacium, Biſchoffli-
che Stadt in Calabria oltra, und
die Reſidentz des Gouverneurs
von dieſer Provintz.
Cantecroy, Graffſchafft in Brabant
im Qvartier von Antwerpen.
Cantera, Fluß im Val di Demona,
welcher ſich unterhalb Taormina
ins Sicilianiſche Meer ergeuſt.
Canterbury, Cantelberg, Cantor-
bery, Cantuaria,
Haupt-Stadt
der Provintz Kent, am Fluß Stour.
Sie iſt zwar nicht von den groͤ-
ſten, jedoch eine der beſten Staͤdte
in Engelland, und hat einen
Ertz-Biſchoff, welcher Primas in
Engelland, und der erſte Pair des
Koͤnigreichs iſt.
Cantire, Cantyr, Halb-Jnſul in
Suͤd-Schottland, welche mit
unter der Graffſchafft Argyle be-
griffen wird, und an derſelben
iſt eine Meer-Enge, welche von
Cantire ihren Nahmen hat.
Cantoniren bedeutet dieſes, wenn
die Krieges-Voͤlcker aus dem Fel-
de gehen, und zwar die Winter-
Qvartiere noch nicht beziehen,
jedennoch aber nahe beyſammen
in einigen Oertern liegen, alſo
daß ſie ſich bald wiederum ver-
ſamlen koͤnnen.
Cantons, Pagi, Tractus, Oerter, alſo
werden die 13. Oerter, daraus
die Schweitzeriſche Republic be-
ſtehet, insgemein und ein jeder
inſonderheit genennet. Sie be-
ſtehen aus 8. Staͤdten, nemlich
Zuͤrch, Bern, Lucern, Zug,
Baſel, Freiburg, Solothurn
und Schaffhauſen, und aus 5.
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ry, Schwitz, Unterwalden,
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und Appenzell. Jhre
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[0123] Can Cans Cant Canne, kleiner Fluß in der Land- ſchafft Bari, welcher ſich in den Fluß Ofanto ergeuſt. Cano, eines der vornehmſten Koͤ- nigreiche in Nigritien. Canon, Stuͤcke Geſchuͤtzes, von Ei- ſen oder andern Metall, welches ungefehr zehen und ein halb Fuß an der Laͤnge, 6. Daumen und 4. Linien aber am Calibre oder Mund-Loch hat. Sie ſeynd ent- weder Batterie-Feld-oder Regi- ments-Stuͤcke. Die gewoͤhnli- chen Batterie-Stuͤcke heutiges Tages ſchieſen 8. 12. biß 24. Pfund; die Feld-Stuͤcke aber 3. 4. biß 6. Pfund. Die Ladung des Pulvers muß ungefehr halb ſo ſchwer ſeyn, als die Kugel, und muͤſſen bey jedem Stuͤcke 2. Conſtabel nebſt 3. andern Huͤlffs- Perſonen ſeyn. Wenn man ein Stuͤcke auff die Batterie gebracht hat, kan man alle Stunden 10. biß 12. auch wohl unterweilen 15. biß 16. Schoͤße thun. Nachdem 30. Schoͤße daraus geſchehen ſeynd, kuͤhlet man es mit 2. Maas Wein-Eßig und 4. Maas Waſ- ſer ab, welches man dem Mund- Loch hinein geuſt, wenn das Zuͤnd-Loch zuvor wohl verſtopffet worden iſt. Canonicus, einer, welcher eine Præ- bende in einer Cathedral-oder Collegial-Kirche hat, um darin- nen den Gottesdienſt zuverrich- ten. Canonicus regularis, ein Canonicus, welcher ſich zu gewiſſen Ordens- Reguln bekennet. Canoniſiren, eine verſtorbene Per- ſon in die Zahl der Heiligen ſetzen, welches durch den Pabſt mit ſon- derbaren Solennitaͤten geſchie- het. Canſtadt, kleine Stadt am Necker, eine kleine Meile von Stutgard im Hertzogthum Wirtemberg. Cantazaro, Cantacium, Biſchoffli- che Stadt in Calabria oltra, und die Reſidentz des Gouverneurs von dieſer Provintz. Cantecroy, Graffſchafft in Brabant im Qvartier von Antwerpen. Cantera, Fluß im Val di Demona, welcher ſich unterhalb Taormina ins Sicilianiſche Meer ergeuſt. Canterbury, Cantelberg, Cantor- bery, Cantuaria, Haupt-Stadt der Provintz Kent, am Fluß Stour. Sie iſt zwar nicht von den groͤ- ſten, jedoch eine der beſten Staͤdte in Engelland, und hat einen Ertz-Biſchoff, welcher Primas in Engelland, und der erſte Pair des Koͤnigreichs iſt. Cantire, Cantyr, Halb-Jnſul in Suͤd-Schottland, welche mit unter der Graffſchafft Argyle be- griffen wird, und an derſelben iſt eine Meer-Enge, welche von Cantire ihren Nahmen hat. Cantoniren bedeutet dieſes, wenn die Krieges-Voͤlcker aus dem Fel- de gehen, und zwar die Winter- Qvartiere noch nicht beziehen, jedennoch aber nahe beyſammen in einigen Oertern liegen, alſo daß ſie ſich bald wiederum ver- ſamlen koͤnnen. Cantons, Pagi, Tractus, Oerter, alſo werden die 13. Oerter, daraus die Schweitzeriſche Republic be- ſtehet, insgemein und ein jeder inſonderheit genennet. Sie be- ſtehen aus 8. Staͤdten, nemlich Zuͤrch, Bern, Lucern, Zug, Baſel, Freiburg, Solothurn und Schaffhauſen, und aus 5. Landſchafften, welche ſeynd U- ry, Schwitz, Unterwalden, Glaris, und Appenzell. Jhre Bundsgenoſſen oder die zuge- wandte Oerter ſeynd der Abt und

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/123>, abgerufen am 23.11.2024.