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Hübner, Johann: Poetisches Handbuch. Leipzig, 1696.

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2. Und klingt das nicht natürlich dargegen?
Wenn ich auf eines Freundes fragen
Von gantzem Hertzen solte sagen/
Zu welcher Zeit mir unter allen
Die alten Weiber wolgefallen?
So spräch' ich: gleich indem sie sterben
Und vor die Welt den Himmel erben.

XIV. Endlich wil ich alle Verse mit
dreysylbigten Reimen noch einmahl
so gut mit weiblichen oder männlichen
Rhythmis exprimiren: welches ich
zum Uberflusse an einem läppischen Ex-
empel beweisen wil.

Diese sind dreysylbig:
Jndem wir neulich kegelten
Und fast vor Hitze pregelten
So kam ein liebes Kindigen
Mit einem zarten Hündigen:
Da fehlte Mops des Königes
Und traff den Hund ein weniges:
Da schalt sie auf die Kegelein
Und nennte ihn ein Flegelein.
2. Hingegen diese sind zweysylbig:
Jndem wir uns mit Kegelschieben
Die warme Sommerzeit vertrieben/
So kam ein angenehmes Kindgen
Mit einem Bologneser Hündgen.
Als
2. Und klingt das nicht natuͤrlich dargegen?
Wenn ich auf eines Freundes fragen
Von gantzem Hertzen ſolte ſagen/
Zu welcher Zeit mir unter allen
Die alten Weiber wolgefallen?
So ſpraͤch’ ich: gleich indem ſie ſterben
Und vor die Welt den Himmel erben.

XIV. Endlich wil ich alle Verſe mit
dreyſylbigten Reimen noch einmahl
ſo gut mit weiblichen oder maͤnnlichen
Rhythmis exprimiren: welches ich
zum Ubeꝛfluſſe an einem laͤppiſchen Ex-
empel beweiſen wil.

Dieſe ſind dreyſylbig:
Jndem wir neulich kegelten
Und faſt vor Hitze pregelten
So kam ein liebes Kindigen
Mit einem zarten Huͤndigen:
Da fehlte Mops des Koͤniges
Und traff den Hund ein weniges:
Da ſchalt ſie auf die Kegelein
Und nennte ihn ein Flegelein.
2. Hingegen dieſe ſind zweyſylbig:
Jndem wir uns mit Kegelſchieben
Die warme Sommerzeit vertrieben/
So kam ein angenehmes Kindgen
Mit einem Bologneſer Huͤndgen.
Als
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[16/0020] 2. Und klingt das nicht natuͤrlich dargegen? Wenn ich auf eines Freundes fragen Von gantzem Hertzen ſolte ſagen/ Zu welcher Zeit mir unter allen Die alten Weiber wolgefallen? So ſpraͤch’ ich: gleich indem ſie ſterben Und vor die Welt den Himmel erben. XIV. Endlich wil ich alle Verſe mit dreyſylbigten Reimen noch einmahl ſo gut mit weiblichen oder maͤnnlichen Rhythmis exprimiren: welches ich zum Ubeꝛfluſſe an einem laͤppiſchen Ex- empel beweiſen wil. Dieſe ſind dreyſylbig: Jndem wir neulich kegelten Und faſt vor Hitze pregelten So kam ein liebes Kindigen Mit einem zarten Huͤndigen: Da fehlte Mops des Koͤniges Und traff den Hund ein weniges: Da ſchalt ſie auf die Kegelein Und nennte ihn ein Flegelein. 2. Hingegen dieſe ſind zweyſylbig: Jndem wir uns mit Kegelſchieben Die warme Sommerzeit vertrieben/ So kam ein angenehmes Kindgen Mit einem Bologneſer Huͤndgen. Als

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Poetisches Handbuch. Leipzig, 1696, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_handbuch_1696/20>, abgerufen am 24.11.2024.