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Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.

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gewerbe, der Transport auf der Schiene das Grossgewerbe
(s. unt. Anl. XVI). In weiterer Folge aber ergiebt sich
von selbst aus der zur Verfügung stehenden Maschinenkraft,
aus ihrer Konzentrations- und Multiplikationsfähigkeit (Stei-
gerung der Leistungsfähigkeit) und aus dem angelegten
grösseren Kapital die Notwendigkeit eines rascheren Um-
triebes
des Grosskapitals nach dem Gesetze des Massen-
Absatzes (der Anlockung weiterer Konsumenten ohne Be-
rücksichtigung der Selbstkosten), andererseits die Notwen-
digkeit eines feineren, regelmässigeren Ineinandergreifens
der Leistungen d. h. der Organisation und Arbeits-
teilung
des Beförderungswesens. Die letztere, die in-
tensivere Organisation ergiebt sich von selbst aus dem
Zwang zu Gewinnung eines Massen-Umsatzes.

Man meint gemeiniglich das Wesen des Grossbetriebs
erschöpft zu haben, wenn man die Dampf- und Maschinen-
Anwendung und die damit gegebene Massenerzeugung und
grössere Billigkeit ins Auge fasst. Das ist aber nur die
eine Hälfte, die andere nicht minder wichtige besteht, wie
gerade der moderne Grossbetrieb der Post zeigt, in dem
fabrikmässig betriebenen, organischen Ineinander-
arbeiten
.

Jeder Grossbetrieb besteht in einem grossen Aufwand
einmal für die Anlage, dann für die Einzelvorbereitung des
mechanischen Produktions- bezw. Vervielfältigungsprozesses,
in der festen Kapitalanlage und in den Generalkosten des
Betriebs. Vor der Eisenbahnzeit exemplifizierte man dies
auf die Multiplikationsarbeit des Buchdrucks: der Satz der
Zeitung ist die Hauptsache; ob dann 10 oder 10000 Exem-
plare vervielfältigt werden, erfordert im grossen und ganzen
nicht namhaft höhere Kosten. Die mechanische Vervielfäl-
tigung ermöglicht und erzwingt es also, den einmaligen
grösseren Generalaufwand auf möglichst viele Vervielfälti-
gungsakte, auf eine Masse, auf einen möglichst grossen Kreis

gewerbe, der Transport auf der Schiene das Grossgewerbe
(s. unt. Anl. XVI). In weiterer Folge aber ergiebt sich
von selbst aus der zur Verfügung stehenden Maschinenkraft,
aus ihrer Konzentrations- und Multiplikationsfähigkeit (Stei-
gerung der Leistungsfähigkeit) und aus dem angelegten
grösseren Kapital die Notwendigkeit eines rascheren Um-
triebes
des Grosskapitals nach dem Gesetze des Massen-
Absatzes (der Anlockung weiterer Konsumenten ohne Be-
rücksichtigung der Selbstkosten), andererseits die Notwen-
digkeit eines feineren, regelmässigeren Ineinandergreifens
der Leistungen d. h. der Organisation und Arbeits-
teilung
des Beförderungswesens. Die letztere, die in-
tensivere Organisation ergiebt sich von selbst aus dem
Zwang zu Gewinnung eines Massen-Umsatzes.

Man meint gemeiniglich das Wesen des Grossbetriebs
erschöpft zu haben, wenn man die Dampf- und Maschinen-
Anwendung und die damit gegebene Massenerzeugung und
grössere Billigkeit ins Auge fasst. Das ist aber nur die
eine Hälfte, die andere nicht minder wichtige besteht, wie
gerade der moderne Grossbetrieb der Post zeigt, in dem
fabrikmässig betriebenen, organischen Ineinander-
arbeiten
.

Jeder Grossbetrieb besteht in einem grossen Aufwand
einmal für die Anlage, dann für die Einzelvorbereitung des
mechanischen Produktions- bezw. Vervielfältigungsprozesses,
in der festen Kapitalanlage und in den Generalkosten des
Betriebs. Vor der Eisenbahnzeit exemplifizierte man dies
auf die Multiplikationsarbeit des Buchdrucks: der Satz der
Zeitung ist die Hauptsache; ob dann 10 oder 10000 Exem-
plare vervielfältigt werden, erfordert im grossen und ganzen
nicht namhaft höhere Kosten. Die mechanische Vervielfäl-
tigung ermöglicht und erzwingt es also, den einmaligen
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[127/0143] gewerbe, der Transport auf der Schiene das Grossgewerbe (s. unt. Anl. XVI). In weiterer Folge aber ergiebt sich von selbst aus der zur Verfügung stehenden Maschinenkraft, aus ihrer Konzentrations- und Multiplikationsfähigkeit (Stei- gerung der Leistungsfähigkeit) und aus dem angelegten grösseren Kapital die Notwendigkeit eines rascheren Um- triebes des Grosskapitals nach dem Gesetze des Massen- Absatzes (der Anlockung weiterer Konsumenten ohne Be- rücksichtigung der Selbstkosten), andererseits die Notwen- digkeit eines feineren, regelmässigeren Ineinandergreifens der Leistungen d. h. der Organisation und Arbeits- teilung des Beförderungswesens. Die letztere, die in- tensivere Organisation ergiebt sich von selbst aus dem Zwang zu Gewinnung eines Massen-Umsatzes. Man meint gemeiniglich das Wesen des Grossbetriebs erschöpft zu haben, wenn man die Dampf- und Maschinen- Anwendung und die damit gegebene Massenerzeugung und grössere Billigkeit ins Auge fasst. Das ist aber nur die eine Hälfte, die andere nicht minder wichtige besteht, wie gerade der moderne Grossbetrieb der Post zeigt, in dem fabrikmässig betriebenen, organischen Ineinander- arbeiten. Jeder Grossbetrieb besteht in einem grossen Aufwand einmal für die Anlage, dann für die Einzelvorbereitung des mechanischen Produktions- bezw. Vervielfältigungsprozesses, in der festen Kapitalanlage und in den Generalkosten des Betriebs. Vor der Eisenbahnzeit exemplifizierte man dies auf die Multiplikationsarbeit des Buchdrucks: der Satz der Zeitung ist die Hauptsache; ob dann 10 oder 10000 Exem- plare vervielfältigt werden, erfordert im grossen und ganzen nicht namhaft höhere Kosten. Die mechanische Vervielfäl- tigung ermöglicht und erzwingt es also, den einmaligen grösseren Generalaufwand auf möglichst viele Vervielfälti- gungsakte, auf eine Masse, auf einen möglichst grossen Kreis

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Zitationshilfe: Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_verkehr_1893/143>, abgerufen am 25.11.2024.