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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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hat, so muß die Mischung der Säfte, welche aus
diesen frischen Pflanzen entsteht, von dem aus
Knöteln und Nudeln gebrauten Blut der Schwa-
ben, freilich verschieden sein. Welches Gegenge-
wicht gab denn die Natur jenem Volke, um es zu
so einem braven, empfänglichen, herzlichguten
Menschenschlag zu machen?

Auch viele Obstbäume gab es hier um die Hüt-
ten, und jedes Gütchen war wieder mit einem
Streifchen Weiden und Ellern eingefaßt. Von
hier an fanden wir das Heu nicht mehr in Scheuern
aufbewahrt, sondern in großen Schobern in der
Nähe des Wohuhauses angehäuft. Wo die Wirth-
schaft etwas wohlhabend war, fand ich den Grund
des Schobers ein paar Fuß hoch gemauert, und
oben deckte ihn ein viereckiges Dach, das auf vier
starken Pfosten auf und nieder ging, also dem ho-
hen wie dem niedern Schober zur nahen Bedek-
kung diente. Die äußere Kruste des Heues
war gelb und verwittert, allein gleich hin-
ter ihr, also mit sehr unbedeutendem Verlust,
hatte das Heu seine schöne frische Farbe. War-
um machen wir es nicht auch so? wie viel Mauer-
werk erspart das? und wie sehr vermindert es die
Feuersgefahr. Daß diese beweglichen Dächer und

hat, ſo muß die Miſchung der Saͤfte, welche aus
dieſen friſchen Pflanzen entſteht, von dem aus
Knoͤteln und Nudeln gebrauten Blut der Schwa-
ben, freilich verſchieden ſein. Welches Gegenge-
wicht gab denn die Natur jenem Volke, um es zu
ſo einem braven, empfaͤnglichen, herzlichguten
Menſchenſchlag zu machen?

Auch viele Obſtbaͤume gab es hier um die Huͤt-
ten, und jedes Guͤtchen war wieder mit einem
Streifchen Weiden und Ellern eingefaßt. Von
hier an fanden wir das Heu nicht mehr in Scheuern
aufbewahrt, ſondern in großen Schobern in der
Naͤhe des Wohuhauſes angehaͤuft. Wo die Wirth-
ſchaft etwas wohlhabend war, fand ich den Grund
des Schobers ein paar Fuß hoch gemauert, und
oben deckte ihn ein viereckiges Dach, das auf vier
ſtarken Pfoſten auf und nieder ging, alſo dem ho-
hen wie dem niedern Schober zur nahen Bedek-
kung diente. Die aͤußere Kruſte des Heues
war gelb und verwittert, allein gleich hin-
ter ihr, alſo mit ſehr unbedeutendem Verluſt,
hatte das Heu ſeine ſchoͤne friſche Farbe. War-
um machen wir es nicht auch ſo? wie viel Mauer-
werk erſpart das? und wie ſehr vermindert es die
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[85/0099] hat, ſo muß die Miſchung der Saͤfte, welche aus dieſen friſchen Pflanzen entſteht, von dem aus Knoͤteln und Nudeln gebrauten Blut der Schwa- ben, freilich verſchieden ſein. Welches Gegenge- wicht gab denn die Natur jenem Volke, um es zu ſo einem braven, empfaͤnglichen, herzlichguten Menſchenſchlag zu machen? Auch viele Obſtbaͤume gab es hier um die Huͤt- ten, und jedes Guͤtchen war wieder mit einem Streifchen Weiden und Ellern eingefaßt. Von hier an fanden wir das Heu nicht mehr in Scheuern aufbewahrt, ſondern in großen Schobern in der Naͤhe des Wohuhauſes angehaͤuft. Wo die Wirth- ſchaft etwas wohlhabend war, fand ich den Grund des Schobers ein paar Fuß hoch gemauert, und oben deckte ihn ein viereckiges Dach, das auf vier ſtarken Pfoſten auf und nieder ging, alſo dem ho- hen wie dem niedern Schober zur nahen Bedek- kung diente. Die aͤußere Kruſte des Heues war gelb und verwittert, allein gleich hin- ter ihr, alſo mit ſehr unbedeutendem Verluſt, hatte das Heu ſeine ſchoͤne friſche Farbe. War- um machen wir es nicht auch ſo? wie viel Mauer- werk erſpart das? und wie ſehr vermindert es die Feuersgefahr. Daß dieſe beweglichen Daͤcher und

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/99>, abgerufen am 24.11.2024.