legte man eine sehr leichte, in der Größe eines kleinen Apfels, vergoldete Kugel; der Wasser- strahl hob sie Stoßweise bis zu seiner Höhe, und oben blieb sie, ihr Streben herab zu stürzen mit dem Strahl des Wassers kämpfend, in einer hüpfenden Bewegung lange, lange schweben, in- deß der Sonnenstrahl sie und das schäumende Wasser wunderbar erleuchtete; nun legten wir ei- ne zweite Kugel in den Wasserstrahl, sie stieg und stieg bis sie die erste erreicht hatte, und nun mit ihr den wunderlichsten Tanz begann. Das dauer- te so lange, bis eine geringe Ursache das Gleich- gewicht störte, und eine oder beide Kugeln aus dem Strudel herab in das Becken fiel, worauf wir unser kindisches Spiel erneuerten. Ich glau- be ihr findet das sehr geringfügig, und dennoch hatte das Kämpfen der Kugel in den hüpfenden Wassertropfen ihr Streben nach Unten, und das aufgedrungene Gleichgewicht, in dem sie schweb- te, und das glänzende Flimmern des goldnen Apfels in den crystallnen Tropfen, etwas sehr Anziehendes für meine spähende, ahnende Phantasie.
Nun, mir däucht die drei Stunden, die wir warteten, sind mit diesem Geschwätz wohl ausge-
legte man eine ſehr leichte, in der Groͤße eines kleinen Apfels, vergoldete Kugel; der Waſſer- ſtrahl hob ſie Stoßweiſe bis zu ſeiner Hoͤhe, und oben blieb ſie, ihr Streben herab zu ſtuͤrzen mit dem Strahl des Waſſers kaͤmpfend, in einer huͤpfenden Bewegung lange, lange ſchweben, in- deß der Sonnenſtrahl ſie und das ſchaͤumende Waſſer wunderbar erleuchtete; nun legten wir ei- ne zweite Kugel in den Waſſerſtrahl, ſie ſtieg und ſtieg bis ſie die erſte erreicht hatte, und nun mit ihr den wunderlichſten Tanz begann. Das dauer- te ſo lange, bis eine geringe Urſache das Gleich- gewicht ſtoͤrte, und eine oder beide Kugeln aus dem Strudel herab in das Becken fiel, worauf wir unſer kindiſches Spiel erneuerten. Ich glau- be ihr findet das ſehr geringfuͤgig, und dennoch hatte das Kaͤmpfen der Kugel in den huͤpfenden Waſſertropfen ihr Streben nach Unten, und das aufgedrungene Gleichgewicht, in dem ſie ſchweb- te, und das glaͤnzende Flimmern des goldnen Apfels in den cryſtallnen Tropfen, etwas ſehr Anziehendes fuͤr meine ſpaͤhende, ahnende Phantaſie.
Nun, mir daͤucht die drei Stunden, die wir warteten, ſind mit dieſem Geſchwaͤtz wohl ausge-
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legte man eine ſehr leichte, in der Groͤße eines
kleinen Apfels, vergoldete Kugel; der Waſſer-
ſtrahl hob ſie Stoßweiſe bis zu ſeiner Hoͤhe, und
oben blieb ſie, ihr Streben herab zu ſtuͤrzen mit
dem Strahl des Waſſers kaͤmpfend, in einer
huͤpfenden Bewegung lange, lange ſchweben, in-
deß der Sonnenſtrahl ſie und das ſchaͤumende
Waſſer wunderbar erleuchtete; nun legten wir ei-
ne zweite Kugel in den Waſſerſtrahl, ſie ſtieg und
ſtieg bis ſie die erſte erreicht hatte, und nun mit
ihr den wunderlichſten Tanz begann. Das dauer-
te ſo lange, bis eine geringe Urſache das Gleich-
gewicht ſtoͤrte, und eine oder beide Kugeln aus
dem Strudel herab in das Becken fiel, worauf
wir unſer kindiſches Spiel erneuerten. Ich glau-
be ihr findet das ſehr geringfuͤgig, und dennoch
hatte das Kaͤmpfen der Kugel in den huͤpfenden
Waſſertropfen ihr Streben nach Unten, und das
aufgedrungene Gleichgewicht, in dem ſie ſchweb-
te, und das glaͤnzende Flimmern des goldnen
Apfels in den cryſtallnen Tropfen, etwas ſehr
Anziehendes fuͤr meine ſpaͤhende, ahnende
Phantaſie.
Nun, mir daͤucht die drei Stunden, die wir
warteten, ſind mit dieſem Geſchwaͤtz wohl ausge-
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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/53>, abgerufen am 24.11.2024.
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