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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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nicht ohne Interesse seyn. Ein paar so fleißige
und einsichtsvolle Landbauer, wie der Besitzer die-
ser Häuser, könnten unsrer Gegend unendlich
wohlthätig werden. Dieser Mann geht einen so
weisen Weg in der Anwendung neuer Methoden,
und beibehalten, oder doch wenigstens berücksich-
tigen alter Gebräuche. Er ist einige Monate bei
Fellenberg in Hofwyl gewesen, hat manches
Ackergeräthe dort gebrauchen lernen, und ange-
schafft, und führt es behutsam, ohne Eile und
besonders ohne Geräusch, in den Fällen, wo es
nutzen kann, in seiner Feldwirthschaft ein. Bei
ihm sah ich auch den ersten Branntweinkessel von
Holz, wo die Masse durch einen in der Mitte des
hölzernen Kessels geheizten Ofen, zum Kochen
gebracht wird. Seine Branntweinbrennerei ist
sehr ansehnlich, und er findet bei dem Gebrauch
dieses Kessels alle Vortheile der ehemaligen me-
tallenen, und eine Holzersparniß, die diese Erfin-
dung sehr empfehlenswürdig macht.

Bibrich hat ein sehr schönes Schloß. Gegen
den Rhein zu ist in dessen Mitte eine Art Rotun-
da, welche im Innern auf porphirartigen Säulen
mit goldner Verzierung ruhet, und beim Kerzen-
schein, mit glänzenden Leuten angefüllt, recht

nicht ohne Intereſſe ſeyn. Ein paar ſo fleißige
und einſichtsvolle Landbauer, wie der Beſitzer die-
ſer Haͤuſer, koͤnnten unſrer Gegend unendlich
wohlthaͤtig werden. Dieſer Mann geht einen ſo
weiſen Weg in der Anwendung neuer Methoden,
und beibehalten, oder doch wenigſtens beruͤckſich-
tigen alter Gebraͤuche. Er iſt einige Monate bei
Fellenberg in Hofwyl geweſen, hat manches
Ackergeraͤthe dort gebrauchen lernen, und ange-
ſchafft, und fuͤhrt es behutſam, ohne Eile und
beſonders ohne Geraͤuſch, in den Faͤllen, wo es
nutzen kann, in ſeiner Feldwirthſchaft ein. Bei
ihm ſah ich auch den erſten Branntweinkeſſel von
Holz, wo die Maſſe durch einen in der Mitte des
hoͤlzernen Keſſels geheizten Ofen, zum Kochen
gebracht wird. Seine Branntweinbrennerei iſt
ſehr anſehnlich, und er findet bei dem Gebrauch
dieſes Keſſels alle Vortheile der ehemaligen me-
tallenen, und eine Holzerſparniß, die dieſe Erfin-
dung ſehr empfehlenswuͤrdig macht.

Bibrich hat ein ſehr ſchoͤnes Schloß. Gegen
den Rhein zu iſt in deſſen Mitte eine Art Rotun-
da, welche im Innern auf porphirartigen Saͤulen
mit goldner Verzierung ruhet, und beim Kerzen-
ſchein, mit glaͤnzenden Leuten angefuͤllt, recht

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[37/0051] nicht ohne Intereſſe ſeyn. Ein paar ſo fleißige und einſichtsvolle Landbauer, wie der Beſitzer die- ſer Haͤuſer, koͤnnten unſrer Gegend unendlich wohlthaͤtig werden. Dieſer Mann geht einen ſo weiſen Weg in der Anwendung neuer Methoden, und beibehalten, oder doch wenigſtens beruͤckſich- tigen alter Gebraͤuche. Er iſt einige Monate bei Fellenberg in Hofwyl geweſen, hat manches Ackergeraͤthe dort gebrauchen lernen, und ange- ſchafft, und fuͤhrt es behutſam, ohne Eile und beſonders ohne Geraͤuſch, in den Faͤllen, wo es nutzen kann, in ſeiner Feldwirthſchaft ein. Bei ihm ſah ich auch den erſten Branntweinkeſſel von Holz, wo die Maſſe durch einen in der Mitte des hoͤlzernen Keſſels geheizten Ofen, zum Kochen gebracht wird. Seine Branntweinbrennerei iſt ſehr anſehnlich, und er findet bei dem Gebrauch dieſes Keſſels alle Vortheile der ehemaligen me- tallenen, und eine Holzerſparniß, die dieſe Erfin- dung ſehr empfehlenswuͤrdig macht. Bibrich hat ein ſehr ſchoͤnes Schloß. Gegen den Rhein zu iſt in deſſen Mitte eine Art Rotun- da, welche im Innern auf porphirartigen Saͤulen mit goldner Verzierung ruhet, und beim Kerzen- ſchein, mit glaͤnzenden Leuten angefuͤllt, recht

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/51>, abgerufen am 24.11.2024.