den schönsten Thaten zierte, gestehen wir dem Enkel unbegreifliche Vorrechte zu, er gebraucht sie, glaubt sie mit Recht zu besitzen; entblößten wir ihn in unsrer Vorstellung von dem Andenken seiner Vorfahren, so erstaunten wir vor unsrer Nachsicht; entblößte er sich in der seinen von ihm, so erröthetete er vor seiner Armseligkeit. O wie sollte, wie könnte der Anblick dieser Männer ihr Verdienst ewig fortwirkend erhalten, unter dem Volke, dem sie gehörten. Könnte ich meinen Sohn vor so eine Reihe deutscher Männer hinfüh- ren, wie sollte in ihm die Sehnsucht entglühen -- nicht ihnen nachzuahmen, das suche keiner, dazu ruft allein das Schicksal auf -- aber heilig zu be- wahren, uneigennützig zu verwalten, muthig zu vertheidigen, was ihr Verdienst erwarb; und um das zu vermögen, muß er alle die Eigenschaften erwerben, die ihn zum Manne machen, mit dem Schwerd, der Feder oder dem Pflugschaar in der Hand.
Es ist ein ganz eigner Schlag Gesichter diese Menschen bis zum westphälischen Frieden. Ich kann mir nicht helfen, ich muß diesen Zeitpunkt zum Abschnitt machen, es ist mir immer, als wenn seitdem, nicht sowohl das ehrne, als das
den ſchoͤnſten Thaten zierte, geſtehen wir dem Enkel unbegreifliche Vorrechte zu, er gebraucht ſie, glaubt ſie mit Recht zu beſitzen; entbloͤßten wir ihn in unſrer Vorſtellung von dem Andenken ſeiner Vorfahren, ſo erſtaunten wir vor unſrer Nachſicht; entbloͤßte er ſich in der ſeinen von ihm, ſo erroͤthetete er vor ſeiner Armſeligkeit. O wie ſollte, wie koͤnnte der Anblick dieſer Maͤnner ihr Verdienſt ewig fortwirkend erhalten, unter dem Volke, dem ſie gehoͤrten. Koͤnnte ich meinen Sohn vor ſo eine Reihe deutſcher Maͤnner hinfuͤh- ren, wie ſollte in ihm die Sehnſucht entgluͤhen — nicht ihnen nachzuahmen, das ſuche keiner, dazu ruft allein das Schickſal auf — aber heilig zu be- wahren, uneigennuͤtzig zu verwalten, muthig zu vertheidigen, was ihr Verdienſt erwarb; und um das zu vermoͤgen, muß er alle die Eigenſchaften erwerben, die ihn zum Manne machen, mit dem Schwerd, der Feder oder dem Pflugſchaar in der Hand.
Es iſt ein ganz eigner Schlag Geſichter dieſe Menſchen bis zum weſtphaͤliſchen Frieden. Ich kann mir nicht helfen, ich muß dieſen Zeitpunkt zum Abſchnitt machen, es iſt mir immer, als wenn ſeitdem, nicht ſowohl das ehrne, als das
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den ſchoͤnſten Thaten zierte, geſtehen wir dem
Enkel unbegreifliche Vorrechte zu, er gebraucht
ſie, glaubt ſie mit Recht zu beſitzen; entbloͤßten
wir ihn in unſrer Vorſtellung von dem Andenken
ſeiner Vorfahren, ſo erſtaunten wir vor unſrer
Nachſicht; entbloͤßte er ſich in der ſeinen von ihm,
ſo erroͤthetete er vor ſeiner Armſeligkeit. O
wie ſollte, wie koͤnnte der Anblick dieſer Maͤnner
ihr Verdienſt ewig fortwirkend erhalten, unter
dem Volke, dem ſie gehoͤrten. Koͤnnte ich meinen
Sohn vor ſo eine Reihe deutſcher Maͤnner hinfuͤh-
ren, wie ſollte in ihm die Sehnſucht entgluͤhen —
nicht ihnen nachzuahmen, das ſuche keiner, dazu
ruft allein das Schickſal auf — aber heilig zu be-
wahren, uneigennuͤtzig zu verwalten, muthig zu
vertheidigen, was ihr Verdienſt erwarb; und um
das zu vermoͤgen, muß er alle die Eigenſchaften
erwerben, die ihn zum Manne machen, mit
dem Schwerd, der Feder oder dem Pflugſchaar
in der Hand.
Es iſt ein ganz eigner Schlag Geſichter dieſe
Menſchen bis zum weſtphaͤliſchen Frieden. Ich
kann mir nicht helfen, ich muß dieſen Zeitpunkt
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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/179>, abgerufen am 28.11.2024.
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