so ist diese Bemerkung gewiß mehr ein Lob, als ein Tadel.
Die physikalischen Instrumente sind neu, zahl- reich, und einige sehr kostbar. Die Einrichtung der Anstalt erlaubt deren freie Benutzung unter Bedingung, die den wahrhaft Wißbegierigen nicht stört, und die Ordnung der Sammlungen den- noch sichert.
Außer der Universität sind noch höhere und niedere Schulen hier, die mir nach den Lehrern und Schülern, die ich daraus gesehen habe, viele Achtung einflößen. Die Schüler sind öffentlichen Prüfungen unterworfen, nach welchen Prämien ausgetheilt werden, und die mit öffentlichen Re- den von Seiten der Lehrer und Schüler in lateini- scher Sprache verbunden sind. Die Feierlichkeit findet in der Kirche statt, der Redner spricht von der Kanzel. Die Preise bestehen in Büchern, meist schönen Ausgaben der Classiker, in schönen weißen und goldnen Bänden.
Der hiesige Dom ist ein schönes Gebäude ge- wesen, eh ein ungeheurer Sturm gegen das Ende des siebzehnten Jahrhunderts, wie mir däucht, das ganze Schiff der Kirche einriß. Wie es zu- ging, daß er nicht die beiden Thürme über dem
ſo iſt dieſe Bemerkung gewiß mehr ein Lob, als ein Tadel.
Die phyſikaliſchen Inſtrumente ſind neu, zahl- reich, und einige ſehr koſtbar. Die Einrichtung der Anſtalt erlaubt deren freie Benutzung unter Bedingung, die den wahrhaft Wißbegierigen nicht ſtoͤrt, und die Ordnung der Sammlungen den- noch ſichert.
Außer der Univerſitaͤt ſind noch hoͤhere und niedere Schulen hier, die mir nach den Lehrern und Schuͤlern, die ich daraus geſehen habe, viele Achtung einfloͤßen. Die Schuͤler ſind oͤffentlichen Pruͤfungen unterworfen, nach welchen Praͤmien ausgetheilt werden, und die mit oͤffentlichen Re- den von Seiten der Lehrer und Schuͤler in lateini- ſcher Sprache verbunden ſind. Die Feierlichkeit findet in der Kirche ſtatt, der Redner ſpricht von der Kanzel. Die Preiſe beſtehen in Buͤchern, meiſt ſchoͤnen Ausgaben der Claſſiker, in ſchoͤnen weißen und goldnen Baͤnden.
Der hieſige Dom iſt ein ſchoͤnes Gebaͤude ge- weſen, eh ein ungeheurer Sturm gegen das Ende des ſiebzehnten Jahrhunderts, wie mir daͤucht, das ganze Schiff der Kirche einriß. Wie es zu- ging, daß er nicht die beiden Thuͤrme uͤber dem
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ſo iſt dieſe Bemerkung gewiß mehr ein Lob, als
ein Tadel.
Die phyſikaliſchen Inſtrumente ſind neu, zahl-
reich, und einige ſehr koſtbar. Die Einrichtung
der Anſtalt erlaubt deren freie Benutzung unter
Bedingung, die den wahrhaft Wißbegierigen nicht
ſtoͤrt, und die Ordnung der Sammlungen den-
noch ſichert.
Außer der Univerſitaͤt ſind noch hoͤhere und
niedere Schulen hier, die mir nach den Lehrern
und Schuͤlern, die ich daraus geſehen habe, viele
Achtung einfloͤßen. Die Schuͤler ſind oͤffentlichen
Pruͤfungen unterworfen, nach welchen Praͤmien
ausgetheilt werden, und die mit oͤffentlichen Re-
den von Seiten der Lehrer und Schuͤler in lateini-
ſcher Sprache verbunden ſind. Die Feierlichkeit
findet in der Kirche ſtatt, der Redner ſpricht von
der Kanzel. Die Preiſe beſtehen in Buͤchern,
meiſt ſchoͤnen Ausgaben der Claſſiker, in ſchoͤnen
weißen und goldnen Baͤnden.
Der hieſige Dom iſt ein ſchoͤnes Gebaͤude ge-
weſen, eh ein ungeheurer Sturm gegen das Ende
des ſiebzehnten Jahrhunderts, wie mir daͤucht,
das ganze Schiff der Kirche einriß. Wie es zu-
ging, daß er nicht die beiden Thuͤrme uͤber dem
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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/137>, abgerufen am 23.11.2024.
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