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Holz, Arno: Phantasus. 2. Heft. Berlin, 1899.

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Oben, im siebenten Sommerhimmel, angenehm nackt,
residirt heute der ganze Olymp.
In einem amethystblauen See,
nicht im Mindesten genirt, dass ich ihr hier von Unten zukucke,
badet Frau Venus.
Dort die Dicke, die dem Schwan winkt, ist Juno.
Um Gottes Willen!
Welche verfängliche Positur! Wenn Das der Herr Gemahl sieht!
Der dreht ihr den Rücken,
liegt behaglich wiederkäuend mitten auf einer Smaragdwiese
und lässt sich von liebenswürdigen Nymphen
Lorbeern, Weinlaub und gefüllte Veilchen
um die riesigen Hörner winden.
Oben, im siebenten Sommerhimmel, angenehm nackt,
residirt heute der ganze Olymp.
In einem amethystblauen See,
nicht im Mindesten genirt, dass ich ihr hier von Unten zukucke,
badet Frau Venus.
Dort die Dicke, die dem Schwan winkt, ist Juno.
Um Gottes Willen!
Welche verfängliche Positur! Wenn Das der Herr Gemahl sieht!
Der dreht ihr den Rücken,
liegt behaglich wiederkäuend mitten auf einer Smaragdwiese
und lässt sich von liebenswürdigen Nymphen
Lorbeern, Weinlaub und gefüllte Veilchen
um die riesigen Hörner winden.
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[0014] Oben, im siebenten Sommerhimmel, angenehm nackt, residirt heute der ganze Olymp. In einem amethystblauen See, nicht im Mindesten genirt, dass ich ihr hier von Unten zukucke, badet Frau Venus. Dort die Dicke, die dem Schwan winkt, ist Juno. Um Gottes Willen! Welche verfängliche Positur! Wenn Das der Herr Gemahl sieht! Der dreht ihr den Rücken, liegt behaglich wiederkäuend mitten auf einer Smaragdwiese und lässt sich von liebenswürdigen Nymphen Lorbeern, Weinlaub und gefüllte Veilchen um die riesigen Hörner winden.

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Phantasus. 2. Heft. Berlin, 1899, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_phantasus02_1899/14>, abgerufen am 16.04.2024.