Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889."Armer Freund! Wie ist Dein Gesicht be¬ Amalie bekümmerte sich nicht mehr um "Armer Freund!" War das sein Haar? Sein schönes, be¬ "Armer Freund!" Nachdem er sich so zu der erhabenen "Armes, kleines Menschenkind! Welch Das arme, kleine Menschenkind zappelte ihn "Aber still! Still! Ich will alles einsetzen! „Armer Freund! Wie ist Dein Gesicht be¬ Amalie bekümmerte sich nicht mehr um „Armer Freund!“ War das sein Haar? Sein schönes, be¬ „Armer Freund!“ Nachdem er sich so zu der erhabenen „Armes, kleines Menschenkind! Welch Das arme, kleine Menschenkind zappelte ihn „Aber still! Still! Ich will alles einsetzen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0038" n="34"/> <p>„Armer Freund! Wie ist Dein Gesicht be¬<lb/> troddelt, seit ich Dich zuletzt sah!“</p><lb/> <p>Amalie bekümmerte sich nicht mehr um<lb/> ihn. Sie kannte ihren grossen Gatten.</p><lb/> <p>„Armer Freund!“</p><lb/> <p>War das sein Haar? Sein schönes, be¬<lb/> rühmtes, blauschwarzes Haar? Eine grausame<lb/> Natur der Dinge hatte ihm nun schon seit<lb/> Wochen verwehrt, es sich brennen zu lassen.<lb/> In die Stirn, in diese erhabene Wölbung maje¬<lb/> stätischer Gedanken fiel es ihm nun in Strähnen,<lb/> dick und feist, wie sie selber, diese schale,<lb/> engbrüstige Zeit.</p><lb/> <p>„Armer Freund!“</p><lb/> <p>Nachdem er sich so zu der erhabenen<lb/> Mission, die ihm vorschwebte, genügend prä¬<lb/> parirt zu haben glaubte, drehte er ſich jetzt<lb/> gemessen nach dem kleinen, gelben Korb um,<lb/> der dicht neben dem Bett quer über zwei Stühle<lb/> gestellt war.</p><lb/> <p>„Armes, kleines Menschenkind! Welch<lb/> böser Stern verdammte Dich in dieses Elend!“</p><lb/> <p>Das arme, kleine Menschenkind zappelte ihn<lb/> an und lachte.</p><lb/> <p>„Aber still! Still! Ich will alles einsetzen!<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [34/0038]
„Armer Freund! Wie ist Dein Gesicht be¬
troddelt, seit ich Dich zuletzt sah!“
Amalie bekümmerte sich nicht mehr um
ihn. Sie kannte ihren grossen Gatten.
„Armer Freund!“
War das sein Haar? Sein schönes, be¬
rühmtes, blauschwarzes Haar? Eine grausame
Natur der Dinge hatte ihm nun schon seit
Wochen verwehrt, es sich brennen zu lassen.
In die Stirn, in diese erhabene Wölbung maje¬
stätischer Gedanken fiel es ihm nun in Strähnen,
dick und feist, wie sie selber, diese schale,
engbrüstige Zeit.
„Armer Freund!“
Nachdem er sich so zu der erhabenen
Mission, die ihm vorschwebte, genügend prä¬
parirt zu haben glaubte, drehte er ſich jetzt
gemessen nach dem kleinen, gelben Korb um,
der dicht neben dem Bett quer über zwei Stühle
gestellt war.
„Armes, kleines Menschenkind! Welch
böser Stern verdammte Dich in dieses Elend!“
Das arme, kleine Menschenkind zappelte ihn
an und lachte.
„Aber still! Still! Ich will alles einsetzen!
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