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Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.

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hinten unter die kleine, hölzerne Treppe gerollt.
Er hob sie nicht einmal auf!

"Wenn ick di kreeg, Kreet, wenn ick di
kreeg! Wenn ick di kreeg, wenn ick di
kreeg!"

Das Publicum, welches sich von seinem
Schreck wieder erholt hatte, johlte.

"Griep em, Tschullu! Griep em! Griep em!"

Tschullu schäumte!

Links aus dem Cagliostrotheater setzte eben
die Blechmusik ein.

M-ta, m-ta, m-tata,
M-ta, m-ta, m-tata,
Bum, bum, bum!

Mardochai sass oben auf seiner Zuckerkiste
und heulte. Der ganze Jahrmarkt war jetzt
wie verrückt geworden! Die Meerkatzen drüben
aus der Menagerie zeterten, die Löwen brüllten,
die Kakadus schrieen, die Schmalzkuchen
dufteten, die Schusterbuden stanken.

"Griep em, Tschullu! Griep em, griep em!"

Nur der Stern aus Paramaibo hatte sich
nicht gerührt. Er stand noch immer wie aus
Holz geschnitzt auf der andren Seite und

hinten unter die kleine, hölzerne Treppe gerollt.
Er hob sie nicht einmal auf!

„Wenn ick di kreeg, Kreet, wenn ick di
kreeg! Wenn ick di kreeg, wenn ick di
kreeg!“

Das Publicum, welches sich von seinem
Schreck wieder erholt hatte, johlte.

„Griep em, Tschullu! Griep em! Griep em!“

Tschullu schäumte!

Links aus dem Cagliostrotheater setzte eben
die Blechmusik ein.

M-ta, m-ta, m-tata,
M-ta, m-ta, m-tata,
Bum, bum, bum!

Mardochai sass oben auf seiner Zuckerkiste
und heulte. Der ganze Jahrmarkt war jetzt
wie verrückt geworden! Die Meerkatzen drüben
aus der Menagerie zeterten, die Löwen brüllten,
die Kakadus schrieen, die Schmalzkuchen
dufteten, die Schusterbuden stanken.

„Griep em, Tschullu! Griep em, griep em!“

Nur der Stern aus Paramaibo hatte sich
nicht gerührt. Er stand noch immer wie aus
Holz geschnitzt auf der andren Seite und

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[125/0129] hinten unter die kleine, hölzerne Treppe gerollt. Er hob sie nicht einmal auf! „Wenn ick di kreeg, Kreet, wenn ick di kreeg! Wenn ick di kreeg, wenn ick di kreeg!“ Das Publicum, welches sich von seinem Schreck wieder erholt hatte, johlte. „Griep em, Tschullu! Griep em! Griep em!“ Tschullu schäumte! Links aus dem Cagliostrotheater setzte eben die Blechmusik ein. M-ta, m-ta, m-tata, M-ta, m-ta, m-tata, Bum, bum, bum! Mardochai sass oben auf seiner Zuckerkiste und heulte. Der ganze Jahrmarkt war jetzt wie verrückt geworden! Die Meerkatzen drüben aus der Menagerie zeterten, die Löwen brüllten, die Kakadus schrieen, die Schmalzkuchen dufteten, die Schusterbuden stanken. „Griep em, Tschullu! Griep em, griep em!“ Nur der Stern aus Paramaibo hatte sich nicht gerührt. Er stand noch immer wie aus Holz geschnitzt auf der andren Seite und

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Zitationshilfe: Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/129>, abgerufen am 18.05.2024.