Holtzmann, Georg: Leich: vnd Leydtpredigt/ Aus dem schönen Gleichnüß Christi/ Luce am 13. Vom Feigenbaum/ etc. Magdeburg, 1613.messig / sittig vnd nüchtern gehalten / Trunckenheit vor jhre Person fast allerdings vermitten: Wol dir Land / sagt der Prediger Salomonis, deß König Edel ist / vnd deß Fürsten zu rechter zeitCap. 10. essen / zur Stärcke vnd nicht zur Lust. Die neundte Frucht ist: Constantia & veritas, S. F. G. ist9. Fructus. nicht gewesen arundo / ein Rohr / sondern standt: vnd warhafftig / in der Göttlichen Lehr / in gethanen Verpflichtungen / in gegebenen Abschieden: Sein Fürstlicher Mund / Hand vnd Siegel haben nicht müssen liegen. Wie ein starcker Baum / hat er sich gehalten / vnd nicht von einem jeglichen Winde bewegen lassen. De Decremento hujus ficus. Gleich wie zu Hoffe der Teuffel stärcker rumort vnd regiert / als sonsten / wie auß dem Daniele erscheinet / vnd feine gesunde10. Cap. Bäume wol können einen Anstoß vnd Schaden bekommen / Also hats der Sathanas in diesem Stücke an sich auch nicht ermangeln lassen / sondern etliche teredines / schedliche Baumatzeln vnnd Holtzwürme erwecket / Das ist: Gottlose vnd vngetrewe Leute / die haben angefangen diesen schönen Feigenbaume zunagen / als gifftige Raupen seine Zweige vnd Bletter / ja auch seine Früchte zubeschmeissen vnd zuverderben / Also / daß es fast das ansehen gewinnen wöllen / gleichsam solte dieser löblicher Feigenbaum decresciren / verwelcken oder verdorren / vnd were alles vmbgraben vnnd behacken verlohren. De Succisione hujus ficus. Weil aber GOtt solches wol gesehen / vnnd keine Lust an einigesEzech. 28. & 33. Menschen verderben hat / auch die Mechtigen nicht verwirfft / denn er ist auch mechtig von krafft deß Hertzens. So hat er solchesTob. 3. Ioh. 36. in die lenge nicht leiden können noch wöllen / sondern dem Sathan sein Spiel verhindert / vnd gleichwol seine Güte / Trew vnd Barmhertzigkeit vber diesen Feigenbaum leuchten vnnd schweben lassen / in dem er zwar seine scharpffe Sichel angeschlagen / vnd demApoe. 14. Baum einen hieb vnd streich / durch Leibes Kranckheit gegeben / aber messig / sittig vnd nüchtern gehalten / Trunckenheit vor jhre Person fast allerdings vermitten: Wol dir Land / sagt der Prediger Salomonis, deß König Edel ist / vnd deß Fürsten zu rechter zeitCap. 10. essen / zur Stärcke vnd nicht zur Lust. Die neundte Frucht ist: Constantia & veritas, S. F. G. ist9. Fructus. nicht gewesen arundo / ein Rohr / sondern standt: vnd warhafftig / in der Göttlichen Lehr / in gethanen Verpflichtungen / in gegebenen Abschieden: Sein Fürstlicher Mund / Hand vnd Siegel haben nicht müssen liegen. Wie ein starcker Baum / hat er sich gehalten / vnd nicht von einem jeglichen Winde bewegen lassen. De Decremento hujus ficus. Gleich wie zu Hoffe der Teuffel stärcker rumort vnd regiert / als sonsten / wie auß dem Daniele erscheinet / vnd feine gesunde10. Cap. Bäume wol können einen Anstoß vnd Schaden bekommen / Also hats der Sathanas in diesem Stücke an sich auch nicht ermangeln lassen / sondern etliche teredines / schedliche Baumatzeln vnnd Holtzwürme erwecket / Das ist: Gottlose vnd vngetrewe Leute / die haben angefangen diesen schönen Feigenbaume zunagen / als gifftige Raupen seine Zweige vnd Bletter / ja auch seine Früchte zubeschmeissen vnd zuverderben / Also / daß es fast das ansehen gewinnen wöllen / gleichsam solte dieser löblicher Feigenbaum decresciren / verwelcken oder verdorren / vnd were alles vmbgraben vnnd behacken verlohren. De Succisione hujus ficus. Weil aber GOtt solches wol gesehen / vnnd keine Lust an einigesEzech. 28. & 33. Menschen verderben hat / auch die Mechtigen nicht verwirfft / denn er ist auch mechtig von krafft deß Hertzens. So hat er solchesTob. 3. Ioh. 36. in die lenge nicht leiden köñen noch wöllen / sondern dem Sathan sein Spiel verhindert / vnd gleichwol seine Güte / Trew vnd Barmhertzigkeit vber diesen Feigenbaum leuchten vnnd schweben lassen / in dem er zwar seine scharpffe Sichel angeschlagen / vñ demApoe. 14. Baum einen hieb vñ streich / durch Leibes Kranckheit gegeben / aber <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0039"/> messig / sittig vnd nüchtern gehalten / Trunckenheit vor jhre Person fast allerdings vermitten: Wol dir Land / sagt der Prediger Salomonis, deß König Edel ist / vnd deß Fürsten zu rechter zeit<note place="right">Cap. 10.</note> essen / zur Stärcke vnd nicht zur Lust.</p> <p>Die neundte Frucht ist: Constantia & veritas, S. F. G. ist<note place="right">9. Fructus.</note> nicht gewesen arundo / ein Rohr / sondern standt: vnd warhafftig / in der Göttlichen Lehr / in gethanen Verpflichtungen / in gegebenen Abschieden: Sein Fürstlicher Mund / Hand vnd Siegel haben nicht müssen liegen. 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messig / sittig vnd nüchtern gehalten / Trunckenheit vor jhre Person fast allerdings vermitten: Wol dir Land / sagt der Prediger Salomonis, deß König Edel ist / vnd deß Fürsten zu rechter zeit essen / zur Stärcke vnd nicht zur Lust.
Cap. 10. Die neundte Frucht ist: Constantia & veritas, S. F. G. ist nicht gewesen arundo / ein Rohr / sondern standt: vnd warhafftig / in der Göttlichen Lehr / in gethanen Verpflichtungen / in gegebenen Abschieden: Sein Fürstlicher Mund / Hand vnd Siegel haben nicht müssen liegen. Wie ein starcker Baum / hat er sich gehalten / vnd nicht von einem jeglichen Winde bewegen lassen.
9. Fructus. De Decremento hujus ficus.
Gleich wie zu Hoffe der Teuffel stärcker rumort vnd regiert / als sonsten / wie auß dem Daniele erscheinet / vnd feine gesunde Bäume wol können einen Anstoß vnd Schaden bekommen / Also hats der Sathanas in diesem Stücke an sich auch nicht ermangeln lassen / sondern etliche teredines / schedliche Baumatzeln vnnd Holtzwürme erwecket / Das ist: Gottlose vnd vngetrewe Leute / die haben angefangen diesen schönen Feigenbaume zunagen / als gifftige Raupen seine Zweige vnd Bletter / ja auch seine Früchte zubeschmeissen vnd zuverderben / Also / daß es fast das ansehen gewinnen wöllen / gleichsam solte dieser löblicher Feigenbaum decresciren / verwelcken oder verdorren / vnd were alles vmbgraben vnnd behacken verlohren.
10. Cap. De Succisione hujus ficus.
Weil aber GOtt solches wol gesehen / vnnd keine Lust an einiges Menschen verderben hat / auch die Mechtigen nicht verwirfft / denn er ist auch mechtig von krafft deß Hertzens. So hat er solches in die lenge nicht leiden köñen noch wöllen / sondern dem Sathan sein Spiel verhindert / vnd gleichwol seine Güte / Trew vnd Barmhertzigkeit vber diesen Feigenbaum leuchten vnnd schweben lassen / in dem er zwar seine scharpffe Sichel angeschlagen / vñ dem Baum einen hieb vñ streich / durch Leibes Kranckheit gegeben / aber
Ezech. 28. & 33.
Tob. 3. Ioh. 36.
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Zitationshilfe: | Holtzmann, Georg: Leich: vnd Leydtpredigt/ Aus dem schönen Gleichnüß Christi/ Luce am 13. Vom Feigenbaum/ etc. Magdeburg, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtzmann_leichpredigt_1613/39>, abgerufen am 16.02.2025. |