Holtzmann, Georg: Leich: vnd Leydtpredigt/ Aus dem schönen Gleichnüß Christi/ Luce am 13. Vom Feigenbaum/ etc. Magdeburg, 1613.vnfruchtbarn seyn lassen in der erkendnüß vnsers HERRN Jesu Christi. In der Wolthetigkeit / sollen wir seyn / nicht stacheliche Distel vnd Dornbüsche / die nur kratzen vnd zu sich reissen: Sondern fruchtbare Feigenbäume / edle Weinreben / jmmer grünende Mandelbäume / deren jederman mit Lust vnnd Nutz geniessen möge: In summa / wir sollen der fruchtbare Baum seyn vnnd werden / davon David meldet: Der an den Wasserbächen gepflantzet / seine fruchtPsal 1. bringet zu seiner zeit / etc. nach der schönen vermanung des Apostels Pauli: Last vns guts thun / vnd nicht müde werden / denn zu seinerGal. 6. zeit werden wir auch erndten ohn auffhören: Als wir denn nun zeit haben / So lasset vns guts thun an jderman / allermeist aber an des Glaubens genossen. Folget jhr Christen / der trewhertzigen Anmanung Petri: Lieben Brüder / thut desto mehr fleiß ewren Beruff2. Peri. vnd Erwehlung fest zu machen / Denn wo jhr solches thut / werdet jhr nicht strauchlen / vnnd also wird euch reichlich dargereicht werden / der Eingang zu dem ewigen Reich vnsers HErrn vnnd Heylandes Jesu Christi: Das ist / also werden wir endlich aus diesem zeitlichen vnd jrdischen Weinberg / oder vergenglichen Baumgarten dieser Welt / in das ewige Himlische Paradeiß / vnnd vnvergenglichen Lustgarten der vnaußsprechlichen / vnd vnauffhörlichen Himmel Frewde transferirt vnnd versetzt werden: Da sich vnser Hertz wird frewen / vnnd vnsere Beine grünen sollen / wie Graß /Esa. 66. da wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten / vnd den Zorn an seinen Feinden. Das ist eins. Fürs ander / Wie gehts denn nun dem HErrn des Weinbergs mit seinem gepflantzten Feigenbaum? Das hören wir auch in verlesenem Gleichnüß / wie er sich beklagt / vnd zum Weingertner spricht:Querel[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] Siehe / ich bin nun drey Jahr lang / alle Jahr kommen /Domini vnnd habe Frucht gesucht auff diesem Feigenbaum /vincae. vnd finde sie nicht. Hawe jhn abe / was hindert er das Land? Diß soll man abermahl auff GOTT den HERRN / vnfruchtbarn seyn lassen in der erkendnüß vnsers HERRN Jesu Christi. In der Wolthetigkeit / sollen wir seyn / nicht stacheliche Distel vnd Dornbüsche / die nur kratzen vnd zu sich reissen: Sondern fruchtbare Feigenbäume / edle Weinreben / jmmer grünende Mandelbäume / deren jederman mit Lust vnnd Nutz geniessen möge: In summa / wir sollen der fruchtbare Baum seyn vnnd werden / davon David meldet: Der an den Wasserbächen gepflantzet / seine fruchtPsal 1. bringet zu seiner zeit / etc. nach der schönen vermanung des Apostels Pauli: Last vns guts thun / vnd nicht müde werden / denn zu seinerGal. 6. zeit werden wir auch erndten ohn auffhören: Als wir deñ nun zeit haben / So lasset vns guts thun an jderman / allermeist aber an des Glaubens genossen. Folget jhr Christen / der trewhertzigen Anmanung Petri: Lieben Brüder / thut desto mehr fleiß ewren Beruff2. Peri. vnd Erwehlung fest zu machen / Denn wo jhr solches thut / werdet jhr nicht strauchlen / vnnd also wird euch reichlich dargereicht werden / der Eingang zu dem ewigen Reich vnsers HErrn vnnd Heylandes Jesu Christi: Das ist / also werden wir endlich aus diesem zeitlichen vnd jrdischen Weinberg / oder vergenglichen Baumgarten dieser Welt / in das ewige Himlische Paradeiß / vnnd vnvergenglichen Lustgarten der vnaußsprechlichen / vnd vnauffhörlichen Himmel Frewde transferirt vnnd versetzt werden: Da sich vnser Hertz wird frewen / vnnd vnsere Beine grünen sollen / wie Graß /Esa. 66. da wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten / vnd den Zorn an seinen Feinden. Das ist eins. Fürs ander / Wie gehts denn nun dem HErrn des Weinbergs mit seinem gepflantzten Feigenbaum? Das hören wir auch in verlesenem Gleichnüß / wie er sich beklagt / vñ zum Weingertner spricht:Querel[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] Siehe / ich bin nun drey Jahr lang / alle Jahr kommen /Domini vnnd habe Frucht gesucht auff diesem Feigenbaum /vincae. vnd finde sie nicht. Hawe jhn abe / was hindert er das Land? Diß soll man abermahl auff GOTT den HERRN / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0021"/> vnfruchtbarn seyn lassen in der erkendnüß vnsers HERRN Jesu Christi. 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vnfruchtbarn seyn lassen in der erkendnüß vnsers HERRN Jesu Christi. In der Wolthetigkeit / sollen wir seyn / nicht stacheliche Distel vnd Dornbüsche / die nur kratzen vnd zu sich reissen: Sondern fruchtbare Feigenbäume / edle Weinreben / jmmer grünende Mandelbäume / deren jederman mit Lust vnnd Nutz geniessen möge: In summa / wir sollen der fruchtbare Baum seyn vnnd werden / davon David meldet: Der an den Wasserbächen gepflantzet / seine frucht bringet zu seiner zeit / etc. nach der schönen vermanung des Apostels Pauli: Last vns guts thun / vnd nicht müde werden / denn zu seiner zeit werden wir auch erndten ohn auffhören: Als wir deñ nun zeit haben / So lasset vns guts thun an jderman / allermeist aber an des Glaubens genossen. Folget jhr Christen / der trewhertzigen Anmanung Petri: Lieben Brüder / thut desto mehr fleiß ewren Beruff vnd Erwehlung fest zu machen / Denn wo jhr solches thut / werdet jhr nicht strauchlen / vnnd also wird euch reichlich dargereicht werden / der Eingang zu dem ewigen Reich vnsers HErrn vnnd Heylandes Jesu Christi: Das ist / also werden wir endlich aus diesem zeitlichen vnd jrdischen Weinberg / oder vergenglichen Baumgarten dieser Welt / in das ewige Himlische Paradeiß / vnnd vnvergenglichen Lustgarten der vnaußsprechlichen / vnd vnauffhörlichen Himmel Frewde transferirt vnnd versetzt werden: Da sich vnser Hertz wird frewen / vnnd vnsere Beine grünen sollen / wie Graß / da wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten / vnd den Zorn an seinen Feinden. Das ist eins.
Psal 1.
Gal. 6.
2. Peri.
Esa. 66. Fürs ander / Wie gehts denn nun dem HErrn des Weinbergs mit seinem gepflantzten Feigenbaum? Das hören wir auch in verlesenem Gleichnüß / wie er sich beklagt / vñ zum Weingertner spricht: Siehe / ich bin nun drey Jahr lang / alle Jahr kommen / vnnd habe Frucht gesucht auff diesem Feigenbaum / vnd finde sie nicht. Hawe jhn abe / was hindert er das Land? Diß soll man abermahl auff GOTT den HERRN /
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Domini
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Zitationshilfe: | Holtzmann, Georg: Leich: vnd Leydtpredigt/ Aus dem schönen Gleichnüß Christi/ Luce am 13. Vom Feigenbaum/ etc. Magdeburg, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtzmann_leichpredigt_1613/21>, abgerufen am 03.07.2024. |