Feinde ... Antoine kam aus der Richtung von Erlenstein, als ich ihn im Graben fand .... Schkramprl, nimm Dich zusammen!
Einundsiebenzigstes Kapitel.
Anton erklärt, daß er mit dem Leben abgeschlossen habe und keinen Wunsch mehr hege, als in sein Häuschen nach Liebenau heimzukehren. Schkramprl billiget diesen Wunsch und bestärkt ihn darin.
Anton's Genesung machte sichtbare Fortschritte. So weit es ihm die sehr erschöpften Kräfte gestatten wollten, durfte er das Krankenzimmer verlassen und im Schatten des kleinen Baumgartens sich laben an warmer, freier Luft. Auch bezeichnete des Försters Bruder schon die nahe Frist, wo er, gänzlich geheilt, seine Wanderung fortsetzen dürfe. Den Förster selbst anlangend, bekümmerte weder er, noch seine Bur- schen, sich um den übrigens mit wahrer Gastfreund- schaft behandelten Fremden. Sie hatten keine Zeit dazu. Bei'm Gehen und Kommen reichte der bied're alte Graubart seinem Gaste die Hand, mit einem stets gleichen, wohlwollenden: wie geht's? und zeigte sich nur verdrüßlich, wenn Anton der Beschwerden Erwähnung that, die er in's Forsthaus gebracht.
Feinde ... Antoine kam aus der Richtung von Erlenſtein, als ich ihn im Graben fand .... Schkramprl, nimm Dich zuſammen!
Einundſiebenzigſtes Kapitel.
Anton erklaͤrt, daß er mit dem Leben abgeſchloſſen habe und keinen Wunſch mehr hege, als in ſein Haͤuschen nach Liebenau heimzukehren. Schkramprl billiget dieſen Wunſch und beſtaͤrkt ihn darin.
Anton’s Geneſung machte ſichtbare Fortſchritte. So weit es ihm die ſehr erſchoͤpften Kraͤfte geſtatten wollten, durfte er das Krankenzimmer verlaſſen und im Schatten des kleinen Baumgartens ſich laben an warmer, freier Luft. Auch bezeichnete des Foͤrſters Bruder ſchon die nahe Friſt, wo er, gaͤnzlich geheilt, ſeine Wanderung fortſetzen duͤrfe. Den Foͤrſter ſelbſt anlangend, bekuͤmmerte weder er, noch ſeine Bur- ſchen, ſich um den uͤbrigens mit wahrer Gaſtfreund- ſchaft behandelten Fremden. Sie hatten keine Zeit dazu. Bei’m Gehen und Kommen reichte der bied’re alte Graubart ſeinem Gaſte die Hand, mit einem ſtets gleichen, wohlwollenden: wie geht’s? und zeigte ſich nur verdruͤßlich, wenn Anton der Beſchwerden Erwaͤhnung that, die er in’s Forſthaus gebracht.
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Feinde ... Antoine kam aus der Richtung von
Erlenſtein, als ich ihn im Graben fand .... Schkramprl,
nimm Dich zuſammen!
Einundſiebenzigſtes Kapitel.
Anton erklaͤrt, daß er mit dem Leben abgeſchloſſen habe und keinen Wunſch
mehr hege, als in ſein Haͤuschen nach Liebenau heimzukehren. Schkramprl
billiget dieſen Wunſch und beſtaͤrkt ihn darin.
Anton’s Geneſung machte ſichtbare Fortſchritte.
So weit es ihm die ſehr erſchoͤpften Kraͤfte geſtatten
wollten, durfte er das Krankenzimmer verlaſſen und
im Schatten des kleinen Baumgartens ſich laben an
warmer, freier Luft. Auch bezeichnete des Foͤrſters
Bruder ſchon die nahe Friſt, wo er, gaͤnzlich geheilt,
ſeine Wanderung fortſetzen duͤrfe. Den Foͤrſter ſelbſt
anlangend, bekuͤmmerte weder er, noch ſeine Bur-
ſchen, ſich um den uͤbrigens mit wahrer Gaſtfreund-
ſchaft behandelten Fremden. Sie hatten keine Zeit
dazu. Bei’m Gehen und Kommen reichte der bied’re
alte Graubart ſeinem Gaſte die Hand, mit einem
ſtets gleichen, wohlwollenden: wie geht’s? und zeigte
ſich nur verdruͤßlich, wenn Anton der Beſchwerden
Erwaͤhnung that, die er in’s Forſthaus gebracht.
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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden04_1852/60>, abgerufen am 26.07.2024.
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