sammen; eine Ahnung, als drohe ihm etwas Furcht- bares. Er athmete leichter auf, als er am Grenz- pfahle stand, der die gräflichen Farben und oben auf eine Tafel trug mit den Worten: Herrschaft Erlen- stein. Unter diesem Pfahle machte der Wanderer Halt, ließ die Last von seinen Schultern gleiten und wollte eben am Rande eines grünbewachsenen Gra- bens sich zur Ruhe niederlassen, als er, etwa dreißig Schritt von sich, hinter einem Wachholdergesträuch das Gesicht des Grafen Louis hervorblicken sah. Zwischen den Zweigen, von der Frühlingssonne beschienen, flimmerte der Lauf einer Kugelbüchse.
Anton's erster Gedanke war, sich hinter den Grenzpfahl zu flüchten, doch augenblicklich verwarf er ihn. Vor einem solchen Gegner flieh ich nicht, war der nächste Gedanke. Nach jenem Gesträuch gewendet, bot er gleichsam die Brust dar, auf welche schon der Büchsenlauf sich richtete.
"Hund, jetzt will ich Dir zeigen, wie ich meine meine Händel ausfechte!"
Diese Worte vernahm Anton noch, .... ein Blitz vom Schießgewehre ... ein heftiger Schmerz in der Nähe des Herzens ... Nacht um ihn ... und er lag blutend am Boden.
ſammen; eine Ahnung, als drohe ihm etwas Furcht- bares. Er athmete leichter auf, als er am Grenz- pfahle ſtand, der die graͤflichen Farben und oben auf eine Tafel trug mit den Worten: Herrſchaft Erlen- ſtein. Unter dieſem Pfahle machte der Wanderer Halt, ließ die Laſt von ſeinen Schultern gleiten und wollte eben am Rande eines gruͤnbewachſenen Gra- bens ſich zur Ruhe niederlaſſen, als er, etwa dreißig Schritt von ſich, hinter einem Wachholdergeſtraͤuch das Geſicht des Grafen Louis hervorblicken ſah. Zwiſchen den Zweigen, von der Fruͤhlingsſonne beſchienen, flimmerte der Lauf einer Kugelbuͤchſe.
Anton’s erſter Gedanke war, ſich hinter den Grenzpfahl zu fluͤchten, doch augenblicklich verwarf er ihn. Vor einem ſolchen Gegner flieh ich nicht, war der naͤchſte Gedanke. Nach jenem Geſtraͤuch gewendet, bot er gleichſam die Bruſt dar, auf welche ſchon der Buͤchſenlauf ſich richtete.
„Hund, jetzt will ich Dir zeigen, wie ich meine meine Haͤndel ausfechte!“
Dieſe Worte vernahm Anton noch, .... ein Blitz vom Schießgewehre ... ein heftiger Schmerz in der Naͤhe des Herzens ... Nacht um ihn ... und er lag blutend am Boden.
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ſammen; eine Ahnung, als drohe ihm etwas Furcht-
bares. Er athmete leichter auf, als er am Grenz-
pfahle ſtand, der die graͤflichen Farben und oben auf
eine Tafel trug mit den Worten: Herrſchaft Erlen-
ſtein. Unter dieſem Pfahle machte der Wanderer
Halt, ließ die Laſt von ſeinen Schultern gleiten und
wollte eben am Rande eines gruͤnbewachſenen Gra-
bens ſich zur Ruhe niederlaſſen, als er, etwa dreißig
Schritt von ſich, hinter einem Wachholdergeſtraͤuch
das Geſicht des Grafen Louis hervorblicken ſah.
Zwiſchen den Zweigen, von der Fruͤhlingsſonne
beſchienen, flimmerte der Lauf einer Kugelbuͤchſe.
Anton’s erſter Gedanke war, ſich hinter den
Grenzpfahl zu fluͤchten, doch augenblicklich verwarf
er ihn. Vor einem ſolchen Gegner flieh ich nicht,
war der naͤchſte Gedanke. Nach jenem Geſtraͤuch
gewendet, bot er gleichſam die Bruſt dar, auf welche
ſchon der Buͤchſenlauf ſich richtete.
„Hund, jetzt will ich Dir zeigen, wie ich meine
meine Haͤndel ausfechte!“
Dieſe Worte vernahm Anton noch, .... ein
Blitz vom Schießgewehre ... ein heftiger Schmerz
in der Naͤhe des Herzens ... Nacht um ihn ... und
er lag blutend am Boden.
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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden04_1852/44>, abgerufen am 26.07.2024.
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