Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.Und fürchte keine Eifersüchteleien, Anton. Du "Ottilie heißt Euer Mädchen," sagte die Gräfin, Nicht Julia? fragte Hedwig. Und fuͤrchte keine Eiferſuͤchteleien, Anton. Du „Ottilie heißt Euer Maͤdchen,“ ſagte die Graͤfin, Nicht Julia? fragte Hedwig. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0201" n="197"/> <p>Und fuͤrchte keine Eiferſuͤchteleien, Anton. Du<lb/> biſt frei! vollkommen frei! Jch weiß, was ich ſage.<lb/> Dir Zwang anlegen? Das waͤre noch ſchoͤner! Damit<lb/> Du bei Dir ſelbſt denken lernteſt: hab’ ich deshalb<lb/> das kleine Ding abgeholt aus ihrem Hunger und<lb/> Kummer, daß ſie mir anhaͤnge wie eine Klette, die<lb/> man nicht mehr abſchuͤtteln kann? Das waͤre noch<lb/> ſchoͤner! <hi rendition="#g">Jch</hi> kenne nur Dich, <hi rendition="#g">ich</hi> habe nur Dich!<lb/><hi rendition="#g">Jch</hi> liebe nur mein Kind und Dich in ihm; fuͤr mich<lb/> giebt es ſonſt keine Welt und ſoll keine geben. Dir<lb/> aber ſoll die Welt offen ſteh’n mit Allem, was an<lb/> Freuden darinnen fuͤr Dich bluͤht; wenn Du nur<lb/> nicht vergeſſen willſt, daß Liebenau auch in der Welt<lb/> iſt; daß dort auch Freuden fuͤr Dich bluͤhen: die klei-<lb/> nen, frommen Freuden beſcheidener Haͤuslichkeit.<lb/> Und das wirſt Du nicht vergeſſen! Alſo: ſei wieder<lb/> frei!“ — — —</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>„Ottilie heißt Euer Maͤdchen,“ ſagte die Graͤfin,<lb/> da ſie das neugetaufte Kind der Mutter in die Arme<lb/> legte.</p><lb/> <p>Nicht Julia? fragte Hedwig.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [197/0201]
Und fuͤrchte keine Eiferſuͤchteleien, Anton. Du
biſt frei! vollkommen frei! Jch weiß, was ich ſage.
Dir Zwang anlegen? Das waͤre noch ſchoͤner! Damit
Du bei Dir ſelbſt denken lernteſt: hab’ ich deshalb
das kleine Ding abgeholt aus ihrem Hunger und
Kummer, daß ſie mir anhaͤnge wie eine Klette, die
man nicht mehr abſchuͤtteln kann? Das waͤre noch
ſchoͤner! Jch kenne nur Dich, ich habe nur Dich!
Jch liebe nur mein Kind und Dich in ihm; fuͤr mich
giebt es ſonſt keine Welt und ſoll keine geben. Dir
aber ſoll die Welt offen ſteh’n mit Allem, was an
Freuden darinnen fuͤr Dich bluͤht; wenn Du nur
nicht vergeſſen willſt, daß Liebenau auch in der Welt
iſt; daß dort auch Freuden fuͤr Dich bluͤhen: die klei-
nen, frommen Freuden beſcheidener Haͤuslichkeit.
Und das wirſt Du nicht vergeſſen! Alſo: ſei wieder
frei!“ — — —
„Ottilie heißt Euer Maͤdchen,“ ſagte die Graͤfin,
da ſie das neugetaufte Kind der Mutter in die Arme
legte.
Nicht Julia? fragte Hedwig.
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