Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.seiner Vorliebe für diese Jdee überschätzte er auch den Er fand eine treue, wirksame Bundesgenossin an ſeiner Vorliebe fuͤr dieſe Jdee uͤberſchaͤtzte er auch den Er fand eine treue, wirkſame Bundesgenoſſin an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0189" n="185"/> ſeiner Vorliebe fuͤr dieſe Jdee uͤberſchaͤtzte er auch den<lb/> literariſchen und aͤſthetiſchen Werth jener alten Dich-<lb/> tungen, die ihm wie Geſaͤnge des Homer duͤnkten,<lb/> weil ſie nur durch lebendige Tradition von Munde zu<lb/> Munde forterbten. Jn dem fleißigen Erlernen dieſer<lb/> Dramen, in der Foͤrderung mechaniſcher Geſchicklich-<lb/> keit, die er zu ſeines neuen Meiſters Unterſtuͤtzung<lb/> erwerben wollte, in dem Umgange mit der kranken,<lb/> ihm ſo ruͤhrend zu Gemuͤth redenden Frau, welche<lb/> auch fuͤr ihn ungewoͤhnliche Theilnahme an den Tag<lb/> legte; endlich aber: in trotziger Verbiſſenheit gegen<lb/> Weltlauf und Erden-Geſchick, zuruͤckgezogen hinter<lb/> den Tummelplatz der Puppen, geſchuͤtzt und verdeckt<lb/> gegen den Anblick Neugieriger, ſpottend, ſcheltend,<lb/> den Menſchen derbe Wahrheiten zu ſagen in Anderer<lb/> Namen — in all’ dieſen Ausſichten und Erwartungen<lb/> erblickte der Wanderer ſein Heil; traͤumte ſich ſo tief<lb/> in das bevorſtehende Gluͤck, daß er feſt entſchloſſen<lb/> wurde, Dreher’s Gegeneinwendungen zu beſiegen,<lb/> moͤchten ſie noch ſo gruͤndlich ſein.</p><lb/> <p>Er fand eine treue, wirkſame Bundesgenoſſin an<lb/> der Frau. Fuͤr ſie ſchien Anton’s Eintritt in das<lb/> Geſchaͤft, mithin auch in die Zunft, ein unerlaͤßliches<lb/> Beduͤrfniß, wenn ſie weiter leben, wenn man von ihr<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [185/0189]
ſeiner Vorliebe fuͤr dieſe Jdee uͤberſchaͤtzte er auch den
literariſchen und aͤſthetiſchen Werth jener alten Dich-
tungen, die ihm wie Geſaͤnge des Homer duͤnkten,
weil ſie nur durch lebendige Tradition von Munde zu
Munde forterbten. Jn dem fleißigen Erlernen dieſer
Dramen, in der Foͤrderung mechaniſcher Geſchicklich-
keit, die er zu ſeines neuen Meiſters Unterſtuͤtzung
erwerben wollte, in dem Umgange mit der kranken,
ihm ſo ruͤhrend zu Gemuͤth redenden Frau, welche
auch fuͤr ihn ungewoͤhnliche Theilnahme an den Tag
legte; endlich aber: in trotziger Verbiſſenheit gegen
Weltlauf und Erden-Geſchick, zuruͤckgezogen hinter
den Tummelplatz der Puppen, geſchuͤtzt und verdeckt
gegen den Anblick Neugieriger, ſpottend, ſcheltend,
den Menſchen derbe Wahrheiten zu ſagen in Anderer
Namen — in all’ dieſen Ausſichten und Erwartungen
erblickte der Wanderer ſein Heil; traͤumte ſich ſo tief
in das bevorſtehende Gluͤck, daß er feſt entſchloſſen
wurde, Dreher’s Gegeneinwendungen zu beſiegen,
moͤchten ſie noch ſo gruͤndlich ſein.
Er fand eine treue, wirkſame Bundesgenoſſin an
der Frau. Fuͤr ſie ſchien Anton’s Eintritt in das
Geſchaͤft, mithin auch in die Zunft, ein unerlaͤßliches
Beduͤrfniß, wenn ſie weiter leben, wenn man von ihr
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