Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.erlitten, indem die Seitenwände von oben bis unten Der größte Theil des Tages verging mit Herstel- erlitten, indem die Seitenwaͤnde von oben bis unten Der groͤßte Theil des Tages verging mit Herſtel- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0106" n="102"/> erlitten, indem die Seitenwaͤnde von oben bis unten<lb/> auseinander geborſten waren. Hier zeigte ſich unſer<lb/> Korbmacher aus Liebenau in alter Glorie. Mit eini-<lb/> gem Handwerkszeug, wie ein Vagabund von Profeſ-<lb/> ſion desgleichen ſtets im Kaͤſtchen des Kutſcherſitzes<lb/> bei ſich fuͤhrt, und Zuziehung verſchiedener Baum-<lb/> zweige, die der Wald, ſo wie verſchiedener Stricke,<lb/> die der Pekeſchen-Mann lieferte, ging Anton ruͤſtig<lb/> an’s Werk; nicht ohne ſich vorher durch ein kaltes<lb/> Fruͤhſtuͤck geſtaͤrkt zu haben. An Proviſion war kein<lb/> Mangel und auch eine volle Weinflaſche unbeſchaͤdi-<lb/> get aus dem Schiffbruche auf’s Trockene gerettet.</p><lb/> <p>Der groͤßte Theil des Tages verging mit Herſtel-<lb/> lung einzelner Schaͤden. Anton bot uͤberall huͤlfreiche<lb/> Hand, wobei er ſich ſo willig und geſchickt zeigte, daß<lb/> ihm Dank, Lob und Lebensmittel in Fuͤlle verabreicht<lb/> wurden. Als er im Laufe der wechſelnden Geſpraͤche<lb/> einfließen ließ, wie er planlos durch die Welt ſchweife,<lb/> ohne andere Abſicht, als moͤglichſt viele Staͤdte zu<lb/> beruͤhren, wo er im Stande ſei, Erkundigungen ein-<lb/> zuziehen uͤber eine Perſon, die er zu finden ſtrebe;<lb/> und als er nicht verhehlte, daß die Mittel zu ſolcher<lb/> Entdeckungsreiſe ihm ſo gut wie gaͤnzlich abgingen,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [102/0106]
erlitten, indem die Seitenwaͤnde von oben bis unten
auseinander geborſten waren. Hier zeigte ſich unſer
Korbmacher aus Liebenau in alter Glorie. Mit eini-
gem Handwerkszeug, wie ein Vagabund von Profeſ-
ſion desgleichen ſtets im Kaͤſtchen des Kutſcherſitzes
bei ſich fuͤhrt, und Zuziehung verſchiedener Baum-
zweige, die der Wald, ſo wie verſchiedener Stricke,
die der Pekeſchen-Mann lieferte, ging Anton ruͤſtig
an’s Werk; nicht ohne ſich vorher durch ein kaltes
Fruͤhſtuͤck geſtaͤrkt zu haben. An Proviſion war kein
Mangel und auch eine volle Weinflaſche unbeſchaͤdi-
get aus dem Schiffbruche auf’s Trockene gerettet.
Der groͤßte Theil des Tages verging mit Herſtel-
lung einzelner Schaͤden. Anton bot uͤberall huͤlfreiche
Hand, wobei er ſich ſo willig und geſchickt zeigte, daß
ihm Dank, Lob und Lebensmittel in Fuͤlle verabreicht
wurden. Als er im Laufe der wechſelnden Geſpraͤche
einfließen ließ, wie er planlos durch die Welt ſchweife,
ohne andere Abſicht, als moͤglichſt viele Staͤdte zu
beruͤhren, wo er im Stande ſei, Erkundigungen ein-
zuziehen uͤber eine Perſon, die er zu finden ſtrebe;
und als er nicht verhehlte, daß die Mittel zu ſolcher
Entdeckungsreiſe ihm ſo gut wie gaͤnzlich abgingen,
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