Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.würdig, als ein Mann der mit den Thieren des Wal- "Da sehen Sie die Bescheerung!" -- Jn einem der tiefsten und umfangreichsten Löcher "Jch hab' geschlafen, seh'n Sie, denn ich war 7 *
wuͤrdig, als ein Mann der mit den Thieren des Wal- „Da ſehen Sie die Beſcheerung!“ — Jn einem der tiefſten und umfangreichſten Loͤcher „Jch hab’ geſchlafen, ſeh’n Sie, denn ich war 7 *
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wuͤrdig, als ein Mann der mit den Thieren des Wal-
des auf dieſem Fuß ſteht! Woher, wenn ich fragen
darf —
„Da ſehen Sie die Beſcheerung!“ —
Jn einem der tiefſten und umfangreichſten Loͤcher
dieſer waldumwachſenen Straße, — man darf behaup-
ten, daß die Straße in ihrer totalen Breite auf jener
verhaͤngnißvollen Stelle nur ein Loch war — lag
von truͤben Wellen umſpuͤlt ein Wagen, jenen Gebaͤu-
den nicht unaͤhnlich in und mit denen Anton’s Freunde
und Feinde dereinſt am Strande der Flammen Raub
wurden. Wenn ich ſage „er lag“, ſo bedien’ ich mich
gedankenlos einer herkoͤmmlichen Phraſe, die das
Bild ſchlecht bezeichnet. Jch muͤßte ſagen „er ſtand;“
doch ſeiner gewoͤhnlichen Stellung als Wagen wenig
entſprechend, ſtand er auf dem Kopfe; mindeſtens
ſtreckte er ſeine Fuͤße, die Raͤder, zum Himmel empor,
von dieſem Huͤlfe flehend. Wie es erreicht worden
ſei, dieſen gaͤnzlichen Umſturz der Dinge zu bewirken,
wuͤrde Anton bei allem Aufgebote der Einbildungs-
kraft nicht begriffen haben, waͤre ihm die bildliche
Auseinanderſetzung des Pekeſchen-Mannes nicht ent-
gegen gekommen.
„Jch hab’ geſchlafen, ſeh’n Sie, denn ich war
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