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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.

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fort, eh' ich wieder in's Plaudern gerathe, das ist
mein Erbfehler, -- bei Menschen, die ich gern habe.

Fast war er schon aus der Thür, als Adele sich
noch einmal zu ihm wendete, um ihm mit einem
"Adieu!" welches feierlich klang, die Hand zu
reichen.

Jst das ein Abschied? fragte der Gehende.

"Vielleicht," erwiederte sie; "jedenfalls ein
armes Zeichen meiner Dankbarkeit."

Oh, wir sehen uns noch, rief der Doktor von der
Treppe hinauf; ich komme wieder, auch wenn er
meiner nicht mehr bedarf. Jch komme wieder, Kin-
der; ich hab' euch lieb.

"Braver Mann!" sagte Adele und schloß die Thür.
"Nun Antoine, fuhr sie fort, zu uns beiden. Guillaume
wird ungeduldig; er braucht mich. Die Felix schlägt
nicht ein, wie er's wünschte. Sie haben Gott sei
Dank keine Wärterin mehr nöthig. Lassen Sie mich
voran reisen. Es ist besser. Nur um wenige Tage.
Schonen Sie sich noch. Unser Freund, der Arzt,
wünscht es selbst. Er hat es mir heimlich gesagt.
Das Gold, welches wir von Guillaume's Vorschuß
erübriget, behalten Sie zurück. Sie müssen auch noch
den Arzt honoriren, -- und reichlich: das sind Sie

fort, eh’ ich wieder in’s Plaudern gerathe, das iſt
mein Erbfehler, — bei Menſchen, die ich gern habe.

Faſt war er ſchon aus der Thuͤr, als Adele ſich
noch einmal zu ihm wendete, um ihm mit einem
„Adieu!“ welches feierlich klang, die Hand zu
reichen.

Jſt das ein Abſchied? fragte der Gehende.

„Vielleicht,“ erwiederte ſie; „jedenfalls ein
armes Zeichen meiner Dankbarkeit.“

Oh, wir ſehen uns noch, rief der Doktor von der
Treppe hinauf; ich komme wieder, auch wenn er
meiner nicht mehr bedarf. Jch komme wieder, Kin-
der; ich hab’ euch lieb.

„Braver Mann!“ ſagte Adele und ſchloß die Thuͤr.
„Nun Antoine, fuhr ſie fort, zu uns beiden. Guillaume
wird ungeduldig; er braucht mich. Die Felix ſchlaͤgt
nicht ein, wie er’s wuͤnſchte. Sie haben Gott ſei
Dank keine Waͤrterin mehr noͤthig. Laſſen Sie mich
voran reiſen. Es iſt beſſer. Nur um wenige Tage.
Schonen Sie ſich noch. Unſer Freund, der Arzt,
wuͤnſcht es ſelbſt. Er hat es mir heimlich geſagt.
Das Gold, welches wir von Guillaume’s Vorſchuß
eruͤbriget, behalten Sie zuruͤck. Sie muͤſſen auch noch
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[89/0091] fort, eh’ ich wieder in’s Plaudern gerathe, das iſt mein Erbfehler, — bei Menſchen, die ich gern habe. Faſt war er ſchon aus der Thuͤr, als Adele ſich noch einmal zu ihm wendete, um ihm mit einem „Adieu!“ welches feierlich klang, die Hand zu reichen. Jſt das ein Abſchied? fragte der Gehende. „Vielleicht,“ erwiederte ſie; „jedenfalls ein armes Zeichen meiner Dankbarkeit.“ Oh, wir ſehen uns noch, rief der Doktor von der Treppe hinauf; ich komme wieder, auch wenn er meiner nicht mehr bedarf. Jch komme wieder, Kin- der; ich hab’ euch lieb. „Braver Mann!“ ſagte Adele und ſchloß die Thuͤr. „Nun Antoine, fuhr ſie fort, zu uns beiden. Guillaume wird ungeduldig; er braucht mich. Die Felix ſchlaͤgt nicht ein, wie er’s wuͤnſchte. Sie haben Gott ſei Dank keine Waͤrterin mehr noͤthig. Laſſen Sie mich voran reiſen. Es iſt beſſer. Nur um wenige Tage. Schonen Sie ſich noch. Unſer Freund, der Arzt, wuͤnſcht es ſelbſt. Er hat es mir heimlich geſagt. Das Gold, welches wir von Guillaume’s Vorſchuß eruͤbriget, behalten Sie zuruͤck. Sie muͤſſen auch noch den Arzt honoriren, — und reichlich: das ſind Sie

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Zitationshilfe: Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden02_1852/91>, abgerufen am 24.11.2024.