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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.

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men laut, welche die Züchtigung des Nichtswürdigen
begehrten; dieser jedoch hatte sich, wie die nächsten
Nachbarn versicherten, sammt seinen Kameraden bei
Zeiten davon gemacht. Jn das verworrene Durch-
einander-Geschrei rief Anton mit kräftigem Tone,
und in einem Deutsch, welches aus "Antoine's des
Parisers" Munde in Erstaunen setzen mußte: "Meine
Herrn, geben Sie sich keine Mühe, einen Elenden zu
verfolgen, der nur das Werkzeug dieser Jnfamie war,
hier hab' ich die Ehre, Jhnen den Urheber zu zeigen."
Zugleich schritt er, vor Wuth und Zorn glühend, auf
den Jüngsten von Adelaidens Anbetern zu, und gab
ihm mit der noch blutigen Fahne einen Schlag.
Lauter Beifallsruf folgte diesem Schlage. Der Ge-
troffene wollte sich auf Anton stürzen; mehrere von
der Truppe, Furioso obenan, warfen sich dazwischen
und trennten sie. Von den Herren, die in des jun-
gen Grafen Nähe gestanden, blieb nicht Einer am
Orte; sie zerstreuten sich eiligst. Sicherheitsbeamte
machten durch ernstliches Einschreiten Ordnung. Die
Repräsentation ging, wenn auch matt und lahm,
dennoch zu Ende, nachdem Anton sowohl, als sein
Gegner, veranlaßt worden waren den Cirkus zu mei-
den; mit dem Bedeuten, die Sache werde bei der

men laut, welche die Zuͤchtigung des Nichtswuͤrdigen
begehrten; dieſer jedoch hatte ſich, wie die naͤchſten
Nachbarn verſicherten, ſammt ſeinen Kameraden bei
Zeiten davon gemacht. Jn das verworrene Durch-
einander-Geſchrei rief Anton mit kraͤftigem Tone,
und in einem Deutſch, welches aus „Antoine’s des
Pariſers“ Munde in Erſtaunen ſetzen mußte: „Meine
Herrn, geben Sie ſich keine Muͤhe, einen Elenden zu
verfolgen, der nur das Werkzeug dieſer Jnfamie war,
hier hab’ ich die Ehre, Jhnen den Urheber zu zeigen.“
Zugleich ſchritt er, vor Wuth und Zorn gluͤhend, auf
den Juͤngſten von Adelaidens Anbetern zu, und gab
ihm mit der noch blutigen Fahne einen Schlag.
Lauter Beifallsruf folgte dieſem Schlage. Der Ge-
troffene wollte ſich auf Anton ſtuͤrzen; mehrere von
der Truppe, Furioſo obenan, warfen ſich dazwiſchen
und trennten ſie. Von den Herren, die in des jun-
gen Grafen Naͤhe geſtanden, blieb nicht Einer am
Orte; ſie zerſtreuten ſich eiligſt. Sicherheitsbeamte
machten durch ernſtliches Einſchreiten Ordnung. Die
Repraͤſentation ging, wenn auch matt und lahm,
dennoch zu Ende, nachdem Anton ſowohl, als ſein
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[28/0030] men laut, welche die Zuͤchtigung des Nichtswuͤrdigen begehrten; dieſer jedoch hatte ſich, wie die naͤchſten Nachbarn verſicherten, ſammt ſeinen Kameraden bei Zeiten davon gemacht. Jn das verworrene Durch- einander-Geſchrei rief Anton mit kraͤftigem Tone, und in einem Deutſch, welches aus „Antoine’s des Pariſers“ Munde in Erſtaunen ſetzen mußte: „Meine Herrn, geben Sie ſich keine Muͤhe, einen Elenden zu verfolgen, der nur das Werkzeug dieſer Jnfamie war, hier hab’ ich die Ehre, Jhnen den Urheber zu zeigen.“ Zugleich ſchritt er, vor Wuth und Zorn gluͤhend, auf den Juͤngſten von Adelaidens Anbetern zu, und gab ihm mit der noch blutigen Fahne einen Schlag. Lauter Beifallsruf folgte dieſem Schlage. Der Ge- troffene wollte ſich auf Anton ſtuͤrzen; mehrere von der Truppe, Furioſo obenan, warfen ſich dazwiſchen und trennten ſie. Von den Herren, die in des jun- gen Grafen Naͤhe geſtanden, blieb nicht Einer am Orte; ſie zerſtreuten ſich eiligſt. Sicherheitsbeamte machten durch ernſtliches Einſchreiten Ordnung. Die Repraͤſentation ging, wenn auch matt und lahm, dennoch zu Ende, nachdem Anton ſowohl, als ſein Gegner, veranlaßt worden waren den Cirkus zu mei- den; mit dem Bedeuten, die Sache werde bei der

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Zitationshilfe: Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden02_1852/30>, abgerufen am 24.11.2024.