er freien Eintritt hat, wenn er ihn benützen will und der uns zur Erwiederung auch den freien Eintritt bei sich angeboten, wovon ich nächstens Gebrauch machen werde. Das ist ein Schweizer Namens Jeantet, der mit abgerichteten Kanarienvögeln reiset."
M. vom 26. August.
"-- -- -- Es giebt nichts Hübscheres zu sehen, als Herrn Jeantet's kleine Vögel, wenn sie buchsta- biren und rechnen. Er besitzt deren nur drei, die in einem zu drei Käfigen abgetheilten Kasten ihren Wohn- sitz haben. Den ersten nennt er den Professor, den zweiten den Studenten, den dritten den Schuljungen. Auf einem mit grünem Teppich bedeckten Tische lie- gen schmale dünne Kartenblättchen, auf jedes dersel- ben ein Buchstabe des Alphabets gedruckt, der Reihe nach, von A. bis Z., wie man dergleichen für Kinder anfertiget, die spielend sollen lesen lernen. Sodann werden die Anwesenden aufgefordert, Namen, Wör- ter, was sie wollen, auszusprechen und diese trägt ein Vogel auf den Zuruf seines Herren, aus einzelnen Zeichen, wie er dieselben mit dem Schnabel ergreift, richtig zusammen; dasselbe geschieht mit Ziffern, wodurch er die ihm gestellten Rechnungs-Aufgaben löset. Jch kann mir schon denken, daß der Vogel
er freien Eintritt hat, wenn er ihn benuͤtzen will und der uns zur Erwiederung auch den freien Eintritt bei ſich angeboten, wovon ich naͤchſtens Gebrauch machen werde. Das iſt ein Schweizer Namens Jeantet, der mit abgerichteten Kanarienvoͤgeln reiſet.“
M. vom 26. Auguſt.
„— — — Es giebt nichts Huͤbſcheres zu ſehen, als Herrn Jeantet’s kleine Voͤgel, wenn ſie buchſta- biren und rechnen. Er beſitzt deren nur drei, die in einem zu drei Kaͤfigen abgetheilten Kaſten ihren Wohn- ſitz haben. Den erſten nennt er den Profeſſor, den zweiten den Studenten, den dritten den Schuljungen. Auf einem mit gruͤnem Teppich bedeckten Tiſche lie- gen ſchmale duͤnne Kartenblaͤttchen, auf jedes derſel- ben ein Buchſtabe des Alphabets gedruckt, der Reihe nach, von A. bis Z., wie man dergleichen fuͤr Kinder anfertiget, die ſpielend ſollen leſen lernen. Sodann werden die Anweſenden aufgefordert, Namen, Woͤr- ter, was ſie wollen, auszuſprechen und dieſe traͤgt ein Vogel auf den Zuruf ſeines Herren, aus einzelnen Zeichen, wie er dieſelben mit dem Schnabel ergreift, richtig zuſammen; daſſelbe geſchieht mit Ziffern, wodurch er die ihm geſtellten Rechnungs-Aufgaben loͤſet. Jch kann mir ſchon denken, daß der Vogel
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er freien Eintritt hat, wenn er ihn benuͤtzen will und
der uns zur Erwiederung auch den freien Eintritt bei
ſich angeboten, wovon ich naͤchſtens Gebrauch machen
werde. Das iſt ein Schweizer Namens Jeantet, der
mit abgerichteten Kanarienvoͤgeln reiſet.“
M. vom 26. Auguſt.
„— — — Es giebt nichts Huͤbſcheres zu ſehen,
als Herrn Jeantet’s kleine Voͤgel, wenn ſie buchſta-
biren und rechnen. Er beſitzt deren nur drei, die in
einem zu drei Kaͤfigen abgetheilten Kaſten ihren Wohn-
ſitz haben. Den erſten nennt er den Profeſſor, den
zweiten den Studenten, den dritten den Schuljungen.
Auf einem mit gruͤnem Teppich bedeckten Tiſche lie-
gen ſchmale duͤnne Kartenblaͤttchen, auf jedes derſel-
ben ein Buchſtabe des Alphabets gedruckt, der Reihe
nach, von A. bis Z., wie man dergleichen fuͤr Kinder
anfertiget, die ſpielend ſollen leſen lernen. Sodann
werden die Anweſenden aufgefordert, Namen, Woͤr-
ter, was ſie wollen, auszuſprechen und dieſe traͤgt ein
Vogel auf den Zuruf ſeines Herren, aus einzelnen
Zeichen, wie er dieſelben mit dem Schnabel ergreift,
richtig zuſammen; daſſelbe geſchieht mit Ziffern,
wodurch er die ihm geſtellten Rechnungs-Aufgaben
loͤſet. Jch kann mir ſchon denken, daß der Vogel
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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden02_1852/237>, abgerufen am 23.11.2024.
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