Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.nauer Gemeindehirt sich oftmalen zu äußern beliebte. vom 13. August. "M. ist kleiner wie F. aber eine freundliche Stadt. Vielleicht sind es die Gewitter, die seit acht vom 14. "Das war eine Nacht! Wie wenn die Welt unter- nauer Gemeindehirt ſich oftmalen zu aͤußern beliebte. vom 13. Auguſt. „M. iſt kleiner wie F. aber eine freundliche Stadt. Vielleicht ſind es die Gewitter, die ſeit acht vom 14. „Das war eine Nacht! Wie wenn die Welt unter- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div type="diaryEntry"> <p><pb facs="#f0233" n="231"/> nauer Gemeindehirt ſich oftmalen zu aͤußern beliebte.<lb/> Dabei ſtahl er wie ein Rabe.“</p> </div><lb/> <div type="diaryEntry"> <dateline> <hi rendition="#et">vom 13. Auguſt.</hi> </dateline><lb/> <p>„M. iſt kleiner wie F. aber eine freundliche Stadt.<lb/> Jch moͤchte wiſſen, woran es liegt, daß finſtere Vor-<lb/> ahnungen mich bedraͤngten, gleich bei meinem Ein-<lb/> tritt? Hier ſind ſie wahrlich unpaſſend, denn Alles<lb/> was mich umgiebt, athmet Heiterkeit und Frohſinn.<lb/> Jch trage etwas duͤſteres in mir; eine Bangigkeit,<lb/> die mir fuͤr gewoͤhnlich auch fremd iſt. Ernſt koͤnnt’<lb/> ich wohl geſtimmt ſein, doch warum aͤngſtlich?</p><lb/> <p>Vielleicht ſind es die Gewitter, die ſeit acht<lb/> Tagen ſo ſchwer in der Luft haͤngen, welche mich<lb/> bedruͤcken!“</p> </div><lb/> <div type="diaryEntry"> <dateline> <hi rendition="#et">vom 14.</hi> </dateline><lb/> <p>„Das war eine Nacht! Wie wenn die Welt unter-<lb/> ginge! Solch’ ein Donnerwetter hab’ ich noch nicht<lb/> erlebt. Das Rollen und Krachen ſetzte nicht aus und<lb/> ein Blitz ging ſo zu ſagen im andern auf, daß man<lb/> ſie gar nicht mehr auseinander zu ſondern vermochte.<lb/> Es war ein fuͤnfſtuͤndiger Blitz. Jch lag in meinem<lb/> Kaͤmmerlein ohne zu ſchlafen, doch auch ohne mich<lb/> zu aͤngſtigen. Blitze haben nur dann etwas Pein-<lb/> liches fuͤr mich, wenn ſie in großen Zwiſchenraͤumen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [231/0233]
nauer Gemeindehirt ſich oftmalen zu aͤußern beliebte.
Dabei ſtahl er wie ein Rabe.“
vom 13. Auguſt.
„M. iſt kleiner wie F. aber eine freundliche Stadt.
Jch moͤchte wiſſen, woran es liegt, daß finſtere Vor-
ahnungen mich bedraͤngten, gleich bei meinem Ein-
tritt? Hier ſind ſie wahrlich unpaſſend, denn Alles
was mich umgiebt, athmet Heiterkeit und Frohſinn.
Jch trage etwas duͤſteres in mir; eine Bangigkeit,
die mir fuͤr gewoͤhnlich auch fremd iſt. Ernſt koͤnnt’
ich wohl geſtimmt ſein, doch warum aͤngſtlich?
Vielleicht ſind es die Gewitter, die ſeit acht
Tagen ſo ſchwer in der Luft haͤngen, welche mich
bedruͤcken!“
vom 14.
„Das war eine Nacht! Wie wenn die Welt unter-
ginge! Solch’ ein Donnerwetter hab’ ich noch nicht
erlebt. Das Rollen und Krachen ſetzte nicht aus und
ein Blitz ging ſo zu ſagen im andern auf, daß man
ſie gar nicht mehr auseinander zu ſondern vermochte.
Es war ein fuͤnfſtuͤndiger Blitz. Jch lag in meinem
Kaͤmmerlein ohne zu ſchlafen, doch auch ohne mich
zu aͤngſtigen. Blitze haben nur dann etwas Pein-
liches fuͤr mich, wenn ſie in großen Zwiſchenraͤumen
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