Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.Unsicherheit meines Passes und da giebt es schon kei- Wenn ich nur aus mir selbst in so weit klug wer- Und sehen, sprechen muß ich sie! Jch fasse nicht, wie ich weiter leben sollte, ohne vom 14. Juni. "Es wird doch rascher gehen mit unserer Reise, Unſicherheit meines Paſſes und da giebt es ſchon kei- Wenn ich nur aus mir ſelbſt in ſo weit klug wer- Und ſehen, ſprechen muß ich ſie! Jch faſſe nicht, wie ich weiter leben ſollte, ohne vom 14. Juni. „Es wird doch raſcher gehen mit unſerer Reiſe, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div type="diaryEntry"> <p><pb facs="#f0224" n="222"/> Unſicherheit meines Paſſes und da giebt es ſchon kei-<lb/> nen beſſeren Platz, als den mir Herr Vlaͤmert ver-<lb/> trauensvoll gegoͤnnt.</p><lb/> <p>Wenn ich nur aus mir ſelbſt in ſo weit klug wer-<lb/> den koͤnnte, daß ich wuͤßte, <hi rendition="#g">was</hi> mich eigentlich nach<lb/> Paris zieht? Jch mag ſinnen, forſchen, mich auf’s<lb/> Gewiſſen fragen, wie ich will, — endlich bleib ich<lb/> doch immer wieder bei Adelen ſtehen. Die innere<lb/> Stimme ſagt mir, daß ich ſie, trotz des Franconi’ſchen<lb/> Berichtes, dennoch nirgend anderswo antreffen werde.</p><lb/> <p>Und ſehen, ſprechen muß ich ſie!</p><lb/> <p>Jch faſſe nicht, wie ich weiter leben ſollte, ohne<lb/> mindeſtens mit ihr mich ausgeredet zu haben, uͤber<lb/> Alles was ſie und mich betrifft. Jch weiß nicht ob<lb/> ich ſie liebe? Aber ich weiß doch, daß ich in’s Reine<lb/> kommen will uͤber mich, uͤber ſie, uͤber unſere Gefuͤhle<lb/> fuͤr einander.“</p> </div><lb/> <div type="diaryEntry"> <dateline> <hi rendition="#et">vom 14. Juni.</hi> </dateline><lb/> <p>„Es wird doch raſcher gehen mit unſerer Reiſe,<lb/> wie ich erſt gefuͤrchtet. Herr Vlaͤmert findet es gar<lb/> nicht der Muͤhe werth, in kleinen Staͤdten, deren wir<lb/> manche beruͤhren, anzuhalten und ſeine Sammlung<lb/> auszupacken. Er hat auch Recht. Die Koſten der<lb/> Anordnung ſtehen in keinem Verhaͤltniſſe zu der groͤß-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [222/0224]
Unſicherheit meines Paſſes und da giebt es ſchon kei-
nen beſſeren Platz, als den mir Herr Vlaͤmert ver-
trauensvoll gegoͤnnt.
Wenn ich nur aus mir ſelbſt in ſo weit klug wer-
den koͤnnte, daß ich wuͤßte, was mich eigentlich nach
Paris zieht? Jch mag ſinnen, forſchen, mich auf’s
Gewiſſen fragen, wie ich will, — endlich bleib ich
doch immer wieder bei Adelen ſtehen. Die innere
Stimme ſagt mir, daß ich ſie, trotz des Franconi’ſchen
Berichtes, dennoch nirgend anderswo antreffen werde.
Und ſehen, ſprechen muß ich ſie!
Jch faſſe nicht, wie ich weiter leben ſollte, ohne
mindeſtens mit ihr mich ausgeredet zu haben, uͤber
Alles was ſie und mich betrifft. Jch weiß nicht ob
ich ſie liebe? Aber ich weiß doch, daß ich in’s Reine
kommen will uͤber mich, uͤber ſie, uͤber unſere Gefuͤhle
fuͤr einander.“
vom 14. Juni.
„Es wird doch raſcher gehen mit unſerer Reiſe,
wie ich erſt gefuͤrchtet. Herr Vlaͤmert findet es gar
nicht der Muͤhe werth, in kleinen Staͤdten, deren wir
manche beruͤhren, anzuhalten und ſeine Sammlung
auszupacken. Er hat auch Recht. Die Koſten der
Anordnung ſtehen in keinem Verhaͤltniſſe zu der groͤß-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |