Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.reich zu beschwichtigen; sie verstummte wieder, holte Blämert reichte Anton die Rechte: Schlagen Sie Anton empfahl sich Käthchen mit einer artigen Als die blonde Katharina, von ihrem Gatten reich zu beſchwichtigen; ſie verſtummte wieder, holte Blaͤmert reichte Anton die Rechte: Schlagen Sie Anton empfahl ſich Kaͤthchen mit einer artigen Als die blonde Katharina, von ihrem Gatten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0221" n="219"/> reich zu beſchwichtigen; ſie verſtummte wieder, holte<lb/> tief Athem und las weiter.</p><lb/> <p>Blaͤmert reichte Anton die Rechte: Schlagen Sie<lb/> ein. Wir ſind in Ordnung. Die Geldbedingungen<lb/> halt’ ich annehmbar fuͤr beide Theile. Sie empfan-<lb/> gen Koſt und Wohnung bei uns; Sie gehoͤren zu<lb/> meiner Familie. Jhre Gage betraͤgt monatlich zwei<lb/> Louisd’ors; ſie wird aus der Kaſſe bezahlt, in welche<lb/> die Extraſpenden fließen fuͤr Anſchauung des Jhrer<lb/> Obhut anvertrauten verſchloſſenen Kaͤmmerleins.<lb/> Den Ueberſchuß theilen Sie mit mir. Sind Sie’s<lb/> zufrieden? Anton ſchlug ein. Vlaͤmert ſchuͤttelte<lb/> ihm tuͤchtig die Hand und ſagte: <hi rendition="#g">ſie</hi> fuͤrchtet ſich<lb/> noch vor Jhnen. Das giebt ſich bald. Sie iſt ſchuͤch-<lb/> tern, wie ein Kind; buͤrgerliche Erziehung; kleine<lb/> Haͤuslichkeit; fremd in der Welt, obgleich aus einer<lb/> Weltſtadt gebuͤrtig. Aber gerade weil ſie ſo iſt, hab’<lb/> ich ſie in London zur Frau genommen.</p><lb/> <p>Anton empfahl ſich Kaͤthchen mit einer artigen<lb/> Verbeugung, die mehr verlegen, wie freundlich erwie-<lb/> dert wurde. Vlaͤmert leuchtete ſeinem neuen Gehuͤl-<lb/> fen uͤber die Stiege.</p><lb/> <p>Als die blonde Katharina, von ihrem Gatten<lb/> Kaͤthe genannt, allein war, faltete ſie die weißen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [219/0221]
reich zu beſchwichtigen; ſie verſtummte wieder, holte
tief Athem und las weiter.
Blaͤmert reichte Anton die Rechte: Schlagen Sie
ein. Wir ſind in Ordnung. Die Geldbedingungen
halt’ ich annehmbar fuͤr beide Theile. Sie empfan-
gen Koſt und Wohnung bei uns; Sie gehoͤren zu
meiner Familie. Jhre Gage betraͤgt monatlich zwei
Louisd’ors; ſie wird aus der Kaſſe bezahlt, in welche
die Extraſpenden fließen fuͤr Anſchauung des Jhrer
Obhut anvertrauten verſchloſſenen Kaͤmmerleins.
Den Ueberſchuß theilen Sie mit mir. Sind Sie’s
zufrieden? Anton ſchlug ein. Vlaͤmert ſchuͤttelte
ihm tuͤchtig die Hand und ſagte: ſie fuͤrchtet ſich
noch vor Jhnen. Das giebt ſich bald. Sie iſt ſchuͤch-
tern, wie ein Kind; buͤrgerliche Erziehung; kleine
Haͤuslichkeit; fremd in der Welt, obgleich aus einer
Weltſtadt gebuͤrtig. Aber gerade weil ſie ſo iſt, hab’
ich ſie in London zur Frau genommen.
Anton empfahl ſich Kaͤthchen mit einer artigen
Verbeugung, die mehr verlegen, wie freundlich erwie-
dert wurde. Vlaͤmert leuchtete ſeinem neuen Gehuͤl-
fen uͤber die Stiege.
Als die blonde Katharina, von ihrem Gatten
Kaͤthe genannt, allein war, faltete ſie die weißen
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