Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.Jch möchte schlafen, wie die glücklichen Kinder, "Dort watet der große Herr im Schnee," rief Hol's der Teufel, ich will mit ihm waten, ent- Er hatte den Fußgänger augenblicklich erreicht, "Nun wie geht's, wie steht's? Wie sieht's in Oh, sie schlafen, Herr Schkramprl. "Unglaublich, wie gut Sie meinen Namen arti- Allerdings, Jhr Name ist schwierig. "Furchtbar schwierig. Aber was wollen Sie? Jch moͤchte ſchlafen, wie die gluͤcklichen Kinder, „Dort watet der große Herr im Schnee,“ rief Hol’s der Teufel, ich will mit ihm waten, ent- Er hatte den Fußgaͤnger augenblicklich erreicht, „Nun wie geht’s, wie ſteht’s? Wie ſieht’s in Oh, ſie ſchlafen, Herr Schkramprl. „Unglaublich, wie gut Sie meinen Namen arti- Allerdings, Jhr Name iſt ſchwierig. „Furchtbar ſchwierig. Aber was wollen Sie? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0144" n="142"/> <p>Jch moͤchte ſchlafen, wie die gluͤcklichen Kinder,<lb/> dachte er und ruͤckte ſich in ſeine Ecke. Aber es gelang<lb/> ihm nicht. Die Langſamkeit der dahin ſchleichenden<lb/> Kutſche, ſtatt ihn in Schlaf zu wiegen, regte ihn<lb/> ungeduldig auf.</p><lb/> <p>„Dort watet der große Herr im Schnee,“ rief<lb/> der Kutſcher draußen.</p><lb/> <p>Hol’s der Teufel, ich will mit ihm waten, ent-<lb/> gegnete Anton. Beſſer das, als im Wagen hocken,<lb/> wenn es nicht vom Flecke geht.</p><lb/> <p>Er hatte den Fußgaͤnger augenblicklich erreicht,<lb/> der ſich der Geſellſchaft ausnehmend freute.</p><lb/> <p>„Nun wie geht’s, wie ſteht’s? Wie ſieht’s in<lb/> der Kutſche aus? Was treiben die Kleinen?“</p><lb/> <p>Oh, ſie ſchlafen, Herr Schkramprl.</p><lb/> <p>„Unglaublich, wie gut Sie meinen Namen arti-<lb/> kuliren! Wie deutlich! Fuͤr einen Franzoſen unge-<lb/> heuer viel!“</p><lb/> <p>Allerdings, Jhr Name iſt ſchwierig.</p><lb/> <p>„Furchtbar ſchwierig. Aber was wollen Sie?<lb/> Jch haͤtt’ ihn gern umgeaͤndert, mindeſtens fuͤr die<lb/> Affichen; doch als ich zum Bewußtſein ſeiner Schwie-<lb/> rigkeit gelangte, war es zu ſpaͤt, ihn zu wechſeln;<lb/> ein Wechſel haͤtte meine Renomm<hi rendition="#aq">é</hi>e in ihrer Entfal-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [142/0144]
Jch moͤchte ſchlafen, wie die gluͤcklichen Kinder,
dachte er und ruͤckte ſich in ſeine Ecke. Aber es gelang
ihm nicht. Die Langſamkeit der dahin ſchleichenden
Kutſche, ſtatt ihn in Schlaf zu wiegen, regte ihn
ungeduldig auf.
„Dort watet der große Herr im Schnee,“ rief
der Kutſcher draußen.
Hol’s der Teufel, ich will mit ihm waten, ent-
gegnete Anton. Beſſer das, als im Wagen hocken,
wenn es nicht vom Flecke geht.
Er hatte den Fußgaͤnger augenblicklich erreicht,
der ſich der Geſellſchaft ausnehmend freute.
„Nun wie geht’s, wie ſteht’s? Wie ſieht’s in
der Kutſche aus? Was treiben die Kleinen?“
Oh, ſie ſchlafen, Herr Schkramprl.
„Unglaublich, wie gut Sie meinen Namen arti-
kuliren! Wie deutlich! Fuͤr einen Franzoſen unge-
heuer viel!“
Allerdings, Jhr Name iſt ſchwierig.
„Furchtbar ſchwierig. Aber was wollen Sie?
Jch haͤtt’ ihn gern umgeaͤndert, mindeſtens fuͤr die
Affichen; doch als ich zum Bewußtſein ſeiner Schwie-
rigkeit gelangte, war es zu ſpaͤt, ihn zu wechſeln;
ein Wechſel haͤtte meine Renommée in ihrer Entfal-
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