Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.und ging. Doch an der Thüre des anderen Zimmers -- -- nichts, als die Schmerzen, Und wofür wir uns halten in unserm Herzen!" Dies war das Letztemal, daß Anton Ludwig Sechsunddreißigstes Kapitel. Anton's Zustand wird immer trauriger. -- Seine Bangigkeit nach Adelen Nicht die Zweifel am eigenen Talent, die durch und ging. Doch an der Thuͤre des anderen Zimmers — — nichts, als die Schmerzen, Und wofür wir uns halten in unſerm Herzen!“ Dies war das Letztemal, daß Anton Ludwig Sechsunddreißigſtes Kapitel. Anton’s Zuſtand wird immer trauriger. — Seine Bangigkeit nach Adelen Nicht die Zweifel am eigenen Talent, die durch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0119" n="117"/> und ging. Doch an der Thuͤre des anderen Zimmers<lb/> wendete er ſich noch einmal um, erhob das herrliche<lb/> Haupt; ließ ſein Auge von geiſtigem Glanze ſtrahlen;<lb/> wuchs, moͤchte man ſagen, auf vor des Staunenden<lb/> Blick, daß er groß, erhaben ausſah und wiederholte<lb/> mit vollſter Kraft der Stimme:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>— — nichts, als die Schmerzen,</l><lb/> <l>Und wofür wir uns halten in unſerm Herzen!“</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Dies war das Letztemal, daß Anton Ludwig<lb/> Devrient geſehen und gehoͤrt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Sechsunddreißigſtes Kapitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c">Anton’s Zuſtand wird immer trauriger. — Seine Bangigkeit nach Adelen<lb/> nimmt zu. — Er empfiehlt ſich dem Arzte und begiebt ſich auf die Reiſe nach Dr.</hi> </p> </argument><lb/> <p>Nicht die Zweifel am eigenen Talent, die durch<lb/> des Meiſters Aeußerungen in ihm erregt worden;<lb/> noch minder jene abſchreckenden Warnungen gegen<lb/> das Schauſpielerleben im Allgemeinen waren es,<lb/> welche Anton ſeinen kaum gefaßten Plan, fuͤr einen<lb/> ſchon wieder verworfenen, aufgegebenen betrachten<lb/> ließen. Nein, des beruͤhmten Schauſpielers Perſoͤn-<lb/> lichkeit that das Meiſte dazu. Dieſe hatte einen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [117/0119]
und ging. Doch an der Thuͤre des anderen Zimmers
wendete er ſich noch einmal um, erhob das herrliche
Haupt; ließ ſein Auge von geiſtigem Glanze ſtrahlen;
wuchs, moͤchte man ſagen, auf vor des Staunenden
Blick, daß er groß, erhaben ausſah und wiederholte
mit vollſter Kraft der Stimme:
— — nichts, als die Schmerzen,
Und wofür wir uns halten in unſerm Herzen!“
Dies war das Letztemal, daß Anton Ludwig
Devrient geſehen und gehoͤrt.
Sechsunddreißigſtes Kapitel.
Anton’s Zuſtand wird immer trauriger. — Seine Bangigkeit nach Adelen
nimmt zu. — Er empfiehlt ſich dem Arzte und begiebt ſich auf die Reiſe nach Dr.
Nicht die Zweifel am eigenen Talent, die durch
des Meiſters Aeußerungen in ihm erregt worden;
noch minder jene abſchreckenden Warnungen gegen
das Schauſpielerleben im Allgemeinen waren es,
welche Anton ſeinen kaum gefaßten Plan, fuͤr einen
ſchon wieder verworfenen, aufgegebenen betrachten
ließen. Nein, des beruͤhmten Schauſpielers Perſoͤn-
lichkeit that das Meiſte dazu. Dieſe hatte einen
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