Man verläßt P. und reiset nach D. Anton bleibt dumm und blind. Ein Tiger und ein Bär versuchen ihm die Augen zu öffnen; doch er schließt sie wieder.
Also Madame Amelot sollte die Lauscherin gewe- sen sein? -- Mir ist das ziemlich klar. Und auch Dir, mein junger Leser, wird es nicht unwahrscheinlich vorkommen.
Die Leserin freilich schüttelt das Köpfchen, als wollte sie äußern: wunderliche Gesellschaft, mit der man in diesem Buche zusammen trifft!
Meine Gnädige, ich muß Jhnen Recht geben: Sie ist etwas gemischt, diese Gesellschaft, und der Autor hat gewichtige Gründe, vorauszusetzen, daß sie noch gemischter werden wird.
Doch erlaub' ich mir, zu erinnern, wie der Titel meines Romanes mich im Voraus schützt und gegen derlei Beschwerden rechtfertiget. Wer sich unter Va- gabunden begiebt, muß auf das Schlimmste gefaßt sein. Jch kann's nicht ändern. Jch verarbeite meinen Stoff, wobei ich mich verpflichte, dieß so sittsam und rücksichtsvoll zu thun, als sich mit Wahrheit und Natürlichkeit vereinbaren will. Es ist so und nicht anders: Madame Laura Amelot war die Lauscherin.
Zweiundzwanzigſtes Kapitel.
Man verläßt P. und reiſet nach D. Anton bleibt dumm und blind. Ein Tiger und ein Bär verſuchen ihm die Augen zu öffnen; doch er ſchließt ſie wieder.
Alſo Madame Amelot ſollte die Lauſcherin gewe- ſen ſein? — Mir iſt das ziemlich klar. Und auch Dir, mein junger Leſer, wird es nicht unwahrſcheinlich vorkommen.
Die Leſerin freilich ſchuͤttelt das Koͤpfchen, als wollte ſie aͤußern: wunderliche Geſellſchaft, mit der man in dieſem Buche zuſammen trifft!
Meine Gnaͤdige, ich muß Jhnen Recht geben: Sie iſt etwas gemiſcht, dieſe Geſellſchaft, und der Autor hat gewichtige Gruͤnde, vorauszuſetzen, daß ſie noch gemiſchter werden wird.
Doch erlaub’ ich mir, zu erinnern, wie der Titel meines Romanes mich im Voraus ſchuͤtzt und gegen derlei Beſchwerden rechtfertiget. Wer ſich unter Va- gabunden begiebt, muß auf das Schlimmſte gefaßt ſein. Jch kann’s nicht aͤndern. Jch verarbeite meinen Stoff, wobei ich mich verpflichte, dieß ſo ſittſam und ruͤckſichtsvoll zu thun, als ſich mit Wahrheit und Natuͤrlichkeit vereinbaren will. Es iſt ſo und nicht anders: Madame Laura Amelot war die Lauſcherin.
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Zweiundzwanzigſtes Kapitel.
Man verläßt P. und reiſet nach D. Anton bleibt dumm und blind. Ein Tiger
und ein Bär verſuchen ihm die Augen zu öffnen; doch er ſchließt ſie wieder.
Alſo Madame Amelot ſollte die Lauſcherin gewe-
ſen ſein? — Mir iſt das ziemlich klar. Und auch Dir,
mein junger Leſer, wird es nicht unwahrſcheinlich
vorkommen.
Die Leſerin freilich ſchuͤttelt das Koͤpfchen, als
wollte ſie aͤußern: wunderliche Geſellſchaft, mit der
man in dieſem Buche zuſammen trifft!
Meine Gnaͤdige, ich muß Jhnen Recht geben:
Sie iſt etwas gemiſcht, dieſe Geſellſchaft, und der
Autor hat gewichtige Gruͤnde, vorauszuſetzen, daß ſie
noch gemiſchter werden wird.
Doch erlaub’ ich mir, zu erinnern, wie der Titel
meines Romanes mich im Voraus ſchuͤtzt und gegen
derlei Beſchwerden rechtfertiget. Wer ſich unter Va-
gabunden begiebt, muß auf das Schlimmſte gefaßt
ſein. Jch kann’s nicht aͤndern. Jch verarbeite meinen
Stoff, wobei ich mich verpflichte, dieß ſo ſittſam und
ruͤckſichtsvoll zu thun, als ſich mit Wahrheit und
Natuͤrlichkeit vereinbaren will. Es iſt ſo und nicht
anders: Madame Laura Amelot war die Lauſcherin.
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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau, 1852, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden01_1852/281>, abgerufen am 18.05.2024.
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