Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Erstes Buch/ Land-Gut.
[Spaltenumbruch] der andern Obrigkeit sich erhebt/ so gehets des Eisen-
Obmanns Instanz an/ und muß daselbst ausgetragen/
oder da sie daselbst nicht vergleichlich/ bey der Nider-
Oesterreichischen Hof-Cammer auf das schleunigst ex-
pedi
rt/ von dem Cammer-Grafen aber muß nach Grätz
appellirt werden.

Jtem die Holtzungen/ Kohlenmachen und dergleichen/
sollen von der Grund-Obrigkeit nicht mit neuen Aufla-
gen beschweret/ die Wasser-Flüsse/ darauf man das
Eysen fortbringet/ nicht gesperrt/ verhindert/ oder mit
Fischärchen (dardurch grosser Schade geschehen kan)
belegt/ wie auch die Ab- und Zufuhren/ des Proviants
so wol als des Eysens/ nicht gehemmet/ oder mit eini-
gerley Hindernus fürsätzlich oder ohngefähr belästiget/
sondern die Fahrten und Weege zu Wasser und Land
also und dergestalt versehen werden/ daß so wol die Eysen-
und Proviant-Fuhren zu Land auf allen Strassen/ als
auch die Schiffe hin und wider keinen Anstoß oder Jr-
rung haben/ die Wege ausgebessert/ mit Brücken/ und
andern Nothdurfften versehen/ versichert und wol versor-
get werden. Uber dieses haben auch die Jnner- und Vor-
der-Bergischen Eysen-Bergwercks-Arbeiter/ so wol
auch die jenigen/ welche Eysen/ Kohl/ Ertz und anders
führen/ diese Freyheit/ daß sie unter den Feyer-Tagen
nur diese halten dörffen/ als Weyhenachten/ Ostern
und Pfingsten/ auch alle Sonntäge/ Jtem den Fron-
leichnams Tage/ so lang der Umgang währet/ Jtem das
Neue Jahr/ die heiligen drey Könige/ der zwölff Apostel
Täge/ ausser S. Thomas. (weil er so nahe vor Weyhe-
nachten einfällt) Jtem feyren sie Maria Liechtmessen/
Himmelfahrt/ Verkündigung und Geburts-Tag/ Jtem
die Himmelfahrt Christi/ S. Johannis Baptistae Tag/
S. Oswaldi und S. Barbarae Tag/ als ihrer sonder-
bahren Patronen; doch alle diese Feyer-Tage arbeiten
sie gleichwol Vormittags biß auf den Mittage/ und
feyren allein Nachmittages/ und alle vorhergehende
Feyerabends und heilige Abends-Täge werden völlig
hinaus gearbeitet.

Das Jnnerbergische Eisenwesen wird eigentlich
Gewerckschafft genennet/ ihr Handels-Gezirck ist gantz
Oesterreich/ Böheim/ Mähren/ und hauptsächlich mit
dem Stahl ins Reich. Die aber den vordern Berge
bearbeiten/ werden nicht Gewerckschafft/ sondern Rath-
meister geheissen/ (hat jeder besonders sein erkaufftes
Berg- oder Ertz-Rechten und Rath-Werck/ das ist/
Schmeltz-Hütten/ wo in denen so genannten Blähäusern
das Eysen zu grossen Massen und Stücken verarbeitet
[Spaltenumbruch] wird) die verlegen die Herren Jnnhaber der Hämmer/
als Praelat von Admont, Graf von Schwartzenberg/
Herr von Stubenberg/ Saurau und andere auf ihren
dort und da habenden grossen so genannten Welschen
Hämmern/ und ferners auch darunter gehörigen kleinen
Hämmern/ da dann allerhand Zeuge Sorten verfertigt
werden. Diese nun versehen gantz Steyermarck/ und
Nider-Ungern abwerts gegen der Sau/ (dahin die
Gewerckschafft in den innern Bergen nicht darff) und
Neustadt ist ihr Gräntz-Gezirck. Jn Jtalien sind beede
Jnner- und Vorder-Bergischen zu handeln nicht berech-
tiget; die letzern aber dörffen gleichwol Vässel Stahl
nach Venedig und Jtalien bringen. Sonst was das
Eysen betrifft/ haben ihren gewöhnlichen Handel dahin
die Kärnderischen Bergwercks-Jnnhaber/ als die von
Grotta/ Paulen und andere. Haben also jeder Theil seine
ausgetheilte Ort/ damit jeder seinen Handel unverhin-
dert fortsetzen/ und keiner dem andern einigen Eintrag
thun möge/ deßwegen auch eigne Uberreuter bestellt
sind/ daß jeder seines Rechtes unmolestirt und frey sicher
geniessen könne.

Das Vorder-Berger-Eysen hat/ damit es das Vat-
terland wolfeiler haben möchte/ vom Ertz-Berg an/ ei-
ne ringere Frohn/ dessen Bearbeit- und Bewirthschaff-
tung so wol bey der Wurtzen/ als nachgehends bey dem
Rath- und Hammer-Wercks-Wesen wird immerfort/
ohne einige Reformation, im vorigen Stand gelassen/ da
nemlich wie bißhero/ so wol was die Rad- als Hammer-
Meister betrifft/ das Werck von lauter Privat-Par-
teyen unterhalten und verlegt/ auch also immerfort wol-
ständig continuirt und bearbeitet wird. Das Jnner-
Bergische aber/ weils in andere Länder/ sonderlich aber
in Oesterreich aus Steyer (welches vorher zween Landes-
Fürsten gehabt) geführt wird/ hat von einen Centner 18
Kreutzer Maut geben müssen/ dabey es auch jetzt/ wiewol
sie nur einer Lands-Fürstlichen Obrigkeit gehören/ sein
Verbleiben.

Daß ich aber von diesen etwas weitläuffiger gehan-
delt/ ist geschehen/ weil viel vornehme Lands-Mitglieder
auch bey der Jnnerbergischen Gewerckschafft mit in der
Einlag sind/ damit die jenigen/ so etwan ferner Lust sich
einverleiben zu lassen/ genugsame Information hätten/
wie alles beschaffen sey. Dieses alles ist mir von einem
guten Freunde/ der aber unentdeckt seyn wollen/ com-
munici
rt worden/ sonst hätte ich nicht unterlassen/ seiner
gleichmässig/ mit billichem Ruhm zu gedencken; und so
gut ichs empfangen/ habe ichs auch mittheilen wollen.

Cap. LXXIX.
Bediente/ so zum Eysen-Bergwerck Jnnern Bergs gehören.
[Spaltenumbruch]

DEs Käyserlichen Bergwercks und Cammer-Guts
erste Instanz ist der Cammer-Graf/ von ihm geht
die Appellation an die Hof-Cammer. Des Ei-
sen-Obmanns Iurisdiction und Bottmässigkeit fängt
sich an/ wann solches Cammer-Gut zu Bürgerlichen
Gewerben gedeyet/ dahin auch die Proviants-Glieder
Grästen/ Scheibs/ Burchstall und dergleichen gehören.
Käyserliche Beamte/ nechst den Cammer-Grafen/ sind
der Bergrichter/ Rauch-Eysen-Wäger/ Mautner/
Schinerer/ der mit dem Berg-Compost weiß umzuge-
hen/ die von der Hoff-Cammer besoldet werden. Zu
[Spaltenumbruch] Bestellung und Bewirtschafftung am Berg in Eysen-
Ertz sind bestellet ein Bergschaffer und zwey Ober-Hut-
leute/ die von der Gewerckschafft besoldet sind. Die
Vorgeher werden von den Gliedern der Gewerckschafft
selbst erwehlet. Drey Vorgeher samt den Kastnern sollen
zu Steyer wohnen/ ihnen auch ein Cassier/ ein Buchhalter/
ein Zeugs-Verhandler/ ein Eysen-Cammerer/ zween Zeugs-
Empfanger/ ein Kastner und Pfund-Außwäger zuge-
ordnet seyn; wiewol die Haupt-Buchhalterey itzund ins
Eysen-Ertz transferirt worden. Bey der Rad- und
Hammerwerks-Bewirtschaffung/ soll an jedem Ort gleich-

falls
L

Erſtes Buch/ Land-Gut.
[Spaltenumbruch] der andern Obrigkeit ſich erhebt/ ſo gehets des Eiſen-
Obmanns Inſtanz an/ und muß daſelbſt ausgetragen/
oder da ſie daſelbſt nicht vergleichlich/ bey der Nider-
Oeſterreichiſchen Hof-Cammer auf das ſchleunigſt ex-
pedi
rt/ von dem Cammer-Grafen aber muß nach Graͤtz
appellirt werden.

Jtem die Holtzungen/ Kohlenmachen und dergleichen/
ſollen von der Grund-Obrigkeit nicht mit neuen Aufla-
gen beſchweret/ die Waſſer-Fluͤſſe/ darauf man das
Eyſen fortbringet/ nicht geſperrt/ verhindert/ oder mit
Fiſchaͤrchen (dardurch groſſer Schade geſchehen kan)
belegt/ wie auch die Ab- und Zufuhren/ des Proviants
ſo wol als des Eyſens/ nicht gehemmet/ oder mit eini-
gerley Hindernus fuͤrſaͤtzlich oder ohngefaͤhr belaͤſtiget/
ſondern die Fahrten und Weege zu Waſſer und Land
alſo und dergeſtalt verſehen werden/ daß ſo wol die Eyſen-
und Proviant-Fuhren zu Land auf allen Straſſen/ als
auch die Schiffe hin und wider keinen Anſtoß oder Jr-
rung haben/ die Wege ausgebeſſert/ mit Bruͤcken/ und
andern Nothdurfften verſehen/ verſichert und wol verſor-
get werden. Uber dieſes haben auch die Jnner- und Vor-
der-Bergiſchen Eyſen-Bergwercks-Arbeiter/ ſo wol
auch die jenigen/ welche Eyſen/ Kohl/ Ertz und anders
fuͤhren/ dieſe Freyheit/ daß ſie unter den Feyer-Tagen
nur dieſe halten doͤrffen/ als Weyhenachten/ Oſtern
und Pfingſten/ auch alle Sonntaͤge/ Jtem den Fron-
leichnams Tage/ ſo lang der Umgang waͤhret/ Jtem das
Neue Jahr/ die heiligen drey Koͤnige/ der zwoͤlff Apoſtel
Taͤge/ auſſer S. Thomas. (weil er ſo nahe vor Weyhe-
nachten einfaͤllt) Jtem feyren ſie Maria Liechtmeſſen/
Himmelfahrt/ Verkuͤndigung und Geburts-Tag/ Jtem
die Himmelfahrt Chriſti/ S. Johannis Baptiſtæ Tag/
S. Oſwaldi und S. Barbaræ Tag/ als ihrer ſonder-
bahren Patronen; doch alle dieſe Feyer-Tage arbeiten
ſie gleichwol Vormittags biß auf den Mittage/ und
feyren allein Nachmittages/ und alle vorhergehende
Feyerabends und heilige Abends-Taͤge werden voͤllig
hinaus gearbeitet.

Das Jnnerbergiſche Eiſenweſen wird eigentlich
Gewerckſchafft genennet/ ihr Handels-Gezirck iſt gantz
Oeſterreich/ Boͤheim/ Maͤhren/ und hauptſaͤchlich mit
dem Stahl ins Reich. Die aber den vordern Berge
bearbeiten/ werden nicht Gewerckſchafft/ ſondern Rath-
meiſter geheiſſen/ (hat jeder beſonders ſein erkaufftes
Berg- oder Ertz-Rechten und Rath-Werck/ das iſt/
Schmeltz-Huͤtten/ wo in denen ſo genannten Blaͤhaͤuſern
das Eyſen zu groſſen Maſſen und Stuͤcken verarbeitet
[Spaltenumbruch] wird) die verlegen die Herren Jnnhaber der Haͤmmer/
als Prælat von Admont, Graf von Schwartzenberg/
Herr von Stubenberg/ Saurau und andere auf ihren
dort und da habenden groſſen ſo genannten Welſchen
Haͤmmern/ und ferners auch darunter gehoͤrigen kleinen
Haͤmmern/ da dann allerhand Zeuge Sorten verfertigt
werden. Dieſe nun verſehen gantz Steyermarck/ und
Nider-Ungern abwerts gegen der Sau/ (dahin die
Gewerckſchafft in den innern Bergen nicht darff) und
Neuſtadt iſt ihr Graͤntz-Gezirck. Jn Jtalien ſind beede
Jnner- und Vorder-Bergiſchen zu handeln nicht berech-
tiget; die letzern aber doͤrffen gleichwol Vaͤſſel Stahl
nach Venedig und Jtalien bringen. Sonſt was das
Eyſen betrifft/ haben ihren gewoͤhnlichen Handel dahin
die Kaͤrnderiſchen Bergwercks-Jnnhaber/ als die von
Grotta/ Paulen und andere. Haben alſo jeder Theil ſeine
ausgetheilte Ort/ damit jeder ſeinen Handel unverhin-
dert fortſetzen/ und keiner dem andern einigen Eintrag
thun moͤge/ deßwegen auch eigne Uberreuter beſtellt
ſind/ daß jeder ſeines Rechtes unmoleſtirt und frey ſicher
genieſſen koͤnne.

Das Vorder-Berger-Eyſen hat/ damit es das Vat-
terland wolfeiler haben moͤchte/ vom Ertz-Berg an/ ei-
ne ringere Frohn/ deſſen Bearbeit- und Bewirthſchaff-
tung ſo wol bey der Wurtzen/ als nachgehends bey dem
Rath- und Hammer-Wercks-Weſen wird immerfort/
ohne einige Reformation, im vorigen Stand gelaſſen/ da
nemlich wie bißhero/ ſo wol was die Rad- als Hammer-
Meiſter betrifft/ das Werck von lauter Privat-Par-
teyen unterhalten und verlegt/ auch alſo immerfort wol-
ſtaͤndig continuirt und bearbeitet wird. Das Jnner-
Bergiſche aber/ weils in andere Laͤnder/ ſonderlich aber
in Oeſterreich aus Steyer (welches vorher zween Landes-
Fuͤrſten gehabt) gefuͤhrt wird/ hat von einen Centner 18
Kreutzer Maut geben muͤſſen/ dabey es auch jetzt/ wiewol
ſie nur einer Lands-Fuͤrſtlichen Obrigkeit gehoͤren/ ſein
Verbleiben.

Daß ich aber von dieſen etwas weitlaͤuffiger gehan-
delt/ iſt geſchehen/ weil viel vornehme Lands-Mitglieder
auch bey der Jnnerbergiſchen Gewerckſchafft mit in der
Einlag ſind/ damit die jenigen/ ſo etwan ferner Luſt ſich
einverleiben zu laſſen/ genugſame Information haͤtten/
wie alles beſchaffen ſey. Dieſes alles iſt mir von einem
guten Freunde/ der aber unentdeckt ſeyn wollen/ com-
munici
rt worden/ ſonſt haͤtte ich nicht unterlaſſen/ ſeiner
gleichmaͤſſig/ mit billichem Ruhm zu gedencken; und ſo
gut ichs empfangen/ habe ichs auch mittheilen wollen.

Cap. LXXIX.
Bediente/ ſo zum Eyſen-Bergwerck Jnnern Bergs gehoͤren.
[Spaltenumbruch]

DEs Kaͤyſerlichen Bergwercks und Cammer-Guts
erſte Inſtanz iſt der Cammer-Graf/ von ihm geht
die Appellation an die Hof-Cammer. Des Ei-
ſen-Obmanns Iurisdiction und Bottmaͤſſigkeit faͤngt
ſich an/ wann ſolches Cammer-Gut zu Buͤrgerlichen
Gewerben gedeyet/ dahin auch die Proviants-Glieder
Graͤſten/ Scheibs/ Burchſtall und dergleichen gehoͤren.
Kaͤyſerliche Beamte/ nechſt den Cammer-Grafen/ ſind
der Bergrichter/ Rauch-Eyſen-Waͤger/ Mautner/
Schinerer/ der mit dem Berg-Compoſt weiß umzuge-
hen/ die von der Hoff-Cammer beſoldet werden. Zu
[Spaltenumbruch] Beſtellung und Bewirtſchafftung am Berg in Eyſen-
Ertz ſind beſtellet ein Bergſchaffer und zwey Ober-Hut-
leute/ die von der Gewerckſchafft beſoldet ſind. Die
Vorgeher werden von den Gliedern der Gewerckſchafft
ſelbſt erwehlet. Drey Vorgeher ſamt den Kaſtnern ſollen
zu Steyer wohnen/ ihnẽ auch ein Caſſier/ ein Buchhalter/
ein Zeugs-Verhandler/ ein Eyſen-Cam̃erer/ zweẽ Zeugs-
Empfanger/ ein Kaſtner und Pfund-Außwaͤger zuge-
ordnet ſeyn; wiewol die Haupt-Buchhalterey itzund ins
Eyſen-Ertz transferirt worden. Bey der Rad- und
Ham̃erwerks-Bewirtſchaffung/ ſoll an jedem Ort gleich-

falls
L
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0099" n="81"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;tes Buch/ Land-Gut.</hi></fw><lb/><cb/>
der andern Obrigkeit &#x017F;ich erhebt/ &#x017F;o gehets des Ei&#x017F;en-<lb/>
Obmanns <hi rendition="#aq">In&#x017F;tanz</hi> an/ und muß da&#x017F;elb&#x017F;t ausgetragen/<lb/>
oder da &#x017F;ie da&#x017F;elb&#x017F;t nicht vergleichlich/ bey der Nider-<lb/>
Oe&#x017F;terreichi&#x017F;chen Hof-Cammer auf das &#x017F;chleunig&#x017F;t <hi rendition="#aq">ex-<lb/>
pedi</hi>rt/ von dem Cammer-Grafen aber muß nach Gra&#x0364;tz<lb/>
appellirt werden.</p><lb/>
            <p>Jtem die Holtzungen/ Kohlenmachen und dergleichen/<lb/>
&#x017F;ollen von der Grund-Obrigkeit nicht mit neuen Aufla-<lb/>
gen be&#x017F;chweret/ die Wa&#x017F;&#x017F;er-Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ darauf man das<lb/>
Ey&#x017F;en fortbringet/ nicht ge&#x017F;perrt/ verhindert/ oder mit<lb/>
Fi&#x017F;cha&#x0364;rchen (dardurch gro&#x017F;&#x017F;er Schade ge&#x017F;chehen kan)<lb/>
belegt/ wie auch die Ab- und Zufuhren/ des Proviants<lb/>
&#x017F;o wol als des Ey&#x017F;ens/ nicht gehemmet/ oder mit eini-<lb/>
gerley Hindernus fu&#x0364;r&#x017F;a&#x0364;tzlich oder ohngefa&#x0364;hr bela&#x0364;&#x017F;tiget/<lb/>
&#x017F;ondern die Fahrten und Weege zu Wa&#x017F;&#x017F;er und Land<lb/>
al&#x017F;o und derge&#x017F;talt ver&#x017F;ehen werden/ daß &#x017F;o wol die Ey&#x017F;en-<lb/>
und Proviant-Fuhren zu Land auf allen Stra&#x017F;&#x017F;en/ als<lb/>
auch die Schiffe hin und wider keinen An&#x017F;toß oder Jr-<lb/>
rung haben/ die Wege ausgebe&#x017F;&#x017F;ert/ mit Bru&#x0364;cken/ und<lb/>
andern Nothdurfften ver&#x017F;ehen/ ver&#x017F;ichert und wol ver&#x017F;or-<lb/>
get werden. Uber die&#x017F;es haben auch die Jnner- und Vor-<lb/>
der-Bergi&#x017F;chen Ey&#x017F;en-Bergwercks-Arbeiter/ &#x017F;o wol<lb/>
auch die jenigen/ welche Ey&#x017F;en/ Kohl/ Ertz und anders<lb/>
fu&#x0364;hren/ die&#x017F;e Freyheit/ daß &#x017F;ie unter den Feyer-Tagen<lb/>
nur die&#x017F;e halten do&#x0364;rffen/ als Weyhenachten/ O&#x017F;tern<lb/>
und Pfing&#x017F;ten/ auch alle Sonnta&#x0364;ge/ Jtem den Fron-<lb/>
leichnams Tage/ &#x017F;o lang der Umgang wa&#x0364;hret/ Jtem das<lb/>
Neue Jahr/ die heiligen drey Ko&#x0364;nige/ der zwo&#x0364;lff Apo&#x017F;tel<lb/>
Ta&#x0364;ge/ au&#x017F;&#x017F;er S. Thomas. (weil er &#x017F;o nahe vor Weyhe-<lb/>
nachten einfa&#x0364;llt) Jtem feyren &#x017F;ie Maria Liechtme&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
Himmelfahrt/ Verku&#x0364;ndigung und Geburts-Tag/ Jtem<lb/>
die Himmelfahrt Chri&#x017F;ti/ S. Johannis Bapti&#x017F;tæ Tag/<lb/>
S. O&#x017F;waldi und S. Barbaræ Tag/ als ihrer &#x017F;onder-<lb/>
bahren Patronen; doch alle die&#x017F;e Feyer-Tage arbeiten<lb/>
&#x017F;ie gleichwol Vormittags biß auf den Mittage/ und<lb/>
feyren allein Nachmittages/ und alle vorhergehende<lb/>
Feyerabends und heilige Abends-Ta&#x0364;ge werden vo&#x0364;llig<lb/>
hinaus gearbeitet.</p><lb/>
            <p>Das Jnnerbergi&#x017F;che Ei&#x017F;enwe&#x017F;en wird eigentlich<lb/>
Gewerck&#x017F;chafft genennet/ ihr Handels-Gezirck i&#x017F;t gantz<lb/>
Oe&#x017F;terreich/ Bo&#x0364;heim/ Ma&#x0364;hren/ und haupt&#x017F;a&#x0364;chlich mit<lb/>
dem Stahl ins Reich. Die aber den vordern Berge<lb/>
bearbeiten/ werden nicht Gewerck&#x017F;chafft/ &#x017F;ondern Rath-<lb/>
mei&#x017F;ter gehei&#x017F;&#x017F;en/ (hat jeder be&#x017F;onders &#x017F;ein erkaufftes<lb/>
Berg- oder Ertz-Rechten und Rath-Werck/ das i&#x017F;t/<lb/>
Schmeltz-Hu&#x0364;tten/ wo in denen &#x017F;o genannten Bla&#x0364;ha&#x0364;u&#x017F;ern<lb/>
das Ey&#x017F;en zu gro&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;&#x017F;</hi>en und Stu&#x0364;cken verarbeitet<lb/><cb/>
wird) die verlegen die Herren Jnnhaber der Ha&#x0364;mmer/<lb/>
als Prælat von <hi rendition="#aq">Admont,</hi> Graf von Schwartzenberg/<lb/>
Herr von Stubenberg/ Saurau und andere auf ihren<lb/>
dort und da habenden gro&#x017F;&#x017F;en &#x017F;o genannten Wel&#x017F;chen<lb/>
Ha&#x0364;mmern/ und ferners auch darunter geho&#x0364;rigen kleinen<lb/>
Ha&#x0364;mmern/ da dann allerhand Zeuge Sorten verfertigt<lb/>
werden. Die&#x017F;e nun ver&#x017F;ehen gantz Steyermarck/ und<lb/>
Nider-Ungern abwerts gegen der Sau/ (dahin die<lb/>
Gewerck&#x017F;chafft in den innern Bergen nicht darff) und<lb/>
Neu&#x017F;tadt i&#x017F;t ihr Gra&#x0364;ntz-Gezirck. Jn Jtalien &#x017F;ind beede<lb/>
Jnner- und Vorder-Bergi&#x017F;chen zu handeln nicht berech-<lb/>
tiget; die letzern aber do&#x0364;rffen gleichwol Va&#x0364;&#x017F;&#x017F;el Stahl<lb/>
nach Venedig und Jtalien bringen. Son&#x017F;t was das<lb/>
Ey&#x017F;en betrifft/ haben ihren gewo&#x0364;hnlichen Handel dahin<lb/>
die Ka&#x0364;rnderi&#x017F;chen Bergwercks-Jnnhaber/ als die von<lb/>
Grotta/ Paulen und andere. Haben al&#x017F;o jeder Theil &#x017F;eine<lb/>
ausgetheilte Ort/ damit jeder &#x017F;einen Handel unverhin-<lb/>
dert fort&#x017F;etzen/ und keiner dem andern einigen Eintrag<lb/>
thun mo&#x0364;ge/ deßwegen auch eigne Uberreuter be&#x017F;tellt<lb/>
&#x017F;ind/ daß jeder &#x017F;eines Rechtes unmole&#x017F;tirt und frey &#x017F;icher<lb/>
genie&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nne.</p><lb/>
            <p>Das Vorder-Berger-Ey&#x017F;en hat/ damit es das Vat-<lb/>
terland wolfeiler haben mo&#x0364;chte/ vom Ertz-Berg an/ ei-<lb/>
ne ringere Frohn/ de&#x017F;&#x017F;en Bearbeit- und Bewirth&#x017F;chaff-<lb/>
tung &#x017F;o wol bey der Wurtzen/ als nachgehends bey dem<lb/>
Rath- und Hammer-Wercks-We&#x017F;en wird immerfort/<lb/>
ohne einige <hi rendition="#aq">Reformation,</hi> im vorigen Stand gela&#x017F;&#x017F;en/ da<lb/>
nemlich wie bißhero/ &#x017F;o wol was die Rad- als Hammer-<lb/>
Mei&#x017F;ter betrifft/ das Werck von lauter Privat-Par-<lb/>
teyen unterhalten und verlegt/ auch al&#x017F;o immerfort wol-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndig <hi rendition="#aq">continu</hi>irt und bearbeitet wird. Das Jnner-<lb/>
Bergi&#x017F;che aber/ weils in andere La&#x0364;nder/ &#x017F;onderlich aber<lb/>
in Oe&#x017F;terreich aus Steyer (welches vorher zween Landes-<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten gehabt) gefu&#x0364;hrt wird/ hat von einen Centner 18<lb/>
Kreutzer Maut geben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ dabey es auch jetzt/ wiewol<lb/>
&#x017F;ie nur einer Lands-Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Obrigkeit geho&#x0364;ren/ &#x017F;ein<lb/>
Verbleiben.</p><lb/>
            <p>Daß ich aber von die&#x017F;en etwas weitla&#x0364;uffiger gehan-<lb/>
delt/ i&#x017F;t ge&#x017F;chehen/ weil viel vornehme Lands-Mitglieder<lb/>
auch bey der Jnnerbergi&#x017F;chen Gewerck&#x017F;chafft mit in der<lb/>
Einlag &#x017F;ind/ damit die jenigen/ &#x017F;o etwan ferner Lu&#x017F;t &#x017F;ich<lb/>
einverleiben zu la&#x017F;&#x017F;en/ genug&#x017F;ame <hi rendition="#aq">Information</hi> ha&#x0364;tten/<lb/>
wie alles be&#x017F;chaffen &#x017F;ey. Die&#x017F;es alles i&#x017F;t mir von einem<lb/>
guten Freunde/ der aber unentdeckt &#x017F;eyn wollen/ <hi rendition="#aq">com-<lb/>
munici</hi>rt worden/ &#x017F;on&#x017F;t ha&#x0364;tte ich nicht unterla&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;einer<lb/>
gleichma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig/ mit billichem Ruhm zu gedencken; und &#x017F;o<lb/>
gut ichs empfangen/ habe ichs auch mittheilen wollen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> LXXIX.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Bediente/ &#x017F;o zum Ey&#x017F;en-Bergwerck Jnnern Bergs geho&#x0364;ren.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Es Ka&#x0364;y&#x017F;erlichen Bergwercks und Cammer-Guts<lb/>
er&#x017F;te <hi rendition="#aq">In&#x017F;tanz</hi> i&#x017F;t der Cammer-Graf/ von ihm geht<lb/>
die <hi rendition="#aq">Appellation</hi> an die Hof-Cammer. Des Ei-<lb/>
&#x017F;en-Obmanns <hi rendition="#aq">Iurisdiction</hi> und Bottma&#x0364;&#x017F;&#x017F;igkeit fa&#x0364;ngt<lb/>
&#x017F;ich an/ wann &#x017F;olches Cammer-Gut zu Bu&#x0364;rgerlichen<lb/>
Gewerben gedeyet/ dahin auch die Proviants-Glieder<lb/>
Gra&#x0364;&#x017F;ten/ Scheibs/ Burch&#x017F;tall und dergleichen geho&#x0364;ren.<lb/>
Ka&#x0364;y&#x017F;erliche Beamte/ nech&#x017F;t den Cammer-Grafen/ &#x017F;ind<lb/>
der Bergrichter/ Rauch-Ey&#x017F;en-Wa&#x0364;ger/ Mautner/<lb/>
Schinerer/ der mit dem Berg-Compo&#x017F;t weiß umzuge-<lb/>
hen/ die von der Hoff-Cammer be&#x017F;oldet werden. Zu<lb/><cb/>
Be&#x017F;tellung und Bewirt&#x017F;chafftung am Berg in Ey&#x017F;en-<lb/>
Ertz &#x017F;ind be&#x017F;tellet ein Berg&#x017F;chaffer und zwey Ober-Hut-<lb/>
leute/ die von der Gewerck&#x017F;chafft be&#x017F;oldet &#x017F;ind. Die<lb/>
Vorgeher werden von den Gliedern der Gewerck&#x017F;chafft<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t erwehlet. Drey Vorgeher &#x017F;amt den Ka&#x017F;tnern &#x017F;ollen<lb/>
zu Steyer wohnen/ ihne&#x0303; auch ein Ca&#x017F;&#x017F;ier/ ein Buchhalter/<lb/>
ein Zeugs-Verhandler/ ein Ey&#x017F;en-Cam&#x0303;erer/ zwee&#x0303; Zeugs-<lb/>
Empfanger/ ein Ka&#x017F;tner und Pfund-Außwa&#x0364;ger zuge-<lb/>
ordnet &#x017F;eyn; wiewol die Haupt-Buchhalterey itzund ins<lb/>
Ey&#x017F;en-Ertz <hi rendition="#aq">transferirt</hi> worden. Bey der Rad- und<lb/>
Ham&#x0303;erwerks-Bewirt&#x017F;chaffung/ &#x017F;oll an jedem Ort gleich-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L</fw><fw place="bottom" type="catch">falls</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0099] Erſtes Buch/ Land-Gut. der andern Obrigkeit ſich erhebt/ ſo gehets des Eiſen- Obmanns Inſtanz an/ und muß daſelbſt ausgetragen/ oder da ſie daſelbſt nicht vergleichlich/ bey der Nider- Oeſterreichiſchen Hof-Cammer auf das ſchleunigſt ex- pedirt/ von dem Cammer-Grafen aber muß nach Graͤtz appellirt werden. Jtem die Holtzungen/ Kohlenmachen und dergleichen/ ſollen von der Grund-Obrigkeit nicht mit neuen Aufla- gen beſchweret/ die Waſſer-Fluͤſſe/ darauf man das Eyſen fortbringet/ nicht geſperrt/ verhindert/ oder mit Fiſchaͤrchen (dardurch groſſer Schade geſchehen kan) belegt/ wie auch die Ab- und Zufuhren/ des Proviants ſo wol als des Eyſens/ nicht gehemmet/ oder mit eini- gerley Hindernus fuͤrſaͤtzlich oder ohngefaͤhr belaͤſtiget/ ſondern die Fahrten und Weege zu Waſſer und Land alſo und dergeſtalt verſehen werden/ daß ſo wol die Eyſen- und Proviant-Fuhren zu Land auf allen Straſſen/ als auch die Schiffe hin und wider keinen Anſtoß oder Jr- rung haben/ die Wege ausgebeſſert/ mit Bruͤcken/ und andern Nothdurfften verſehen/ verſichert und wol verſor- get werden. Uber dieſes haben auch die Jnner- und Vor- der-Bergiſchen Eyſen-Bergwercks-Arbeiter/ ſo wol auch die jenigen/ welche Eyſen/ Kohl/ Ertz und anders fuͤhren/ dieſe Freyheit/ daß ſie unter den Feyer-Tagen nur dieſe halten doͤrffen/ als Weyhenachten/ Oſtern und Pfingſten/ auch alle Sonntaͤge/ Jtem den Fron- leichnams Tage/ ſo lang der Umgang waͤhret/ Jtem das Neue Jahr/ die heiligen drey Koͤnige/ der zwoͤlff Apoſtel Taͤge/ auſſer S. Thomas. (weil er ſo nahe vor Weyhe- nachten einfaͤllt) Jtem feyren ſie Maria Liechtmeſſen/ Himmelfahrt/ Verkuͤndigung und Geburts-Tag/ Jtem die Himmelfahrt Chriſti/ S. Johannis Baptiſtæ Tag/ S. Oſwaldi und S. Barbaræ Tag/ als ihrer ſonder- bahren Patronen; doch alle dieſe Feyer-Tage arbeiten ſie gleichwol Vormittags biß auf den Mittage/ und feyren allein Nachmittages/ und alle vorhergehende Feyerabends und heilige Abends-Taͤge werden voͤllig hinaus gearbeitet. Das Jnnerbergiſche Eiſenweſen wird eigentlich Gewerckſchafft genennet/ ihr Handels-Gezirck iſt gantz Oeſterreich/ Boͤheim/ Maͤhren/ und hauptſaͤchlich mit dem Stahl ins Reich. Die aber den vordern Berge bearbeiten/ werden nicht Gewerckſchafft/ ſondern Rath- meiſter geheiſſen/ (hat jeder beſonders ſein erkaufftes Berg- oder Ertz-Rechten und Rath-Werck/ das iſt/ Schmeltz-Huͤtten/ wo in denen ſo genannten Blaͤhaͤuſern das Eyſen zu groſſen Maſſen und Stuͤcken verarbeitet wird) die verlegen die Herren Jnnhaber der Haͤmmer/ als Prælat von Admont, Graf von Schwartzenberg/ Herr von Stubenberg/ Saurau und andere auf ihren dort und da habenden groſſen ſo genannten Welſchen Haͤmmern/ und ferners auch darunter gehoͤrigen kleinen Haͤmmern/ da dann allerhand Zeuge Sorten verfertigt werden. Dieſe nun verſehen gantz Steyermarck/ und Nider-Ungern abwerts gegen der Sau/ (dahin die Gewerckſchafft in den innern Bergen nicht darff) und Neuſtadt iſt ihr Graͤntz-Gezirck. Jn Jtalien ſind beede Jnner- und Vorder-Bergiſchen zu handeln nicht berech- tiget; die letzern aber doͤrffen gleichwol Vaͤſſel Stahl nach Venedig und Jtalien bringen. Sonſt was das Eyſen betrifft/ haben ihren gewoͤhnlichen Handel dahin die Kaͤrnderiſchen Bergwercks-Jnnhaber/ als die von Grotta/ Paulen und andere. Haben alſo jeder Theil ſeine ausgetheilte Ort/ damit jeder ſeinen Handel unverhin- dert fortſetzen/ und keiner dem andern einigen Eintrag thun moͤge/ deßwegen auch eigne Uberreuter beſtellt ſind/ daß jeder ſeines Rechtes unmoleſtirt und frey ſicher genieſſen koͤnne. Das Vorder-Berger-Eyſen hat/ damit es das Vat- terland wolfeiler haben moͤchte/ vom Ertz-Berg an/ ei- ne ringere Frohn/ deſſen Bearbeit- und Bewirthſchaff- tung ſo wol bey der Wurtzen/ als nachgehends bey dem Rath- und Hammer-Wercks-Weſen wird immerfort/ ohne einige Reformation, im vorigen Stand gelaſſen/ da nemlich wie bißhero/ ſo wol was die Rad- als Hammer- Meiſter betrifft/ das Werck von lauter Privat-Par- teyen unterhalten und verlegt/ auch alſo immerfort wol- ſtaͤndig continuirt und bearbeitet wird. Das Jnner- Bergiſche aber/ weils in andere Laͤnder/ ſonderlich aber in Oeſterreich aus Steyer (welches vorher zween Landes- Fuͤrſten gehabt) gefuͤhrt wird/ hat von einen Centner 18 Kreutzer Maut geben muͤſſen/ dabey es auch jetzt/ wiewol ſie nur einer Lands-Fuͤrſtlichen Obrigkeit gehoͤren/ ſein Verbleiben. Daß ich aber von dieſen etwas weitlaͤuffiger gehan- delt/ iſt geſchehen/ weil viel vornehme Lands-Mitglieder auch bey der Jnnerbergiſchen Gewerckſchafft mit in der Einlag ſind/ damit die jenigen/ ſo etwan ferner Luſt ſich einverleiben zu laſſen/ genugſame Information haͤtten/ wie alles beſchaffen ſey. Dieſes alles iſt mir von einem guten Freunde/ der aber unentdeckt ſeyn wollen/ com- municirt worden/ ſonſt haͤtte ich nicht unterlaſſen/ ſeiner gleichmaͤſſig/ mit billichem Ruhm zu gedencken; und ſo gut ichs empfangen/ habe ichs auch mittheilen wollen. Cap. LXXIX. Bediente/ ſo zum Eyſen-Bergwerck Jnnern Bergs gehoͤren. DEs Kaͤyſerlichen Bergwercks und Cammer-Guts erſte Inſtanz iſt der Cammer-Graf/ von ihm geht die Appellation an die Hof-Cammer. Des Ei- ſen-Obmanns Iurisdiction und Bottmaͤſſigkeit faͤngt ſich an/ wann ſolches Cammer-Gut zu Buͤrgerlichen Gewerben gedeyet/ dahin auch die Proviants-Glieder Graͤſten/ Scheibs/ Burchſtall und dergleichen gehoͤren. Kaͤyſerliche Beamte/ nechſt den Cammer-Grafen/ ſind der Bergrichter/ Rauch-Eyſen-Waͤger/ Mautner/ Schinerer/ der mit dem Berg-Compoſt weiß umzuge- hen/ die von der Hoff-Cammer beſoldet werden. Zu Beſtellung und Bewirtſchafftung am Berg in Eyſen- Ertz ſind beſtellet ein Bergſchaffer und zwey Ober-Hut- leute/ die von der Gewerckſchafft beſoldet ſind. Die Vorgeher werden von den Gliedern der Gewerckſchafft ſelbſt erwehlet. Drey Vorgeher ſamt den Kaſtnern ſollen zu Steyer wohnen/ ihnẽ auch ein Caſſier/ ein Buchhalter/ ein Zeugs-Verhandler/ ein Eyſen-Cam̃erer/ zweẽ Zeugs- Empfanger/ ein Kaſtner und Pfund-Außwaͤger zuge- ordnet ſeyn; wiewol die Haupt-Buchhalterey itzund ins Eyſen-Ertz transferirt worden. Bey der Rad- und Ham̃erwerks-Bewirtſchaffung/ ſoll an jedem Ort gleich- falls L

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/99
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/99>, abgerufen am 22.11.2024.